moments Magazin She Works 8-22

OBERÖSTERREICH D A S A N D E R E K A R R I E R E MA G A Z I N F Ü R D I E F R A U 2022 DORIS HUMMER MICHAELA KEPLINGERMITTERLEHNER URSULA SCHÖNEBORNSILIGAN EVELINE JUNGWIRTH REGINA LEUCHTENMÜLLER STEFANIE SCHAUER SUSANNE AIGNER MICHAELA MADER CHRISTINE ANTLANGERWINTER INES SCHILLER TOPFRAUEN UND IHRE WEGE ZUM ERFOLG 10 AUSGABE NR. 8 A, ÖSTERREICHISCHE POST AG. 09Z038078 M, ZIELGRUPPEN-ZEITUNGSVERLAGS GMBH, ZAMENHOFSTRASSE 9, 4020 LINZ

Power-Frauen in der LINZ AG Als regional fest verankerter Energie- und Infrastrukturkonzern ist die LINZ AG eine verlässliche und krisenfeste Partnerin für ihre mehr als 400.000 Kundinnen und Kunden. Darüber hinaus ist sie aber auch eine attraktive und mehrfach ausgezeichnete Arbeitgeberin, die seit vielen Jahren zu den besten des Landes zählt. Mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der entscheidende Erfolgsfaktor des Unternehmens und leisten 365 Tage im Jahr einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen in Linz und 116 Gemeinden. Viele davon sind engagierte Frauen, die in sämtlichen Teilbereichen des Unternehmens spannende Aufgaben erfüllen, vom Lehrling bis zur Führungsposition ist alles mit dabei. Beate Kraxberger Kfz-Technikerin „Ich habe schon als Kind viel gemeinsam mit meinem Vater an Autos gewerkelt. In der Buswerkstätte der LINZ AG, in der wir an Bussen der LINZ AG LINIEN sowie an Lkw, Pkw und auch Müllautos arbeiten, bin ich derzeit die einzige Frau. Ein gewisses Maß an Schlagfertigkeit und Selbstbewusstsein ist sicher ganz hilfreich für die Arbeit in einem männerdominierten Beruf. Ich muss außerdem körperlich fit sein und darf ein bisserl Dreck nicht scheuen. Ich mache hier täglich genau das, was mir taugt. Meine Highlights sind immer wieder die Motor-Reparaturen, weil ich die Fehlersuche spannend finde." Andrea Stütz Elektronikerin „Schon die Lehrausbildung hat mir in der LINZ AG sehr gefallen. Dabei war mein Highlight der Gewinn des oberösterreichischen Lehrlingswettbewerbes. Jetzt arbeite ich im Telekom-Bereich. Hier sind technisches Interesse, handwerkliches Geschick und Fitness natürlich die Basis. Immerhin greife ich dabei auch schon mal selbst zum Bohrhammer, etwa beim Anbringen von technischer Ausstattung in unseren zahlreichen Besprechungsräumen. Ich kann aber auch generell gut mit Menschen umgehen, was beispielsweise bei Büro-Übersiedelungen wichtig ist.“ Mag.a Funda Federspiel Leiterin Digital Customer Processes „Egal, ob man mit den LINZ AG LINIEN unterwegs ist oder sich in den Bädern eine Auszeit gönnt – es steckt überall Technologie dahinter. Unser Team vom Informationsmanagement kümmert sich darum, dass die Kundinnen und Kunden der LINZ AG immer dann Informationen bekommen, wenn sie welche benötigen. Digitalisierung und User Experience begleiten mich schon mein halbes Leben lang. In der LINZ AG gibt es eine Vielzahl an innovativen Anwendungen. Unser Ziel ist es stets, Kundenprozesse so einfach und effektiv wie möglich zu gestalten.“ „Mit unserer Arbeit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität der Bevölkerung – als Dienstleister, Serviceanbieter und Teamplayer. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Region. Mit unserer Haltung ‚Mein Job. Mein Leben. Meine Zukunft’ bringen wir all diese Anforderungen zum Ausdruck und zeigen, dass wir gemeinsam mehr bewegen können. Zum Wohle der Bevölkerung im oberösterreichischen Zentralraum, sowie zum Wohle all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In diesem Sinne freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bei der LINZ AG!“ Dr.in Jutta Rinner, MBA Vorstandsdirektorin der LINZ AG Martina Frühwirth Busfahrerin „Am 30. August 2021 bin ich frühmorgens mit dem Bus der Linie 25 als erste Lenkerin eines Fahrzeuges über die Neue Eisenbahnbrücke gefahren. Das hat bei mir auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Überhaupt kann ich mir keinen anderen Beruf als Busfahrerin vorstellen. Es sind oft Kleinigkeiten, die mir seit über 14 Jahren den Tag verschönern: Zum Beispiel, wenn jemand zum Bus läuft und man wartet wenn möglich noch kurz – dann kommen diese Leute manchmal extra nach vorn und bedanken sich. Diese Wertschätzung freut mich jedes Mal sehr.“ Mag.a Linda Peer, MBA Leiterin Müllbfuhr „Als Abteilungsleiterin bei der Müllabfuhr ist es mir wichtig, mit meinen Mitarbeitern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Dabei sehe ich mich als Teil des Teams und punkte als Führungskraft auch immer wieder mit meiner Offenheit, Empathie und Ausgeglichenheit. Denn wie überall sind auch hier Menschen mit unterschiedlichen Talenten im Einsatz, die gut zusammenarbeiten müssen. Mir ist aber auch meine laufende Weiterentwicklung sehr wichtig. Daher nehme ich gerne die in der LINZ AG angebotenen Coaching- und Ausbildungsangebote regelmäßig in Anspruch.“ Alle Informationen zu den Arbeitsplätzen mit Zukunft finden Sie unter www.linzag.at/karriere Laura Graser Elektrotechnikerin „Meine Lehrausbildung als Elektrotechnikerin war sehr abwechslungsreich. Ich habe extrem viel vom Unternehmen gesehen und viele Bereiche, ob Freileitung oder Kraftwerk, kennengelernt. Wenn wo körperlicher Einsatz notwendig war, waren alle Kollegen sehr hilfsbereit und haben mich immer unterstützt. Ich bin total happy, jetzt bei den ´Umspannwerken´ als erste Frau meinen Dauerarbeitsplatz bekommen zu haben, denn die Kollegen sind spitze und die Arbeit gefällt mir extrem gut. Wenn ich nochmals die Wahl hätte, würde ich wieder den gleichen Weg einschlagen.“ © LINZ AG, LINZ AG/Bayer, LINZ AG/Fotokerschi, LINZ AG/grox, Robert Maybach

