moments 9-22

10 moments 9/2022 Ich frage mich, was in in Menschen vorgeht, die mit Spraydosen, Säure, Messern oder sogar Torten und Suppen bewaffnet Kunstwerke beschädigen bzw. verwüsten. Alles getreu dem Motto: „Hört her, wir haben eine wichtige Botschaft.“ So wurden heuer die „Mona Lisa“, eines der berühmtesten Bilder der Welt, sowie aktuell ein 84 Millionen Euro teures VanGogh-Bild in London „Opfer“ von derartigen Attacken. Wäre „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci nicht hinter Panzerglas, hätte dies übel ausgehen können. In diesem Fall kostete dieser Tortenwurf der „Mona Lisa“ wohl nur ein mildes Lächeln. Offenbar wollte der Täter seinen Vandalenakt alsAufruf zumUmweltschutz rechtfertigen. „Es gibt Menschen, die dabei sind, die Erde zu zerstören“, sagt er in dem Video auf Französisch. „Alle Künstler, denkt an die Erde. Deswegen habe ich das gemacht. Denkt an den Planeten.“ Kein Kavaliersdelikt. Das Gemälde „Sonnenblumen“ von Vincent van Gogh haben zwei Anti-Öl-Aktivistinnen in London mit Tomatensuppe beworfen. Die beiden Mitglieder der Organisation Just Stop Oil verschütteten in der National Gallery den Inhalt zweier Dosen über demKunstwerk. Glücklicherweise ist es durch eine Glasscheibe geschützt. „Ist Kunst mehr wert als Leben? Mehr als Essen? Mehr als Gerechtigkeit?“, twitterte Just Stop Oil unterdessen. „Die Lebenshaltungskostenkrise und die Klimakrise werden durch Öl und Gas getrieben.“ Die Museen dürften nun dennoch ein veritables Problem haben, denn viele Kunstwerke hängen ohne Glas und mit nur geringem Abstand vor den Besuchern. Ein Einsperren von Kunst trübt den Kunstgenuss und ist nicht im Sinne der Künstler. Die „Kleine Meerjungfrau“. Auch der Öffentlichkeit frei zugängliche Kunstwerke sind stets in Gefahr. Die „Kleine Meerjungfrau“ in Kopenhagen als trauriges Beispiel wurde schon vieleMale beschädigt. Bereits zwei Mal wurde der Skulptur im Laufe der Zeit der Kopf abgesägt. 1984 fehlte plötzlich ihr rechter Arm. 2017 haben Tierschützer die Statue mit roter Farbe übergossen. 2020 wurde der Stein, auf dem die Statue sitzt, mit denWorten „Racist Fish“ beschmiert. Höhere Strafen. Obwohl sich die beiden Van-Gogh- Vandalinnen schuldig bekannt – und weil sie „nur“ geringfügigen Schaden verursacht – haben, sind sie auf Kaution freigekommen. Man höre und staune: Sie dürfen keine Museen und Galerien mehr betreten und auf öffentlichen Plätzen keinen Klebstoff und keine Farbe bei sich führen! Derart geringe Strafen werden Aktivisten auch künftig nicht abschrecken. Mir persönlich fehlt für solche Aktionen völlig das Verständnis und ich verstehe nicht, warum Beschädigungen einzigartiger Kunstwerke so wenig Konsequenzen nach sich ziehen. Es wird wohl künftig unerlässlich sein, Vandalenakte wesentlich strenger zu bestrafen. KUNSTVANDALISMUS E D I T O R I A L Johanna Lengauer Geschäftsführung & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at Bewaffnet mit Torte und Suppe w w w . K U T S A M . a t - k u n d e n s e r v i c e @ k u t s a m . a t - 0 7 2 5 8 / 7 5 0 1 4 0 Comma Hosenanzug €229,98 Jack & Jones Biker-Jacket €69,99 | Jeans 59,99 Oui Mantel aus Schurwolle €199,95 D a s M o d e h a u s m i t d e r e h r l i c h e n B e r a t u n g - 5 x i n m e i n e r N ä h e COVERFOTOS: LUDWIG_PULLIRSCH_PHOTOGRAPHY, PETER MAYR-DREHWERK, OLIVER ERENYI FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, ANTONIO OLMOS / EYEVINE / PICTUREDESK.COM

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