moments Magazin 05-21

FOTOS: GEOPHO.COM Wie hat sich die Pandemie auf die Autobranche ausgewirkt? Durchwachsen. Wir hatten mit dem Shutdown am 16. März 2020 keine Ahnung, wo die Reise hingehen wird. Nach anfänglichen Problemen hat sich die Situation in den darauffolgenden Monaten aber gut entwickelt – alles natürlich den Umständen entspre- chend. Dadurch, dass die Schauräume zu waren und die Werkstätten nur auf Notbetrieb liefen, hatten wir zwar einen harten April, danach ging es aber wie- der bergauf. Die Corona-Krise hat in vielen Bereichen die Digitalisierung weiter vorangetrieben. Wird davon etwas bleiben? Oder anders gefragt: Wird es zukünftig Verkaufsgespräche online, per Videoschaltung geben? In Zukunft wird es zwei Arten von Kun- den geben: Jene, die sich das Auto online zusammenstellen, einen Chat aufmachen und das Auto dann direkt online kaufen. Sie können ja heute schon Autos auf unserer Homepage online kaufen. Ich bin aber davon über- zeugt, dass es immer Kunden geben wird, die ein Auto vor Ort sehen und spüren müssen. Ein Fahrzeug ist immer noch sehr mit Emotionen verbunden. Die kommen online einfach nicht so zum Tragen. Man hört aktuell immer wieder, dass es bei Neuwagen zu sehr lan- gen Lieferzeiten kommt. Stimmt das? Was ist der Grund dafür? Das liegt, wie bei vielen anderen Din- gen auch, an der Halbleiter-Thematik. Es gibt im Moment nicht genug Mik- rochips. Das Problem mit den langen Lieferzeiten kommt jetzt bei uns immer mehr zum Tragen und verur- sacht aktuell schon längere Lieferzei- ten. Da sitzen aber alle Autohersteller im selben Boot. Sind die Verzögerungen ein Grund, warum Pappas in den Gebraucht- wagenstandort investiert hat? Die Investitionen haben wir aus einem anderen Grund gemacht. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass wir in die- ser Sparte noch ein ungenütztes Poten- zial hatten, das wir gerne besser ausnüt- zen möchten. Bei den langen Neuwagen-Liefer- zeiten müsste diese Sparte ja aktu- ell boomen … Das Geschäft würde hier boomen, aber die Märkte sind leer. Das hängt natür- lich mit der Lieferproblematik bei den Neuwagen zusammen. Wir bekommen zurzeit europaweit fast keine Gebraucht- fahrzeuge. Mercedes will ja bis 2039 eine CO 2 - neutrale Neuwagen-Flotte haben. Ist das ein Zeichen für eine jünge- re Käufergruppe, bei der der Klima- schutz eine größere Rolle spielt? Zum Teil stimmt das. Es ist aber so, dass es ohnehin in diese Richtung geht. E-Mobility, Digitalisierung und vernetz- te Fahrzeuge spielen eine immer größe- re Rolle. Mercedes hat im Pkw-Bereich auch die Forschung zum Thema Was- serstoff eingestellt und setzt voll auf E-Mobilität. Es wird in den nächsten Jahren eine ganze Reihe neuer E-Model- le von Mercedes geben. In zwei, drei Jahren werden wir dann auch vernünf- tige Reichweiten im Bereich von 500 Kilometern haben. Von Graz nachWien und wieder zurück sollte dann kein Pro- blem mehr sein. Mit dem neuen EQC kommen wir diesem Ziel schon sehr nahe. Kommen wir kurz zu den aktuellen Modellen zurück: Ein Fahrzeug wie den „Marco Polo“-Campervan wür- de man jetzt als eher untypisch für Mercedes bezeichnen … Das sehe ich überhaupt nicht so. Der „Marco Polo“ ist seit langem ein Pro- dukt in unserem Portfolio und erfreut sich im Moment einer sehr großen Beliebtheit. Die Menschen haben in der Corona-Zeit gemerkt, dass man mit so einem Fahrzeug sehr flexibel ist und mehr Freiheiten hat. Würden Sie persönlich mit einem „Marco Polo“ auf Urlaub fahren? Ich muss zwar gestehen, dass ich es noch nicht gemacht habe, aber durch meine neue Passion, das Fischen, würde es sich auf jeden Fall anbieten. l Ich bin … so wie ich bin. Ich habe ein Faible für … schöne Dinge. Niemals ohne … Sicherheitsnetz. Arbeit ist für mich … immer eine Herausforderung. Entspannen kann ich … beim Fischen. Als Auto wäre ich … ein Marco Polo. Vermissen würde ich … meinen Freiraum. Mein Leben als Film/Roman trägt den Titel … In der Mitte entspringt ein Fluss. Mein Lieblingszitat oder Motto … „Immer weiter so“ Wordrap W moments 5/2021 105 PEOPLE & BUSINESS

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