moments Magazin 8-22

People Das Büro, in dem die Familienministerin zum Gespräch empfängt: sonnig, in Cremetönen gehalten, elegant. Zwischen den Sesseln der Sitzgruppe steht eine Babywippe. Susanne Raab wirkt entspannt, das makellose Seidenkleid sitzt wie angegossen. Die 37-Jährige scheint ihre Rollen als Ministerin und Mutter zu genießen. Und sagt auch: Es ist hart. Frau Minister, Maßnahmen zur Unterstützung sind in den meisten Familien in Zeiten wie diesen höchst willkommen. Manche fragen sich aber auch: Was bekommen wir denn nun, und wann? Das verstehe ich. Wir haben wirklich sehr viel auf den Weg gebracht! Familien stehen derzeit besonders unter Druck, jeder, der Kinder hat, weiß das. Kinder sind das größte Glück, führen aber auch zu höheren Ausgaben. Deshalb haben wir Familien ins Zentrum aller Antiteuerungsmaßnahmen gestellt. Es handelt sich um ein so noch nie dagewesenes, ja, historisches Paket, das wir zur Unterstützung von Familien geschnürt haben. Worum handelt es sich bei dem „historischen Familienpaket“? Wir haben uns dazu entschieden, Familien sowohl ganz konkret mit Einmalzahlungen als auch langfristig zu unterstützen. Im ersten Schritt wurde im August die Sonderfamilienbeihilfe in Höhe von 180 Euro automatisch mit der Familienbeihilfe ausbezahlt. Anfang September folgte dann das Schulstartgeld in Höhe von 100 Euro pro schulpflichtigem Kind. Ein riesiger Meilenstein darüber hinaus sind die strukturellen Änderungen: Beim Familienbonus wurde die steuerliche Entlastung von 1.500 auf 2.000 Euro angehoben. Und, ganz wichtig, wir werden ab 1. Jänner die gesamten Familienleistungen an die Inflation anpassen. Das heißt, wenn das Leben teurer wird, dann steigt das Kinderbetreuungsgeld, steigt die Familienbeihilfe, steigt der Kinderzuschlag. Das macht bei der Höhe der derzeitigen Inflation ein deutliches Plus aus. Diese Steigerung bleibt und wird jedes Jahr angepasst. Die Familienbeihilfe wurde 1967 eingeführt – aber das hat es noch nie gegeben. Interview. Ministerin Susanne Raab (ÖVP) über eine neue Ära in der Familienpolitik, ihren Alltag als berufstätige Mutter und den Schutz vor Frauen gegen Gewalt. sein muEs ss S U S A N N E R A A B VON ANDREA SCHRÖDER ä FOTOS: KATHARINA SCHIFFL POLIT-KARRIERE. Seit Jänner 2022 ist Susanne Raab (37) Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt. 178 moments 8/2022 moments 8/2022 179 People

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