moments Magazin 07-21

Bindend. Ein gemeinsa- mer Höhepunkt fördert die Partnerschaft und festigt die emotionale Bindung. Man fühlt sich mit dem Partner verbunden. FOTOS: ND3000/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS wussten Sie, dass Orgasmen auch eine wohltuende Wirkung auf den menstru- ierenden Körper haben können? Glücklichmacher. Wo wir gerade beim Thema sind: Orgasmen heben auch unsere Stimmung und machen glücklich. Das ist den Bindungs- und Glückshormonen Oxytocin und Dopa- min zu verdanken. Ersteres sorgt übri- gens dafür, dass wir uns nach dem Schä- ferstündchen noch gerne kuschelnd an den Partner schmiegen und seine Nähe suchen. Stresskiller. Während Stress meist unsere Lust killt, schaffen Orgasmen genau das Gegenteil: Sie entspannen. Das fand der amerikanische Neurologe James Couch von der Universität in Oklahoma heraus. Während der Klimax (Orgasmus in der Fachsprache) nimmt die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper ab. Kein Wunder, dass wir uns nach dem Höhepunkt aus- geglichen fühlen. Immunbooster. Laut Forschern der US-amerikanischen Wilkes Universität ist Sex, vor allem zwei Mal pro Woche, ein wahrer Booster für unser Immun- system. Der Grund: Durch die Aus- schüttung der Sexualhormone verdop- pelt sich die Anzahl der Killerzellen im Blut. Diese erkennen wiederum verän- derte bzw. infizierte Körperzellen, bei- spielsweise bei Krebs, und können deren Tod herbeiführen. Einige andere Studien kamen außerdem zum Ergeb- nis, dass Orgasmen schmerzunemp- findlicher machen sollen – und das sogar bis zu 75 Prozent. Die Sexualwis- senschaftlerin Beverly Whipple erforschte dieses Phänomen bereits im Jahr 1985. Verstärker. Haben Sie sich nach dem Geschlechtsverkehr eigentlich schon einmal aufregender, attraktiver, viel- leicht sogar unbesiegbar gefühlt? Falls ja, war das keine Einbildung, sondern ein natürlicher Zustand. Zahlreiche Untersuchungen kamen nämlich zum Schluss, dass Orgasmen unser Selbst- wert- und Körpergefühl verbessern. Grande Finale. Last but not least: Bis die Klimax beim Geschlechtsverkehr überhaupt erst erreicht wird, muss ein Ganzkörpertraining absolviert werden. Eine Studie der Uni- versität Québec ergab, dass Männer durchschnittlich 101 Kalorien, Frauen ungefähr 69 Kalorien beim Sex verbrennen. Je nach Dauer, Intensität und Stellung variieren diese Zahlen natürlich. Das ersetzt zwar keine Sporteinheit, bringt den Körper aber in Bewegung. In die- sem Sinne: Bitte mehr Höhenflüge und Rauscherlebnisse. Das tut nicht nur dem Leib, sondern auch der Seele wohl. Und Spaß macht es auch. ˜ „Fünf Prozent aller Frauen kommen immer beim Sex. 40 Prozent, wenn sie sich selbst befriedigen.“ Elia Bragagna über Frauen und ihren Orgasmus 66 moments 7/2021 HEALTH & WELLNESS

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1