moments Magazin 6-22

COVERFOTOS: PICTUREDESK.COM, TINA GERSTMAIR, ANTJE WOLM, LORELAGER FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, ALEXSL / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS 4 moments 6/2022 M it demSlogan „Ich bin Energiesparer“wur- de die deutsche Bevölkerung 1980 zum Energiesparen aufgerufen. Gut möglich, dass uns dieser Aufruf nun auch in Österreich ereilt. Unsere Regierung betreibt nach wie vor „Beschwich- tigungspolitik“. Klimaministerin Leonore Gewessler ist noch immer nicht in die Offensive gegangen. Kürzlich sagte sie zwar: „Niemand in diesem Land ist gelassen. Wir sind uns des Ernstes der Lage bewusst und wir arbeiten daran, bestmöglich aus dieser Krise zu kommen.“ Wie soll das gehen? Das Kohlekraftwerk in Mel- lach in der Steiermark wieder in Betrieb zu neh- men ist zwar nett, aber es kann den Energiebedarf nur geringfügig decken. Laut Experten wird es überhaupt erst Mitte oder Ende des kommenden Winters in Betrieb gehen können, sofern Personal und Kohle verfüg- bar sind. Die Leite- rin der Gasabteilung bei der E-Control Carola Millgramm warnt, dass es noch nie einen so großen Rückgang bei den Gaslieferun- gen gegeben habe. Das Versprechen von Wladimir Putin an Kanzler Nehammer, er müsse sich punk- to Gas keine Sorgen machen, ist daher lächerlich und wertlos. Fazit: Es braucht wohl radikalere Lösungen. Der nächste Winter naht in großen Schritten und die Regierung sollte langsam, aber sicher Lösungen präsentieren. Oder hat man aus der Pandemie nichts gelernt? Die Zeit drängt. Ministerin Gewessler möchte uns alle auf alternative Energien einschwören, aber das wird Jahre dauern. Für den kommenden Winter werden uns keine Photovoltaik-Anlage oder neue Windkraft-Anlagen helfen. Und Wärmepumpen installieren sich auch nicht von heute auf morgen. Energiekrise. Etwas irritierend ist der Zugang, Energie aus demAusland wie Saudi-Arabien kau- fen zu wollen. Damit wechselt Österreich von der einen Diktatur zu einer anderen. Kein guter Plan, zumal es fraglich ist, ob wir überhaupt beliefert werden. Die Antwort von Physiker Werner Gru- ber lautet: Strom für elektrische Heizkörper. Die- se sind relativ preiswert, derzeit noch verfügbar und es braucht dafür „nur“ Strom aus dem Aus- land. Deutschland und Frankreich sind uns sicher verlässliche Partner und können uns diesen in gro- ßen Mengen liefern. Beim Preis ist man da oben- drein auch flexibler. Aber offensichtlich überlegt man nicht einmal, diesen Weg zu beschreiten. Menschen mit Eigenverantwortung – im Zusam- menhang mit Corona das neue Lieblingswort der Regierung – sollten daher nachdenken, wie sie im Winter heizen. Wenn die Regierung nämlich die Gaskrise vermasselt, müssen wir uns alle ziemlich warm anziehen. ENERGIESPARER? Werden wir E D I T O R I A L Ihre Johanna Lengauer Geschäftsführung & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at Der Geheimtipp für Grillmeister. Unser Kellerbier. Urtypisch Zipfer. Bierempfehlung

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