4 SheWORKS | 2022 XXXXXXX COVERFOTOS: HERMANN WAKOLBINGER, WERNER HARRER/RLB OÖ, WWW.ERIS-PORTRAIT.AT, SABINE STARMAYR, MICHELE PELOZA, LUDWIG PULLIRSCH PHOTOGRAPHY, ZOE GOLDSTEIN, JEFF MANGIONE/KURIER/PICTUREDESK.COM, WWW.FOTOHOFER.AT FOTOS: TOM MESIC PHOTOGRAPHY, ALEXSAVA/E+/GETTY IMAGES PLUS, ROSSHELEN/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, CLEMENS BEDNAR inhalt Johanna Lengauer Geschäftsführung & Herausgeberin Kennen Sie Margaret Hamilton? Die meisten von uns müssen ihren Namen googeln. Die Internetsuche wirft ein historisches Schwarzweißfoto der USAmerikanerin aus dem Jahr 1969 aus. Hamilton ist darauf neben einem Stapel Papier zu sehen, der so groß ist wie sie selbst. Die Tausenden Seiten enthalten jenen Computercode der NASAInformatikerin, der die Menschheit mit der Apollo 11 zum Mond brachte. Großartige Leistungen von Frauen sichtbar zu machen, ist auch das Anliegen unserer SheWORKS. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen stolz die oberösterreichischen „Margaret Hamiltons“ – Frauen, die Spitzenleistungen vollbringen und die Welt ein Stück weiterbringen. Viel Inspiration beim Lesen wünscht Ihnen Liebe Leserinnen! 14. Berufe mit TopAussicht Jobs mit den besten Zukunfts- und Karrierechancen. 22. „MINTality“ Die Stiftung, die mehr Frauen in die Technik bringt. 46. Die Börse am Smartphone Hosentaschen-Handel dank moderner Trading-Apps. 50. Weibliche Startups Vier erfolgreiche Gründerinnen, die sich getraut haben. 62. Gesunde Ernährung to go Schnell, selbst gemacht und gesund – so geht‘s. 69. Alter, du bist so schön! Warum Models jenseits der 60 die Laufstege erobern. 80. Impressum Die Suche nach dem Glück Was ist Glück eigentlich und wie lässt es sich fassen? Ein Date mit mir selbst Die wohlverdiente Auszeit in den eigenen vier Wänden. Top gestylt im Job Zeitlose und souveräne OfficeOutfits zum Nachshoppen. 74 06 UNSERE PARTNER: 58 ANZEIGE FOTOS: METAMORWORKS/LOS_ANGELA/SIMONSKAFAR/POIKE/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS STARTE JETZT DEINE VERÄNDERUNG! Darauf kannst du dich freuen: Das Training. Wir bieten dir täglich Sporteinheiten, die individuell auf dich abgestimmt sind und zusätzlich dein Wohlbefinden fördern. Das Training beinhaltet: Ü Mobility- & Stretching-Einheiten Ü Schmerzen weg und Verklebungen lösen mit angeleitetem Faszientraining. Die Ernährung. Du bekommst ein individuelles Ernährungs-Coaching, das dir dabei hilft, deine Ernährungsgewohnheiten nachhaltig und eigenständig anzupassen. Ü Vorträge zu Ernährung und gesunder Küche Ü Workshops für die individuelle Umsetzung des zuvor erlangten Wissens. Das Coaching. Alles beginnt im Kopf und mit dem richtigen Mindset. Wir zeigen dir Tipps und Tricks, mit denen du es schaffst, dich immer aufs Neue zu motivieren. Ü Selbstreflexion: Nur wer sich hinterfragt, entwickelt sich weiter. Ü Kleingruppen-Setting: In der Gruppe gemeinsam Erfolge erzielen. Wo: Mallorca (Start: Porto Palma) Wann: 15.10. bis 22.10.2022 Verpflegung: Frühstück/Mittag/Abend Dieser Törn verändert dein Leben. Weitere Infos auf: www.toernaround.at Nimm dir eine Auszeit und törn around. Erhalte exklusiv – als eine von acht Frauen – die Chance auf eine unvergessliche Woche mit professionellen Coaches rund um Gesundheit, Sport und Wohlbefinden auf einer luxuriös ausgestatteten Segeljacht.

SheWORKS | 2022 7 6 SheWORKS | 2022 COVERSTORY FOTO: ALEXSAVA/E+/GETTY IMAGES PLUS GEHEIMNISVOLL. Die Suche nach Zufriedenheit und Glück ist seit jeher ein zentrales Thema der Menschheitsgeschichte. Was genau ist Glück eigentlich und kann man es überhaupt fassen? Oder verhindert gar die Suche danach unser Glück? TEXT: FRIEDERIKE PLÖCHL COVERSTORY Gluck Die Suche nach dem

„NIX IST FIX“ BEDEUTET ABER AUCH: „ALLES IST MÖGLICH!“ So können sich auch vorerst negative Themen wieder ins Positive drehen. Man ist sicherlich durch die letzten Krisen aus dem ruhigen Fahrwasser gekommen und hat oft die gewohnten Wege verlassen müssen, und wir wissen auch nicht, was noch alles kommt. Das trübt manchmal die Lebensfreude und lässt eine gewisse Hochstimmung nicht zu, die man für tiefste Glücksgefühle braucht. Ich denke, Glück bedeutet für jeden etwas anderes, es ist ein subjektives Gefühl, jeder setzt andere Prioritäten. Die essenziellen Dinge meines Lebens betreffen das Wohlergehen meiner Familie. Meine drei Söhne sind die größte Freude in meinem Leben, gepaart mit beruflichen Erfolgen. Ich bin sehr ehrgeizig und wenn ich meine Ziele erreicht habe, fühle ich mich wohl und frei. auch besser einordnen und verarbeiten. Das hieße aber dann, dass man sein Glück selbst in der Hand hat. Doch das ist oft einfacher gesagt als getan. Manche Menschen sind einfach nicht glücklich, obwohl sie es natürlich gern wären. Fakt ist, dass niemand unglücklich auf die Welt kommt. Studien zeigen, dass die Fähigkeit zum Glücklichsein zum Großteil angeboren ist. Während es Menschen gibt, die an Schicksalsschlägen zu zerbrechen drohen, meistern andere sie wiederummit erstaunlicher Stärke. Doch nicht jeder Mensch, der weniger „Glücksgene“ mit auf seinen Lebensweg bekommen hat, muss sich diesem Schicksal ergeben. In der Fachwelt wird von den sogenannten „Happy Habits“, den glücklich machenden Gewohnheiten, gesprochen, welche man wiederum erlernen und somit sein Glücksempfinden schulen und erweitern kann. Lehrling des Glücks. Nun, wie geht das Erlernen von „glücklich zu sein“? Carol Ryff, eine amerikanische Psychologin von der Universität WisconsinMadison, forscht zum Themenkomplex „Psychologisches Wohlbefinden und Resilienz“. Sie gilt als eine der entscheidenden Wegbereiterinnen für die Entwicklung der positiven Psychologie und hat dafür eines der interessantesten und innovativstenModelle entwickelt, das die Bewertung und Selbsteinschätzung des allgemeinen psychischen Gesundheitszustands einer Person ermöglicht. Das Modell umfasst verschiedene Elemente, unter anderem das soziale, persönliche, psychologische und gesundheitsbezogene Verhalten und die Art undWeise, FOTOS: ISABELLA ABEL/STYLE UP YOUR LIFE, DOMINIK DERFLINGER, EVGENYATAMANENKO/MALERAPASO/ ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS COVERSTORY lück – wenn man diesen Begriff googelt, bekommt man in 0,42 Sekunden ungefähr 166.000.000 Ergebnisse. Also auch im Netz findet man nicht DIE eine schnelle und zutreffende Antwort auf die oft gestellte Frage nach dem Glück. Das ist vielleicht auch ganz gut so, weil dann würde es erst recht wieder zu einem Gerangel kommen, wer denn nun das wahre und einzige Recht darauf hat, zu definieren, was Glück ist. Ein kleiner Trost für alle, die im Augenblick ihr Glück nicht so richtig erkennen können, ist vielleicht die Äußerung von Carl Gustav Jung, dem Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie: „Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar; und das Wort ‚Glück‘ würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.