moments Magazin 03-21

FOTOS: CSTROBL der Pension bemerkbar. Und dabei ist es mir auch wichtig zu betonen, dass auch die Arbeitgeber ganz wesentlich gefor­ dert sind. Mit einem aktiven Karenz­ management kann man schon vor der Karenz dafür sorgen, dass der Alters­ armut entgegengesteuert wird. Wir wol­ len unseren Mitarbeiterinnen beispiels­ weise verschiedene Möglichkeiten für den Wiedereinstieg aufzeigen. Das Sparbuch liegt ja bei vielen immer noch auf Platz 1, wenn es um das Thema geht. Wie finden Sie das? Das Sparbuch hat nach wie vor seine Berechtigung, vor allem wenn es darum geht, Rücklagen zu schaffen. Denn einen gewissen Polster an liquidem Ver­ mögen sollten alle haben, um in Notsi­ tuationen schnell handeln zu können. Das ermöglicht auch eine gewisse Fle­ xibilität in allen Lebensphasen. Welche Alternativen gibt es, um sein Geld sicher anzulegen? Wenn man sich diesen Polster einmal angespart hat, dann geht es um die mit­ tel- und langfristige Veranlagung des Vermögens. Gerade jetzt in Zeiten der Niedrigzinsphase empfehlen wir das Sparen mit Fonds. Dabei wird das Geld sehr breit gestreut. Das bedeutet, dass das Risiko minimiert wird und das Geld gewinnbringend angelegt ist. Viele scheuen sich besonders vor dem Risiko in der Geldanlage. Wie findet man da einen Mittelweg? Das ist eine Frage der persönlichen Risi­ kobereitschaft. Das Anlegen in Fonds ist mit einem vergleichsweise höheren Risiko verbunden, als wenn ich das Geld auf ein Sparbuch lege. Wenn man aller­ dings die jetzige Zinssituation betrach­ tet und die Inflation berücksichtigt, wird mein Geld am Sparbuch in den nächsten Jahren an Wert verlieren. Das macht langfristig gesehen wenig Sinn. Man muss sich fragen: Was sind meine langfristigen Ziele im Leben? Möchte ich flexibel sein oder kann ich gerade etwas zur Seite legen? Dann kann man sich für einen Weg entscheiden. „Die Arbeitgeber sind ganz wesentlich gefordert, wenn es darum geht, Alters­ armut bei Frauen vorzubeugen. Es braucht ein aktives Karenzmanagement.“ Walburga Seidl Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Geldanlage? Für uns als regionale Bank spielt das natürlich eine große Rolle und man merkt auch, dass die Nachfrage immer stärker steigt. Die Steiermärkische Sparkasse betreibt schon seit einigen Jahren das sogenannte „Impact Inves­ ting“. Das bedeutet, dass man mit der Investition in Unternehmen und Orga­ nisationen neben einer positiven finan­ ziellen Rendite auch messbar positive Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesellschaft erzielt. Mittlerweile umfasst unsere Palette mehr als 16 nachhaltige Publikumsfonds. Das ist daher ein wichtiges Thema und auch unsere Kundinnen und Kunden neh­ men das sehr gut an. Und zum Abschluss wollen wir wissen: Wie legen Sie selbst Ihr Geld an? Wenig überraschend: Genau so, wie ich es gerade im Gespräch beschrieben habe: Einen Teil kurzfristig als Puffer und der Rest wird breit gestreut, um das Risiko im Griff zu haben. Und dazu in den letzten Jahren auch immer stärker nachhaltig. ˜ „Auch in der Geldanlage wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger“, so die Finanzexpertin. 100 moments 3/2021 LIFE & MORE

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