moments Magazin 2-22

162 moments 2/2022 CASA CUCINA | Welser Straße 22 | A-4060 Leonding | office@casacucina.at | +43 (732) 995 254 WWW.CASACUCINA.AT AMBIENTE FÜR SCHÖNE MOMENTE. FOTOS: SUSANNE SIEGL, PRIVAT Worauf freust du dich im Moment am meisten? Zurzeit arbeite ich an zwei Theater- stücken, da wird jeden Tag geprobt. Premiere von „This is the End, my Friend“ von Kurt Palmwird am 17. März im Theater Phönix sein. Am Abend spiele ich hier sechsmal die Woche „Arthur & Claire“, ein Zwei-Personen- Stück mit Kristina Sprenger. Zwischen Proben und Vorstellungen genieße ich die Pausen. Nach einem guten Mittag- essen und einem kleinen Schläfchen bin ich wieder fit für die Abendvor- stellung. Darauf freue ich mich eigent- lich jeden Tag. Das Theater Phönix ist auch dein Baby. Woran erinnerst du dich besonders gerne zurück? Als wir vor 35 Jahren das damalige Phönix-Kino besetzt haben, um daraus eine freie Theaterstätte zu machen, wussten wir nicht, dass daraus eine Mittelbühnen-Erfolgsgeschichte werden würde. Aber wir haben an uns geglaubt und gewusst, dass die Idee richtig ist. Diese Selbstsicherheit und der Zusam- menhalt der Gruppe der Aktivisten haben letztlich zum Theater Phönix geführt und ich zehre heute noch von dem Wissen, dass gemeinsame Kraft auch ferne Ziele ermöglichen kann. Gibt es noch Projekte aus dieser gemeinsamen Zeit? Ein ganz reales Projekt aus der Gründer- zeit ist heute noch aktiv auf der Bühne zu sehen: das Stück „Rozznjogd“ von Peter Turrini. Seinerzeit bei der Eröffnung des Theaters Phönix gezeigt, heute als szeni- sche Lesung in der Originalbesetzung. Was liebst du an der Bühnen- arbeit, was beim Drehen? Die Schauspielerei für Bühne und Film ist so unterschiedlich, dass ich oft mei- ne, das sind zwei verschiedene Beru- fe. Für eine Bühnenvorstellung probst du in der Regel um die sechs Wochen jedes Detail, und der Ablauf des Abends ist sehr genau geplant und getimt. Mit allen Unwägbarkeiten, die eine Live- vorstellung immer bergen, bewegst du dich doch fast auf einer Schiene durch den Abend. Chronologisch vom Beginn des Stückes bis zum Ende, das erleich- tert das Aufbauen von Gefühlszustän- den und einer emotionalen Drama- turgie. Beim Drehen wird in der Regel sehr wenig am Set geprobt, und du bist sehr viel stärker für deine Performance verantwortlich. Durch das asynchrone Arbeiten ist man viel mehr gefordert, aus demMoment heraus zu spielen und dennoch die Chronologie der Geschich- te immer im Auge zu haben. Grund- sätzlich arbeite ich in beiden Bereichen sehr gerne. Wenn ich mich entschei- den müsste oder könnte, würde ich lie- ber drehen. Hast du einen Lieblingsregis- seur, einen Lieblingsautor? Ich merke immer mehr, dass ich mit Frauen in der Regie am liebsten arbeite: Dagmar Schlingmann, Esther Muschol, Christine Wipplinger, um einige anzu- führen. Als Lieblingsautor wird wohl letztlich Thomas Bernhard bleiben, des- sen Bücher ich seit den frühesten Jah- ren verschlungen habe und immer wie- der gerne lese. Dein beruflicher Plan B, wenn du als Schauspieler nicht so erfolg- reich geworden wärst? No Plan B. Hast du ein geographisches Lieblingsplatzerl? Ja, am Altausseer See. Welchen Ratschlag würdest du heute deinem 18-jährigen Ich geben? Überlege genau, was du wirklich willst und dann kämpfe und arbeite hart dafür. Wo siehst du dich in fünf Jahren? In zwei Jahren gehe ich in Pension und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre im Unruhestand sein kann – sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera.  PEOPLE & BUSINESS IHRE Antwort BITTE ... FERRY ÖLLINGER Bühnen- und Filmschauspieler, Mitbegründer Theater Phönix, Linz Seine Karriere begann als Theaterschauspieler. Zahlreiche Auftritte in TV-Serien folgten. In „SOKO Kitzbühel“ 20 Jahre lang in der Rolle des Postenkommandanten Kroisleitner.

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