“ Also beschäftigen wir uns weiterhin mit der Suche nach dem Glück und freuen uns über spontan erlebte Glücksmomente. „Das Glück is a Vogerl“ heißt es auf Wienerisch und das bedeutet nichts uns, wenn uns das Leben Glücksmomente beschert. „Das Glück is a Vogerl“ heißt es auf Wienerisch. Das Glück fliegt einem zu oder eben nicht. Das scheint vielerorts die geläufige Meinung zu sein, wenn es ums Glück geht. Oder ist doch jeder selbst seines Glückes Schmied? Für jeden bedeutet Glück etwas anderes. Für die einen ist es Gesundheit, für die anderen Wohlstand und wieder andere sehen die Familie als ihr größtes Glück an. Unfassbar glücklich. Glück zu haben ist ein Zufall von außen, so wie ein LottoSechser. Glücklich zu sein ist ein Zustand, den wir selbst beeinflussen können. Es gibt aber Faktoren, bei denen sich die Menschen einig sind, dass sie für ein glückliches Leben bedeutend sind. Ganz oben auf der Liste stehen hier die Gesundheit und auch das Wiedergesundwerden nach einer Krankheit. Ein Leben ganz ohne Humor stellen sich die meisten auch nicht als ein sehr glückliches vor. Aber dass sie ein anderer Beruf oder ein besseres Aussehen glücklicher machen könnten, glauben die meisten nicht. Doch im Grunde gibt es nicht die eine spezielle Sache, die unser Glück definiert. Es ist vielmehr das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, das uns das Gefühl vermittelt, glücklich zu sein. Wer positiv durch das Leben geht und die schönen Dinge sieht, fühlt sich natürlich im Hier und Jetzt gleich viel wohler, und derjenige blickt dann auch der Zukunft optimistischer entgegen. Dabei geht es nicht darum, zwanghaft optimistisch zu werden, sondern zu lernen, seine eigenen Gefühle richtig einzuschätzen und entsprechend damit umzugehen. Wer versteht, warum er gerade traurig oder gar wütend ist, kann diese Emotionen Immer bescheiden bleiben, Blick voraus richten – so steht man auch Krisen am besten durch! G d l s Sabine WiedBaumgartner Geschäftsleitung Anton Baumgartner GmbH Linz Gerda Rogers Star-Astrologin ä Wer von Menschen, die ihm wohlgesonnen sind, umgeben ist, fühlt sich leichter glücklich, weil er weniger auf sich selbst gestellt ist. Eine erfüllende Partnerschaft und Kinder können ebenfalls zum persönlichen Glück beitragen.

wie Menschen auf die täglichen Herausforderungen reagieren, aus diesen lernen und ihr Lebensgefühl bereichern. Carol Ryff schlägt in ihrem Modell folgende sechs Dimensionen vor: 1. Selbstakzeptanz. Sie ist grundlegend für das reibungslose Funktionieren. Die Selbstakzeptanz entspricht einer positiven Einstellung zur eigenen Person, einschließlich der negativen Aspekte und schwierigen Erfahrungen der Vergangenheit, die allesamt kein Unbehagen auslösen. 2. Positive Beziehungen. Es geht um die Fähigkeit, Bindungen aufbauen zu können, die auf Zufriedenheit, Wärme und Vertrauen basieren. Es geht um gegenseitige Empathie, Intimität und Liebe, das heißt um gesundes Geben und Empfangen. 3. Lebensziel. Jeder Mensch braucht ein Ziel, das seiner Existenz einen Sinn gibt. Es geht um die Fähigkeit, Träume, Ziele und Vorgaben zu entwickeln, die das eigene Handeln leiten. Damit erhalten die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft Sinn. 4. Persönliches Wachstum. In diesem Fall geht es um die Fähigkeit, das Beste aus seinen Talenten und Fertigkeiten zu machen. Dazu gehört die intensive Nutzung aller Potenziale und Fähigkeiten. Sie ermöglicht es, inmitten von Schwierigkeiten voranzukommen. 5. Autonomie. Damit verbunden ist die Möglichkeit, selbst zu wählen und Entscheidungen zu treffen, ohne von der Zustimmung anderer abhängig zu sein. Diese Fähigkeit beeinflusst die Verhaltensregulierung und den Widerstand gegen sozialen Druck. 6. Beherrschung der Umwelt. Dies bezieht sich auf die Reaktion einer Person auf die Anforderungen und Möglichkeiten, die der Kontext, in dem sie lebt, bietet. Sie bezieht sich auch auf die Fähigkeit, andere zu beeinflussen. Anhand ihres Modells entwickelte Carol Ryff eine Bewertungsskala zur Messung FOTOS: MIHTIANDER/STOCKFOUR/ ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, WAKOLBINGER, HELI MAYR. COVERSTORY VON HERZEN GERN ZELEBRIERE ICH DEN MOMENT. Das Leben ist viel zu kurz, um die Zeit mit negativen Gedanken zu verschwenden. Warum Schönes für später aufheben, wenn wir jetzt und hier genießen können. Durch meine Arbeit als Brustkrebschirurgin habe ich sehr viele schwere Schicksale begleitet und von meinen Patienten gelernt. Keine der Frauen hat jemals bereut, zu wenig Geld verdient zu haben, zu wenig Karriere gemacht zu haben. Sie alle haben nur eines bereut: Nicht genug genossen zu haben, zu wenig Zeit für ihre Geliebten und vor allem zu wenig Zeit für ihre Kinder gehabt zu haben. Ich arbeite bewusst nur Teilzeit und unsere Tochter ist unsere Priorität, denn unser Kind ist der Grund, warum mein Mann und ich auf diesem großen Spielplatz des Lebens verweilen dürfen. Wir versuchen, unserer Tochter beizubringen, genauso das Leben zu genießen und glücklich zu sein. Hanna Sheu Ästhetische Medizin, Fachärztin für Chirurgie Linz MEIN MOTTO LAUTET: „NACH DEM REGEN KOMMT WIEDER SONNENSCHEIN!“ In diesen bewegten Zeiten werden wir tagtäglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert – im Positiven wie im Negativen. In der Vergangenheit hat es sich immer wieder gezeigt, dass, wenn eine Tür sich schließt, eine andere aufgeht. Auch wenn es oft nicht einfach ist, positiv in die Zukunft zu blicken, finde ich es trotzdem wichtig, es zu versuchen. Mir ist es manchmal schon so ergangen, dass etwas Negatives passiert ist und im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es gar nicht so negativ war – das hat mir immer wieder Kraft und Hoffnung gegeben. Glück bedeutet nicht nur, dass bestimmte Erwartungen eintreffen. Einen schönen Ort zu besuchen, ein Treffen mit lieben Freunden oder ein Lächeln meiner Tochter tragen für mich zum Glücklichsein bei. Elke Riemenschneider Geschäftsleitung Feinkost Riemenschneider Linz des psychologischen Wohlbefindens. Außerdem wird das körperliche Wohlbefinden durch den Cortisol- und Zytokinspiegel sowie durch den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems und die Qualität des Schlafes gemessen. Globales Glück. Die unterschiedliche Art und Weise, wie verschiedene Kulturen das Glück erleben, spiegelt sich auch in der Sprache wider. Wörter wie „Glück“ oder „glücklich sein“ rufen in der östlichen und westlichen Kultur unterschiedliche Assoziationen hervor. Für die meisten von uns ist das Streben nach Glück eine Selbstverständlichkeit. Doch nicht alle verfolgen ihr Glück auf eine aktive Weise. Das hängt mit kulturellen Überzeugungen zusammen. Menschen in östlichen Kulturen wie China, Japan und Taiwan streben eher nicht nach dem Glück, denn sie glauben, dass sie dadurch Unglück herbeirufen. Dazu gehört die Vorstellung, dass immer Gegensätze Hand in Hand gehen oder dass ein Zuviel an Glück bestraft wird. In manchen Ländern kann der Wunsch nach individuellem Glück zu Konflikten mit anderen Werten führen, beispielsweise demErhalt der sozialen Harmonie. Daher ist es dort weniger wichtig oder sogar verpönt, das persönliche Glück erreichen zu wollen. In den verschiedenen Sprachen drücken sich die unterschiedlichen Definitionen von Glück sehr beredt aus. Zum Beispiel gibt es inMandarin gleichmehrereWörter für „Glück“. Sie entsprechen nicht der deutschen Übersetzung des Glücks. Viel­ „Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund!“ Ein Zitat, das sich tatsächlich bewährt und obendrein hält uns ein Hund in Bewegung – sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene. Draußen zu sein in der Natur, körperliche Bewegung, ein Ziel zu verfolgen, die Gemeinschaft mit anderen – das alles sorgt bei vielen Menschen für Glücksmomente. ä

