moments Magazin 05-21

FOTOS: XXXXXXXXXXXXX moments 5/2021 21 STARS & STORIES S ie könnten sich mit Ihrer enormen Popularität für viele Organisationen ein- setzen, warum ausgerech- net für Stand Up? Das Trainingsprogramm Stand Up von L’Oréal Paris und Hollaback! behandelt ein Thema, das hochaktuell ist und wichtiger denn je. Viele Frauen erleben Belästigung in der Öffentlichkeit. Das sind diese kleinen oder auch großen Übergriffe, die jeden Tag passieren. Ver- letzungen, Beleidigungen, Aufdringlich- keiten. Es ist unendlich wichtig, dass Frauen – auch Männer natürlich – früh lernen, Stopp zu sagen. Und auch, wo Respekt vor der Privatsphäre zu gelten hat. Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir als Gesellschaft für solche Situ- ationen sensibilisiert werden und ein- schreiten, wenn Übergriffe passieren. Deshalb ist das ein Thema, bei dem ich natürlich sofort dabei bin. Ich finde es großartig von L’Oréal Paris, dass sie diese Initiative unterstützen. Wir sitzen im gleichen Boot, kümmern uns um Schönheit. Gerade wir zeigen, dass es berechtigt ist, sich schön zu machen und zu sein, wer man sein möchte, und trotzdem niemand das Recht hat, dich dafür anzugehen. Haben Sie selbst auch schon Erfah- rungen mit Belästigung machen müssen und wie haben Sie reagiert? Ja, ich bin, als ich jung war, belästigt worden. Auch von Älteren, weil ich niedlich war und jung und da ist es mir passiert, dass ich dachte: „Der hält mich aber lange fest“ oder jemand berührt einen zu lange und man spürt: „Okay, jetzt reicht es.“ Man mag aber auch nicht „Nein!“ sagen. Ja, diese Momente kenne ich. Und wenn man jung ist, dann traut man sich oftmals gar nicht, etwas zu sagen. Besonders auch in der Mode- branche mit Models und Fotografen und allen möglichen Leuten erlebt man das schon leider sehr oft. Auch mit Kunden, wenn die dann so denken: „Ich habe gebucht und kann machen, was ich will.“ Und diese Kunden gehen dann zum Beispiel nicht raus, wenn sich die Models umziehen. Da habe ich schon oft sagen müssen: „Entschuldige bitte, wir ziehen uns gerade um und die Models sind gleich nackt oder haben nur wenig Wäsche an.“ Da bleiben den- noch manche stumpf dabei stehen. Das ist auch eine Art von Übergriffigkeit. Wer Ihre Sendung „Shopping Queen“ sieht, bekommt den Ein- druck, dass Sie ein großer Men- schenfreund sind. Frauen haben aber einen besonderen Platz in Ihrem Herzen, wie kommt das? Ich glaube, weil ich sehr frau- ensozialisiert bin. Ich habe Frauen so viel zu verdanken. Ich habe immer tolle Frauen kennengelernt, auch früher schon. Durch meine Mutter, Oma, Tanten, Schwestern, die ich sehr liebte. Auch Leh- rerinnen, die ich mochte. Ich war immer gerne mit Frauen zusammen und dass ich da immer genau hinhöre, hat auch damit etwas zu tun, dass ich mein Leben danach ausgerichtet habe. Eine weibliche Energie kann ich gut haben. Ohne Frauen wäre es eine grau- same Welt, das wäre der Untergang. Wenn ich mich entscheiden müsste, noch ein Mann oder noch eine Frau, dann würde ich definitiv „Frau“ sagen und eher auf den Mann verzichten. Ich finde, Frauen sind einfach gute Freun- dinnen und gute Mütter. Frauenthemen sind auch meine Themen und daher bin ich sehr dankbar, Teil der „Stand Up“- Initiative von L’Oréal Paris und Holla- back! sein zu können. Frauen haben mir mein ganzes Leben lang viel gegeben und ich freue mich, wenn ich etwas zurückgeben und sie unterstützen kann – in allen Bereichen. ˜ Am Anfang stand eine Ausbildung zum Krankenpfleger, doch die Leidenschaft für Mode siegte: eigenes Label, Kostümbildner, Bestsellerautor. Seine Entertainerqualitäten beweist der Designer als Moderator der Doku-Soap „Shopping Queen“. Der Designer ist umgezogen und wohnt jetzt mit seinem Mann Frank in Hamburg. „Ohne Frauen wäre es eine grausame Welt, das wäre der Untergang.“ GUIDO MARIA KRETSCHMER Modedesigner FOTOS: OTTO PR

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