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FOTOS: WAKOLBINGER 182 moments 9/2022 moments 9/2022 183 Die Energiebranche steht aktuell vor großen Herausforderungen. Wie kann die Energiewende gelingen und was müsste getan werden, um die Klimaziele zu erreichen? Um die ambitionierten, politischen Energie- und Klimaziele zu erreichen, benötigt es optimale Rahmenbedingungen und einen breiten Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Bevölkerung. Neben der Verkürzung und Vereinfachung von UVPund Einzelgenehmigungsverfahren für Energieerzeugungsanlagen ist auch der notwendige Ausbau der Stromnetzinfrastruktur auf allen Spannungsebenen ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Energie- und Klimazukunft. Für die positive und rasche Umsetzung sind vor allem die gesetzliche Verankerung des besonders hohen öffentlichen Interesses für Vorhaben der Energiewende und die Ausweisung von Vorrangzonen für Kraftwerke und Leitungen relevant. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Anstrengungen zur Reduktion der Importabhängigkeit Österreichs von russischem Erdgas nimmt die Zeitkomponente bei der Transformation des Energiesystems eine umso bedeutsamere Rolle ein. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen wird aber auch die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften sowie notwendigen Rohstoffen und Materialien ausschlaggebend für das Erreichen der Energieziele sein. Wie versucht die Energie AG, dem Fachkräftemangel präventiv entgegenzuwirken? Wir legen großes Augenmerk darauf, Nachwuchskräfte schon in frühen Phasen zu fördern. Die Lehrlingsausbildung in der Energie AG sichert Nachwuchskräften eine umfassende praxisorientierte Ausbildung in den verschiedensten Einsatzbereichen des Konzerns. Besonderer Stellenwert wird auf das Thema „Digitalisierung“ gelegt, um die künftigen Fachkräfte für die Anforderungen der digitalen Zukunft fit zu machen. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, vermehrt Frauen für technische Berufe zu gewinnen. Dazu hat die Energie AG zahlreiche Initiativen und Programme – wie Stipendien für Technikerinnen, die Teilnahme an den „Girls‘ Days“ oder auch Traineeprogramme für HTL- und Uni-/FHAbsolvent:innen – gestartet. Mit Jahresende gehen Sie in Pension. Ihre Bilanz nach 20 Jahren im Vorstand, davon fünf Jahre als Generaldirektor? Vieles hat sich verändert in diesen zwei Jahrzehnten. Aus einem reinen Stromversorger wurde ein breit aufgestellter Dienstleistungskonzern, der sich mit Schlüsselthemen der Zukunft, wie dem Breitbandausbau, der E-Mobilität, der Kreislaufwirtschaft und allen voran der Energiewende, beschäftigt. Bei allen Veränderungen haben die tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Schlüsselrolle gespielt. Jeder und jedem Einzelnen bin ich für seine Schaffenskraft und Unternehmensloyalität sehr dankbar. Was war in Ihrer bisherigen Zeit als Generaldirektor Ihr größter Erfolg? Ohne gewichten zu wollen, mit Sicherheit die Art und Weise, wie wir es als Unternehmen nicht nur in Österreich, sondern auch in Tschechien bis dato durch die vergangenen zwei Krisenjahre geschafft haben. Weitere Erfolge sind der kontinuierliche Breitbandausbau und der flächendeckende Ausbau der intelligenten Stromzähler, die uns gerade in der aktuellen Zeit das Stromsparen erleichtern. Ein Leuchtturmprojekt ist aber auch der SolarCampus Eberstalzell, der kürzlich ausgebaut wurde. Mit einer Leistung von 4,32 Megawatt wurde die durchschnittliche Jahresstromerzeugung vervierfacht. Das Kraftwerk versorgt jetzt etwa 1.300 Haushalte mit Strom aus der Region. Auch der Startschuss zum Bau des Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee als größte geplante Eigenproduktionsanlage des Unternehmens ist ein schöner Erfolg. v MORGEN Wir denken an R E G I O N A L E E N E R G I E E R Z E U G U N G Energie AG Oberösterreich. Als Schrittmacher in die Energiezukunft. Generaldirektor Werner Steinecker spricht im Interview über Meilensteine und künftige Herausforderungen der Energiebranche. People People Bei allen Veränderungen haben die Mitarbeiter eine Schlüsselrolle gespielt. Jedem Einzelnen bin ich sehr dankbar. l Werner Steinecker Generaldirektor Energie AG Werner Steinecker zieht Bilanz nach zwei Jahrzehnten im Vorstand.

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