FOTOS: CHRISTOPH KOCH, RUDI GIGLER raiffeisen-ooe.at/wir GEMEINSAM FINDEN WIR NACHHALTIGE LÖSUNGEN. WIR MACHT’S MÖGLICH. ZUKUNFT GESTALTEN mehr können sie alles bedeuten: angefangen von „guter Laune“ bis zu „Sinn im Leben“ oder „gutes Leben“. Glück kann auf Mandarin sogar „guter Tod“ bedeuten, was etwa in deutschsprachigen Kulturen eine undenkbare sprachliche Verbindung wäre. Ebenso variieren die Symbole des Glücks in den verschiedenen Kulturen. Das Gleiche gilt für die Art und Weise, wie Glück ausgedrückt oder wahrgenommen wird. Ein multidimensionaler und interkultureller Ansatz kann dazu führen, dass wir selbst einmal überdenken, wie wir unser persönliches Glück definieren. So stellen wir unsere Annahmen infrage und können letztendlich den Weg zum Glücklichsein vielfältiger und befriedigender gestalten. Die dunkle Seite. Manche Menschen haben tatsächlich Angst davor, glücklich zu sein. Was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Reaktion und warum versuchen manche Menschen, ganz gezielt Glücksgefühle zu unterdrücken? Kaum erleben sie einmal einen freudigenMoment, haben sie auch schon die Sorge, dieser könnte allzu rasch vorbei sein und wieder ins nächste Tief zu fallen. Statt den Glücksmoment zu genießen, fürchten sie diesen regelrecht. „Fear of Happiness“, Angst vor dem Glücklichsein, nennen Psychologen das Phänomen. Diese Glücksangst herrscht offenbar stärker in den Kulturen vor, die mehr auf Konformität ausgerichtet sind. Je mehr jemand Hochgefühle fürchtet, desto geringer ist seinWohlbefinden insgesamt. Die Angst vorm Glück ist ein emotionales Problem, das korrigiert werdenmuss. Ob „Fear of Happiness“ jedoch Ursache, Folge oder die Begleiterscheinung einer Depression ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Menschen mit Cherophobie neigen dazu, sich auf das Negative zu fokussieren, das ihnen zustoßen könnte, anstatt das Gute zu erkennen und freudig anzunehmen. Sag Ja zum Glück. Es sind nicht die großen Glücksgefühle, sondern es sind die kleinen Dinge im Alltag, die uns nachhaltig psychisch nähren und uns fröhlich stimmen, wenn wir es nur zulassen. Die Lernerfahrung aus diesen kleinen Bausteinen des Glücks wird sein, dass sie einfach nur guttun – ohne negative Folgen, ohne Bestrafung, Neid oder Unglücksfälle. Menschen mit Angst vor dem Glück sollten versuchen, nach und nach mehr Glück zu empfinden, etwa indem sie bewusst den Geschmack einer Mahlzeit genießen, die wohligen Sonnenstrahlen der Herbstsonne oder den angenehmen Duft einer Blume wirken lassen. Ob diese Mischung aus Achtsamkeit und Exposition die Symptome tatsächlich mildert, ist bislang noch nicht bestätigt, aber auf jeden Fall den Versuch wert und kann im besten Fall den ungesunden Leitsatz „Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht verdiene, glücklich zu sein“ für immer löschen.  COVERSTORY MEIN GLAS IST STETS HALB VOLL STATT HALB LEER. Wir haben es selbst in der Hand, wie wir durch das Leben gehen möchten, das uns immer wieder mit Herausforderungen, aber auch mit wunderschönen Momenten überraschen wird. Und aus diesen schönen Momenten schöpfe ich Kraft und Halt: Das kann das Lächeln meines Kindes sein, das goldene Herbstlicht, das mich bei einem Spaziergang begleitet. Ein inspirierendes Gespräch mit einem lieben Menschen oder ein Buch, das mich in seinen Bann zieht. Wenn ich an meinem Werktisch sitze und ein neues Schmuckstück entwerfe und es später an einer lieben Kundin oder einem lieben Kunden bewundern kann, dann geht mein Herz auf. Das Leben steckt voller Verrücktheiten und vielen kleinen und großen magischen Momenten, wenn wir offen dafür sind. Victoria Dirisamer Goldschmiedin, Inhaberin IMMERMEIN – Das Atelier Grieskirchen MEIN GLÜCK IST, DASS ICH MEINEN TRAUMBERUF GEFUNDEN HABE. Ich bin überzeugt, dass es in turbulenten Zeiten einen authentischen und transparenten Dialog braucht, um ein Kulturunternehmen leiten und ausbauen zu dürfen. Man ist gefordert, rasch und mit höchster Qualität innovative Projekte ins Leben zu rufen. Aber jede Krise ist auch eine einmalige Chance, das Unternehmen stärker zu positionieren und die Marke bekannter zu machen. In unserem Festwochen-Team arbeiten wir krisenstark unter dem Motto „Wir sind eine Familie“. Johanna Mitterbauer Kaufmännische Geschäftsführung Salzkammergut Festwochen Gmunden 12 SheWORKS | 2022

KARRIERE KARRIERE FOTOS: FREDFROESE / IZUSEK / E+ / GETTY IMAGES, JIRAPONG MANUSTRONG / ANYABERKUT / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS TEXT: JESSICA HIRTHE Berufe mit Top-Aussicht Digitalisierung, Automatisierung, Wertewandel: Die Arbeitswelt wird in ein paar Jahren völlig anders aussehen als heute – so viel steht fest. Bisherige Jobs werden verschwinden, neue auf der Bildfläche erscheinen. Wird es im Jahr 2030 noch Bankfilialen und somit Berater geben? Werden noch Menschen in Fabriken an Fließbändern stehen oder werden sie komplett durch Maschinen ersetzt sein? Wird es überhaupt noch Kassierer oder nur noch SBKassen geben? Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren so schnell verändert wie nie zuvor – die CoronaPandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt, wie es zuvor kaum vorstellbar war. Die Krise hat somit auch Möglichkeiten und Trends sichtbar gemacht, die die Arbeitswelt in Zukunft prägen werden. Wandel durch Digitalisierung. