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Welchen Stellenwert hat die Vorsorge bei Ihnen? Als niedergelassener Gynäkologe arbeite ich den größten Teil des Tages im Bereich der Vorsorge, vor allem der Krebsvorsorge. Als Oberarzt an der Kepler Uniklinik sehe ich, wie wichtig diese Vorsorgemaßnahmen sind. Vorsorge beginnt im Kleinkindalter mit der HPV-Impfung, der adäquaten Verhütung und Aufklärung zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten, der Schwangerenvorsorge, der Krebsvorsorge und geht bis hin zur Osteoporose-Prophylaxe und zur Vermeidung schwerer Wechselbeschwerden. Wir begleiten unsere Patientinnen fast ein ganzes Leben lang. Zum Thema „Vorsorge“ möchte ich besonders die Männerwelt ansprechen: Wir sollten auch regelmäßig zum Urologen gehen und das nicht nur wegen der Prostata. Bei den Frauen redet man immer vom Gebärmutterhalskrebs und HPV (Humane Papillomviren). Es sollte uns bewusst sein, dass dieses Virus neben Penis- und Analkarzinomen auch z.B. Krebs im Mund und Rachen verursachen kann. Mein Appell an die Öffentlichkeit: Nutzen Sie die vielseitigen Vorsorgemöglichkeiten im niedergelassenen Bereich, aber gehen Sie sorgsam mit den Ressourcen der Notfallambulanzen um! Warum wurden Sie Arzt? Ich war als Kind großer „Bud Spencer“-Fan und mein Hausarzt sah ihm extrem ähnlich – klingt komisch, ist aber so. Ich wollte immer noch Arzt werden, auch als ich mir der Tragweite dieses Berufes bewusst war. Das Fach stand fest, als ich das erste Mal das Wunder Geburt sah – es gibt nichts Schöneres, als dabei zu sein, wenn ein neuer Mensch auf die Welt kommt! FOTOS: MICHELE PELOZA Life Life Fachgebiet: Frauenheilkunde und Geburtshilfe Berufliche Schwerpunkte: Risikoschwangerschaften, Frühgeburtlichkeit, Beckenendlagen Praxis: Johann-KonradVogel-Straße 7–9 4020 Linz www.drpoemer.at Kontakt: office@frauenarztpraxislinz.at 0664/262 74 70 Weiterer Tätigkeitsbereich: Im Kepler Universitätsklinikum Linz Persönlicher Ausgleich zum Berufsalltag: Meine Familie, Sport, unsere Ärzteband „DocJam“ Lieblingszitat: „Wenn’s flutscht, dann flutscht’s, wenn’s hunzt, dann hunzt’s!“ DR. JOACHIM PÖMER Wie wichtig ist Ihnen das Thema „Vorsorge“? Vorsorge ist bei jedem Patienten wichtig, unabhängig vom Alter. Auch bei jungen Menschen macht es Sinn, damit bestimmte Krankheitsbilder erst gar nicht auftreten. Es sind nicht nur die klassischen Parameter wie Blutzucker, Blutfette, Gamma-GT-Leberwerte und bei den Frauen das rote Blutbild wichtig, sondern auch Stoffwechselkreisläufe, die man prophylaktisch sehr gut unterstützen kann. Dadurch kann verhindert werden, dass das Organ erkrankt. In der klassischen Vorsorge- untersuchung wird zum Beispiel die Schilddrüse nicht angeboten, was aber ausgesprochen wichtig wäre. Vorsorgemedizin sollte Pro- phylaxe-Medizin sein, damit gewisse Krankheitsbilder erst gar nicht auftreten können. Man kann auf einfache Art und Weise schon sehr viel selbst dazu beitragen: regelmäßige Bewegung und sich gesund ernähren! Was braucht es Ihrer Meinung nach von der öffentlichen Hand, damit unser Gesundheitsbewusstsein gesteigert wird? Ein Bonus-System wäre ideal! Jemand, der regelmäßig seine Vorsorgeuntersuchungen macht und aktiv an seiner Gesundheit arbeitet sollte auch unterstützt werden. Einige Dinge sind nicht mehr ganz zeitgemäß – zum Beispiel wissen wir, dass Akupunktur bei Allergien sehr gut helfen würde, aber wir bieten es nicht an. Mein Wunsch wäre auch, dass zur Schulmedizin noch Alternativen aufgenommen werden. Denn wenn wir eine gesündere Bevölkerung haben möchten, brauchen wir auch eine bessere ProphylaxeMedizin! Fachgebiet: Wahlärztin für Allgemeinmedizin Berufliche Schwerpunkte: Craniosakrale Osteopathie, Akupunktur, Neuraltherapie, Homotoxikologie, Orthomolekulare Medizin, Vorsorgeuntersuchung Praxis: Ziegeleistraße 72 4020 Linz www.ordinationsoellinger.at Kontakt: info@ ordination-soellinger.at 0699/ 122 638 62 Persönlicher Ausgleich zum Berufsalltag: Lange Spaziergänge, Reisen, gutes Essen. Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen, denn die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Lebensmotto: „Der Weg ist das Ziel.“ (Konfuzius) DR. PETRA SÖLLINGER FOTOS: FOTOGRAFIELINK / SEFA OZEL / ISTOCK /GETTY IMAGES PLUS, PRIVAT

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