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt – Stichwort „Homeoffice“ – und auch das Potenzial digitaler Technologien, Arbeitskräfte zu ersetzen, machen vielen Angst. Die Frage ist: Wie weitreichend wird der Wandel durch die Digitalisierung tatsächlich sein und welche Berufe werden in welcher Form betroffen sein? In den vergangenen Jahren sind in diesem Zusammenhang auch viele neue Berufsbilder entstanden, die es vor fünf oder zehn Jahren noch gar nicht gab. Trendberufe im Bereich IT oder Umwelt sind schon jetzt gefragt und werden in Zukunft noch wichtiger werden. Doch auch klassische Branchen und vor allem Dienstleistungsjobs finden sich unter den zukunftsträchtigen Berufen. Wer irgendetwas mit Menschen, Medien oder IT machen will, erfüllt nicht nur ein AntwortKlischee vieler junger Schulabsolventen, sondern trifft damit genau die drei Bereiche, die künftig besonders gute Perspektiven haben. Die Arbeit geht uns nicht aus. Fakt ist: Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, im Gegenteil. Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und somit nach Berufen verändert sich, nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung. Der klassische Beruf des Alten oder Krankenpflegers wird also gefragter denn je sein und es auch bleiben. Bestimmte Berufe, die Jobs der Zukunft, bleiben unersetzbar und stark TRENDBERUFE. Einen neuen Job zu finden, war noch nie so einfach wie momentan. In allen Branchen herrscht Fachkräftemangel. Doch welche Berufe haben tatsächlich die besten Zukunfts- und Karriere-Aussichten? … verwalten und gestalten Inhalte von Webauftritten. Zudem befassen sie sich mit Bildbearbeitung, SocialMediaMarketing und Suchmaschinenoptimierung. Voraussetzungen: IT oder MedienStudium oder eine Ausbildung zum Mediengestalter sind gute Grundlagen – SEO, SEA und HTMLKenntnisse genauso wie Umgang etwa mit Photoshop. Gehalt: zwischen 2.199 und 3.664 Euro brutto CONTENT MANAGER nachgefragt, andere werden verschwinden, neue entstehen und ganz viele werden sich entscheidend verändern. Erfolgsfaktoren für Berufe der Zukunft sind auf jeden Fall: Empathie, Interaktion und Spezialisierung – zu diesem Ergebnis kam die zwölfte „Datenland Deutschland“Studie. Demnach wird die Automatisierung vor allem Routinetätigkeiten, die nach denselben Mustern ablaufen, betreffen. Die Jobs der Zukunft hingegen seien wissensintensiv und erfordern Spezialisierung, Kreativität und analytische Fähigkeiten. Gesucht: ITler, Lehrer und Ärzte. Auch die Boston Consulting Group (BCG) hat sich den Arbeitsmarkt angesehen und kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Allein in Deutschland werden demnach bis 2030 1,1 Millionen ä mein Job. meine Entscheidung. meine Stärken. Bezahlte Anzeige ams.at /frauenstaerken ©Rido - stock.adobe.com mein Job. meine Entscheidung. meine Stärken. Bezahlte Anzeige ams.at /frauenstaerken ©Rido - stock.adobe.com

… sind strategische Einkäufer – in Zeiten von boomendem ECommerce immer zahlreicher. Sie sind für Auswahl und Preisgestaltung der Produkte zuständig, etwa bei OnlineShops. Außerdem führen sie Marktbeobachtungen durch, welche Produkte den Absatz steigern könnten, und planen Marketingaktivitäten. Voraussetzungen: Erwartet wird oft ein Studium im Wirtschaftsbereich oder ein Background in der Marktforschung, zumindest ein Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule. (Mindest)Gehalt für Berufseinsteiger: ab 1.890 bis 2.660 Euro brutto FOTOS: PEOPLEIMAGES, FREDFROESE, SIMONKR / E+ / GETTY IMAGES, JIRAPONG MANUSTRONG / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS IT Fachkräfte fehlen. Auch Lehrer, Ärzte, Krankenpfleger und Ingenieure werden am Ende des Jahrzehnts zu Tausenden gesucht werden. Die Zahl der Gesundheitsberufe dürfte laut der „Datenland Deutschland“Studie bis 2035 um 26 Prozent zunehmen, die der lehrenden und ausbildenden Berufe um 20 Prozent. Auch der Tourismus sucht schon jetzt händeringend nach Personal. Die Strategieberatung BCG hat ein Ranking erstellt, welche Stellenprofile 2030 besonders gefragt sein werden und eine hohe Bezahlung versprechen. Diese werden angeführt von technischer Leitung, gefolgt von Internisten und Hausärzten. Die größte Personallücke sieht die Studie in Datenanalysten, in ITFachkräften und im Ingenieurwesen. Die Stelle mit dem größten Einkommenszuwachs ist die des Cyber Security Analyst, der laut Studie bis 2030 35 Prozent mehr als heute verdienen dürfte. Philipp Kolo, Studienautor und Associate Director im Münchner Büro von BCG: „Die Menschen müssen sich künftig querqualifizieren, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.“  CATEGORY MANAGER Das Arbeitsmarktservice hilft mit vielen Infos auf der Homepage und persönlichen Beratungsgesprächen bei der Berufsorientierung. Zudem gibt es viele Angebote, mit denen das AMS OÖ mit nachgefragten Berufen in Berührung bringen will – viele davon in Kooperation mit der Wirtschaft. „Wir haben niederschwellige Orientierungsangebote, zum Beispiel spielerisch programmieren lernen, RoboticWorkshops und vieles mehr“, sagt Maria Brunner, Leiterin des Fördermanagements. Vordergründig geht es darum, die Hemmung zu nehmen. „Die Leute sollen es einfach ausprobieren und sehen, ob nicht doch ein Job für sie passt, den sie sich gar nicht zugetraut hätten.“ Beim Programm „Coders.Bay“ durchlaufen etwa Interessierte unabhängig von ihren Noten eine mehrwöchige Clearingphase im Bereich Programmieren. Bei „Girls – Get ready 4 technology“ werden Mädchen bis zu 2,5 Jahre fit für eine Lehre im Bereich Automatisierung oder IT gemacht. Im Herbst soll eine FahrradMechatronikAusbildung für Frauen starten, kündigt Maria Brunner an. Alle Kurse auf einen Blick: weiterbildungsdatenbank.at DIESE UNTERSTÜTZUNG GIBT ES BEIM AMS … beschäftigt sich vorwiegend mit den technischen Aspekten des Umweltschutzes. Sie führt umwelttechnische Analysen und Messungen durch und prüft Umweltbelastungen, Schadstoffemissionen und die Verschmutzung von Boden, Luft und Wasser. Außerdem entwickelt sie mögliche Antworten auf Umweltfragen. Voraussetzungen: Die meisten Bachelorstudiengänge im Bereich Umwelttechnik vermitteln eine umfangreiche naturwissenschaftliche Ausbildung mit Spezialkenntnissen im Bereich umwelttechnologische Verfahren. Weiterbildungs und Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen in unterschiedlichsten Bereichen. Gehalt: zwischen 2.571 und 4.286 Euro brutto UMWELTTECHNIKERIN … pflegt kranke, alte und pflegebedürftige Menschen und unterstützt diese bei täglichen Aufgaben wie Essen, Anziehen und Körperpflege. Voraussetzungen: Die Ausbildung zum FachSozialbetreuer mit Schwerpunkt Altenarbeit dauert in der Regel zwei Jahre und umfasst sowohl Theorie als auch Praxis im Rahmen von Praktika. Zugangsvoraussetzungen sind unter anderem die positive Absolvierung der 9. Schulstufe, die Vollendung des 17. Lebensjahres und das Bestehen eines Aufnahmetests. (Einstiegs)Gehalt: ca. 2.500 Euro brutto ALTENPFLEGERIN … sorgt dafür, dass alles im Hotel reibungslos funktioniert. Ihre Hauptaufgaben sind neben der Gästebetreuung die Organisation, der Einkauf und die Buchhaltung. Ihre HauptEinsatzgebiete sind die Rezeption und das HotelBüro. Voraussetzungen: Dieser neue Lehrberuf kann seit 1. Mai 2020 erlernt werden und ersetzt die Doppellehre „Hotelkaufmann/frau + Restaurantfachmann/ frau“. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Für die Lehre muss die neunjährige Schulpflicht erfüllt sein. (Einstiegs)Gehalt: ca. 1.550 Euro brutto HOTEL- & RESTAURANTFACHFRAU mein Job. meine Entscheidung. meine Stärken. Bezahlte Anzeige ams.at /frauenstaerken ©Rido - stock.adobe.com mein Job. meine Entscheidung. meine Stärken. Bezahlte Anzeige ams.at /frauenstaerken ©Rido - stock.adobe.com KARRIERE KARRIERE

KARRIERE KARRIERE FOTOS: AMS OÖ, CARACTERDESIGN/E+/GETTY IMAGES, SABINE STARMAYR ARBEITSMARKT. Mehr als die Hälfte der beschäftigten Frauen arbeitet Teilzeit – und sie sind sich nicht bewusst, wie wenig Rente sie deshalb später bekommen werden, warnt Iris Schmidt vom AMS OÖ. INTERVIEW: JESSICA HIRTHE mehr vollzeit Wie hat sich der Arbeitsmarkt in OÖ seit der Pandemie entwickelt – speziell für Frauen? Wir beobachten einen sehr dynamischen Arbeitsmarkt – so dynamisch, dass wir es selbst nicht glauben können. Nach der Krise 2008/09 hat der Arbeitsmarkt fast drei Jahre gebraucht, um sich zu stabilisieren. 2020 gab es einen massiven Einbruch, aber 2021 hatte sich der Arbeitsmarkt schon wieder umgedreht. In OÖ haben wir jetzt ein AllzeitBeschäftigungshoch. Der Lockdown wurde auf den Schultern der Frauen gestemmt. Im ersten Pandemiejahr merkten wir einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen, geschuldet auch den LockdownBranchen, in denen vorrangig Frauen beschäftigt sind. Allerdings hat sich das mit zurückgenommenen CoronaRestriktionen schnell wieder stabilisiert. 2019 waren Frauen und Männer in der Arbeitslosenquote gleichauf, früher war ein klarer Männerüberhang. Jetzt hat sich das auch wieder gedreht und wir haben bei Frauen eine Quote von vier Prozent, bei Männern 4,4 Prozent. Mehr als die Hälfte der beschäftigten Frauen arbeitet Teilzeit – wie beurteilen Sie das? Es waren schon immer mehr Frauen in Teilzeit, aber auch mehr in Vollzeit. Mittlerweile sind jedoch viel mehr Frauen in Teilzeit als in Vollzeit. Das hat massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es wird notwendig sein, Maßnahmen zu treffen, um die Teilzeitquote Richtung Vollzeit zu verschieben – ohne natürlich jemanden in seinen persönlichen Umständen zu sehr zu belasten. Warum will man die FrauenVollzeitquote überhaupt heben? Weil das Arbeitskräftepotenzial einfach ausgeschöpft ist. Das Rekrutieren aus den Nachbarländern stößt auch an Grenzen. Es sind nicht genügend Arbeitskräfte für eine wachsende Wirtschaft vorhanden. Wo kriege ich also Arbeitskräfte her? Frauen, ältere Menschen, die wir länger am Arbeitsmarkt halten müssten, ungelernte Kräfte und Kranke. Dieses Potenzial muss man sich genauer ansehen – das wird in Zukunft noch viel wichtiger werden. Man spricht mittlerweile vom Arbeitnehmermarkt – welche Chancen birgt das? Es hat sich dermaßen gewandelt. Wir haben wesentlich mehr offene Stellen als vorgemerkte Arbeitssuchende. Der Arbeitsmarkt bietet aber noch viel mehr offene Stellen, die gar nicht bei uns gemeldet sind. Daraus ergibt sich natürlich, dass der Arbeitnehmer aus der breiten Vielfalt wählen kann. Es gibt einen Wettbewerb zwischen den Betrieben, den Branchen und den Regionen. Es geht heutzutage nicht nur ums Gehalt: Es geht um flexible Arbeitszeiten, das Arbeitsklima und auch sinnerfüllte Tätigkeit. Und die Arbeitnehmer erwarten sich ein Arbeiten auf Augenhöhe. Das ist eine riesengroße Chance auch für Unternehmen, um sich selbst zu reflektieren. Bewerber verabschieden sich derzeit mit: „Danke für das freundliche Gespräch, Sie sind als Unternehmen in der engeren Auswahl.“ Frauen stehen oft vor zusätzlichen Herausforderungen wie der Kinderbetreuung – wie reagieren Unternehmen darauf? Unternehmen versuchen, ihre Mitarbeiterinnen zu unterstützen: etwa mit an Kinderbetreuung angepassten Arbeitszeiten, Homeoffice, Förderprogrammen, Weiterqualifikation. Um auch neue Mitarbeiterinnen anzusprechen, werden mittlerweile immer mehr BetriebskinderbetreuungsStrukturen aufgebaut, teils schließen sich Unternehmen dafür auch zusammen. Das geht auch so weit, dass Unternehmen sagen: „Bitte nehmt die Kinder in der Früh mit zum Schichtstart um 6 Uhr morgens, sie bekommen dann dort ein Frühstück und werden dann mit gemieteten Bussen in die Schulen gebracht, dort auch wieder abgeholt, bekommen Mittagessen und haben danach Betreuung.“ Da sind Unternehmen mittlerweile sehr innovativ und mitarbeiterinnenorientiert. Einiges lassen sich Betriebe auch für Lehrlinge mit OnboardingProzessen einfallen, um sie im Unternehmen zu integrieren und eine langfristige Bindung zu erzeugen. Frauen haben häufig niedrigere Renten-Bezüge wegen Ausfallszeiten während der Kinderbetreuung oder Teilzeitarbeit. Ist das den Frauen bewusst? Es ist enorm, wie sich Berufsunterbrechungen auf die Pension auswirken. Rechenbeispiel: Eine Frau arbeitet Vollzeit 10 bis 15 Jahre, dann geht sie zwei Jahre in Karenz, danach kommt ein 20StundenJob für zwei Jahre und dann arbeitet sie bis zur Pensionwieder Vollzeit – ergibt eine Pension von 1.561 Euro. Geht sie nach der Karenz bis zur Pension nur noch 20 Stunden Teilzeit arbeiten, bekommt sie 600 Euro pro Monat weniger. Geht sie überhaupt erst wieder Teilzeit arbeiten, wenn die Kinder aus dem Haus sind, bekommt sie nur eine Pension von 545 Euro. Frauen sind sich dessen meist erst dann bewusst, wenn es zu spät ist. 18 SheWORKS | 2022 Zur Person: Iris Schmidt (49) aus Alkoven ist seit März 2017 stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice OÖ. Nach Lehrabschlüssen als Kosmetikerin und Bürokauffrau schloss sie das Masterstudium „Internationale Beziehung“ ab. Sie arbeitete 13 Jahre in der Privatwirtschaft, davon drei in Führungsfunktion. 2004 wechselte sie zum AMS und war dort zunächst sieben Jahre als Beraterin tätig, bis sie die Leitung des „Ausländer_ innenfachzentrums“ in der AMS-Landesgeschäftsstelle in Linz übernahm.

20 SheWORKS | 2022 im Unternehmen profitieren davon und nicht mehr nur jene auf der Baustelle mit einer „kurzen Woche“. Projekte werden im gewerblichen Bau, im genossenschaftlichen Wohnbau und für öffentliche Auftraggeber umgesetzt. Lehre in High Quality. Das familiengeführte Unternehmen ist seit über 75 Jahren der Spezialist für Elektrotechnik. Hochwertige Gesamtlösungen brauchen auch dementsprechendes Knowhow, das in internen Weiterbildungen und in der „Kickoff “Lehrlingsakademie im Fokus steht. „Unsere Mitarbeiter, gleich ob Lehrling oder Führungskraft, sind unser wichtigstes Kapital. Daher war es mir auch ein Anliegen, mit der 4TageWoche mehr Freizeit zu ermöglichen. Dies zeichnet uns auch als familiären Arbeitgeber aus“, so Ebner. Die Mitarbeiter unisono: „Wir sind dynamischer, motivierter und ausgeruhter.“ Finanzierung. Der Chef ist überzeugt, dass das Unternehmen profitiert – nicht nur menschlich, sondern auch im Kontakt mit den Kunden und finanziell. Dabei kostet die Arbeitszeitreduzierung im Jahr „einen sechsstelligen Betrag“. Doch die positiven Auswirkungen zeigen sich bereits in der Praxis: weniger Krankenstände aufgrund minimierter körperlicher Arbeit draußen auf den Baustellen oder weniger psychische Anstrengung im Büro. „Als die Mitarbeiter aktiv auf mich zukamen und anfragten, ob dieses 4TageModell auch für unser Unternehmen umsetzbar wäre, habe ich einfach alles durchgerechnet und dann gesagt: ‚Probieren wir‘s!‘ “ Das Projekt wird bei ElektroKagerer nun ein Jahr lang umgesetzt. Alle Besonderheiten und Normen sind vertraglich geregelt. Dann wird evaluiert. Im Rennen um Fachkräfte setzt ElektroKagerer auf eine 4-Tage-Woche für alle Mitarbeiter – vom Empfang über die Montage bis hin zum Warenlager. Das Feedback ist durchaus positiv von allen Seiten. ANZEIGE FOTOS: ELEKTRO-KAGERER, PIXABAY, FOTOGRAFIXX/E+/GETTY IMAGES, KUNAKORN RASSADORNYINDEE/ ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS EMPLOYER BRANDING. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind so schwer zu finden wie die Nadel im Heu. Jetzt bessert Elektro-Kagerer in Sachen Work-Life-Balance nach. Denn es braucht Spezialisten für den Fall „PV“. Bis 2030 soll die Produktion von Solarstrom verzehnfacht werden, sind sich Experten einig. Dafür wurde nun auch die oberösterreichische Photovoltaik Strategie angepasst. Um der aktuell bereits starken Nachfrage nach Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser, aber auch für Gewerbeimmobilien nachzukommen, braucht es Spezialisten. Diese sind bei ElektroKagerer aus Pasching angestellt. „Wir haben im Unternehmen eine eigene organisatorische Einheit aufgebaut, die von der Planung über die Montage und Stromspeicher bis hin zur Wärmepumpe alles anbieten soll“, berichtet Christian Ebner, Geschäftsführer bei ElektroKagerer. Dennoch fehlen dem mittelständischen Betrieb Mitarbeiter in allen Bereichen. „Wir könnten, wenn wir sie denn finden, sofort 20 Mitarbeiter aufnehmen. Beginnend im Bereich PV bis hin zu Bürokaufleuten.“ Dabei bietet das Paschinger Unternehmen zahlreiche Benefits, die nun noch weiter ausgebaut wurden. Für ein Mehr an Lebensqualität. Arbeitnehmer wünschen sich von Unternehmen laut StepStoneUmfrage ein attraktives Gehalt, die Möglichkeit zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung sowie einen sicheren Arbeitsplatz. Aber auch eine ausgewogene WorkLifeBalance wird immer wichtiger. Darauf reagiert auch das Elektrounternehmen. „Wir wollen uns von unserem Mitbewerb abheben und mit der 4TageWoche und damit einer verkürzten Arbeitszeit dieMenschen ansprechen, bei Elektro Kagerer nach Mass Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Daher war es mir auch ein Anliegen, mit der 4-Tage-Woche mehr Freizeit zu ermöglichen. Christian Ebner Geschäftsführer Elektro-Kagerer uns zu arbeiten. Bezahlt werden die kollektivvertraglich gültigen 38,5 Wochenstunden, gearbeitet werden 36 Stunden“, berichtet Ebner, der seit März in seinem Unternehmen diese Arbeitszeitverkürzung eingeführt hat. Alle 125 Mitarbeiter g SheWORKS | 2022 21

KARRIERE KARRIERE FOTO: METAMORWORKS / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS ZUKUNFTSJOBS. Nur ein Viertel aller hoch qualifizierten Technik-Jobs ist in Österreich durch Frauen besetzt. Um weibliches Fachkräftepotenzial zu fördern, wurde die Stiftung „MINTality“ ins Leben gerufen. Auch die IV OÖ wirbt verstärkt für die Zukunftsausbildungen mit Top-Karriere- und Verdienstchancen. TEXT: JESSICA HIRTHE MINT ist nicht nur eine Farbe Mint ist angesagt – und zwar nicht nur als frische, kühle Trendfarbe in der diesjährigen Sommermode, sondern auch in der Karriereplanung. Denn MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, also hoch qualifizierte TechnikJobs – die Jobs der Zukunft mit den besten Karriere und Verdienstmöglichkeiten. Egal, ob Digitalisierung, die Transformation des Energie und Mobilitätssystems oder Umwelt und Klimaschutz – Fachkräfte in diesen Bereichen sind gefragter denn je: Mittlerweile haben mehr als 80 Prozent der Betriebe in Österreich Probleme, offene MINTStellen zu besetzen. Frauen für Technik begeistern. Sehr zurückhaltend bei Ausbildungen in technischen Bereichen sind nach wie vor die Mädchen, die sich diese oft nicht zutrauen – und sich damit spannende Berufsmöglichkeiten entgehen lassen. Deswegen wurde die neue Stiftung „MINTality“ ins Leben gerufen: „Wenn du dabei sein willst, die Welt zu verbessern, trau dir einen technischen Beruf zu“ lautet ihr Motto. Mit einem Stiftungsvolumen von 1,2 Millionen Euro jährlich will man vor allem mehr junge Frauen für technische Ausbildungen und Berufe begeistern und so dem enormen Fachkräftemangel entgegenwirken. Deswegen haben sich Partner aus Wirtschaft und Industrie zusammengeschlossen und wollen mit dieser Stiftung konkrete Maßnahmen umsetzen. Wirtschafts & Industriepartner. Gründungsmitglieder sind Fronius, Miba, Knapp, Magna International Europe Group, Oberbank, Greiner, TGW Logistics Group, Umdasch Group Foundation, A1 Telekom Austria, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer und die Innovationsstiftung für Bildung. Initiatorin der Stiftung ist Therese Niss, Vorstandsmitglied der Mitterbauä 22 SheWORKS | 2022 SheWORKS | 2022 23

SheWORKS | 2022 25 24 SheWORKS | 2022 sensibilisierung sollen entwickelt werden; konkrete Projekte sollen dazu beitragen, Rollenbilder und Stereotypen aufzubrechen; das digitale Lernspiel „Robitopia“, das in Oberösterreich entwickelt wurde, soll bundesweit ausgerollt werden; und ein Begleitprozess für Mädchen, der sie bei der Auswahl ihres Lehrberufs unterstützt, soll aufgesetzt werden. Suche nach Job mit Sinn. Fronius etwa kooperiert mit zahlreichen Bildungseinrichtungen und unterstützt gezielt Aktionstage, die Mädchen und junge Frauen in ihrer beruflichen Orientierung bestärken. „Direkt im Unternehmen ermöglichen wir Schnuppertage und setzen in der Lehrlingsausbildung speziell bei technischen Berufen auf weiblichen Zuwachs“, so Geschäftsführerin EngelbrechtsmüllerStrauß. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir den Sinn von technischen Berufen vermitteln, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel zu finden.“ Junge Menschen bräuchten einen Sinn, damit sie einen Beruf wählen. „Technische Berufe bieten viel Raum für Kreativität und somit auch Erfolg. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe.“ KARRIERE FOTOS: FRONIUS, MIBA Die Antworten auf Herausforderungen wie den Klimawandel werden aus dem MINT-Bereich kommen. Therese Niss Vorstandsmitglied der Mitterbauer Beteiligungs-AG Technische Berufe bieten viel Raum für Kreativität und somit auch Erfolg. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe. Ausgeprägte MINTKompetenz auf allen Ausbildungsniveaus ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Oberösterreich. Elisabeth EngelbrechtsmüllerStrauß Geschäftsführerin Fronius Joachim HaindlGrutsch Geschäftsführer IV OÖ er BeteiligungsAG: „Die Vorbereitungen für die MINTality Stiftung laufen seit mehr als einem Jahr. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Stiftungsvolumen konkrete Projekte umsetzen können und somit nicht nur einThinkTank, sondern auch ein DoTank sind.“ Fachkräftemangel bekämpfen. Das erklärte Ziel ist laut Niss: Lösungen aufzeigen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, Teams diverser zu machen, Frauen spannende Karrieren in technischen Berufen zu ermöglichen und Frauen finanziell unabhängiger zu machen. Denn immer noch ist nur ein Viertel aller hoch qualifizierten Wissenschafts und TechnikJobs in Österreich von Frauen besetzt – und das, obwohl der MINTBereich hervorragende Jobmöglichkeiten, überdurchschnittliche Bezahlung und Top KarrierePerspektiven bietet. MINTBereich stark männlich. „Für die Herausforderungen von morgen benötigen wir die Fachkräfte von heute“, sagt FroniusGeschäftsführerin Elisabeth EngelbrechtsmüllerStrauß, der das Thema sehr am Herzen liegt. „Speziell in der Technik – einem Bereich, der immer noch stark männlich geprägt ist. Traditionelle Rollenbilder sorgen dafür, dass Mädchen und jungen Frauen in den Naturwissenschaften viel zu wenig gefördert werden – wirtschaftlich gesehen ein Desaster, stellen sie doch die Hälfte der Bevölkerung dar.“ Harald Schöpf, CEO der TGW Logistics Group, ergänzt: „Es geht darum, stereotype Berufsvorstellungen und Rollenbilder aufzubrechen, Bewusstsein bei Schülerinnen, Eltern und Lehrern zu schaffen und spannende Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen: Eine MINTAusbildung hat großes Potenzial und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.“ Stiftung will Maßnahmen bündeln. Das Thema ist kein neues, viele Maßnahmen wurden in der Vergangenheit bereits gesetzt. „Die MINTality Stiftung will diese Maßnahmen nun zusätzlich bündeln und ein fokussiertes Vorgehen ermöglichen“, erklärt EngelbrechtsmüllerStrauß. Fünf Arbeitsschwerpunkte sind geplant: Erfolgreiche Projekte zur MINTFörderung von Mädchen sollen vernetzt und unterstützt werden; Maßnahmen für die innovative PädagogenFortbildung bei der MINTWissensvermittlung und GenderVor allem junge Frauen sollen mit diesen Initiativen für Technik-Jobs begeistert werden. MatheWettbewerb für alle. Auch das Land Oberösterreich und die Industriellenvereinigung Oberösterreich haben Initiativen gestartet. Mit dem Slogan „Open your mind for MINT“ wirbt etwa die IV ummehr Interesse der Jugendlichen. Kürzlich fand die erste „MatheNight“ für Schüler am Campus der Johannes Kepler Universität statt, bei der es eine MatheSchnitzeljagd für Schüler der 6. Schulstufe und ein Rahmenprogramm für Eltern gab. Der Wettbewerb „MathematikAufgabe des Monats“ für Unter und Oberstufen befindet sich derzeit in der Pilotphase und soll in den kommenden Jahren auf ganz Oberösterreich und auch für mathematisch interessierte Menschen abseits der Schule ausgerollt werden. Im Endausbau soll die „MatheAufgabe des Monats“ in getrennten Wertungen für Schüler, Lehrer und die breite Bevölkerung angeboten werden. Lernspiel baut Rollenbilder ab. Auch das in Oberösterreich entwickelte Lernspiel „Robitopia“ wurde gestartet. Das Spiel wurde von verhaltensökonomischen Experten von FehrAdvice konzipiert, vom Unternehmen Cope entwickelt und von der IV OÖ maßgeblich finanziert. Mit der Unterstützung der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich wurde das Spiel pädagogisch weiterentwickelt. Es richtet sich an Schüler der dritten und vierten Klassen der Volksschule und soll spielend alte Rollenbilder abbauen. In dem Spiel reisen die Kinder mit ihrem Avatar von Planeten zu Planeten und lösen Aufgaben. „Robitopia“ wird von der MINTStiftung allen Volksschulen zur Verfügung gestellt – zunächst in Oberösterreich, in weiterer Folge in ganz Österreich. „‚Robitopia‘ ist ein wichtiger Bestandteil der MINTalityStiftung“, so Therese Niss. „Gerade für Mädchen und Frauen ist MINT eine große Chance: Sie werden unabhängiger und bekommen den Zugang zu erfüllenden und gut bezahlten Jobs mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Die Antworten auf Herausforderungen wie den Klimawandel werden aus dem MINTBereich kommen.“  KARRIERE

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