moments Magazin She Works 8-22

SheWORKS | 2022 25 24 SheWORKS | 2022 sensibilisierung sollen entwickelt werden; konkrete Projekte sollen dazu beitragen, Rollenbilder und Stereotypen aufzubrechen; das digitale Lernspiel „Robitopia“, das in Oberösterreich entwickelt wurde, soll bundesweit ausgerollt werden; und ein Begleitprozess für Mädchen, der sie bei der Auswahl ihres Lehrberufs unterstützt, soll aufgesetzt werden. Suche nach Job mit Sinn. Fronius etwa kooperiert mit zahlreichen Bildungseinrichtungen und unterstützt gezielt Aktionstage, die Mädchen und junge Frauen in ihrer beruflichen Orientierung bestärken. „Direkt im Unternehmen ermöglichen wir Schnuppertage und setzen in der Lehrlingsausbildung speziell bei technischen Berufen auf weiblichen Zuwachs“, so Geschäftsführerin EngelbrechtsmüllerStrauß. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir den Sinn von technischen Berufen vermitteln, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel zu finden.“ Junge Menschen bräuchten einen Sinn, damit sie einen Beruf wählen. „Technische Berufe bieten viel Raum für Kreativität und somit auch Erfolg. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe.“ KARRIERE FOTOS: FRONIUS, MIBA Die Antworten auf Herausforderungen wie den Klimawandel werden aus dem MINT-Bereich kommen. Therese Niss Vorstandsmitglied der Mitterbauer Beteiligungs-AG Technische Berufe bieten viel Raum für Kreativität und somit auch Erfolg. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe. Ausgeprägte MINTKompetenz auf allen Ausbildungsniveaus ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Oberösterreich. Elisabeth EngelbrechtsmüllerStrauß Geschäftsführerin Fronius Joachim HaindlGrutsch Geschäftsführer IV OÖ er BeteiligungsAG: „Die Vorbereitungen für die MINTality Stiftung laufen seit mehr als einem Jahr. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Stiftungsvolumen konkrete Projekte umsetzen können und somit nicht nur einThinkTank, sondern auch ein DoTank sind.“ Fachkräftemangel bekämpfen. Das erklärte Ziel ist laut Niss: Lösungen aufzeigen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, Teams diverser zu machen, Frauen spannende Karrieren in technischen Berufen zu ermöglichen und Frauen finanziell unabhängiger zu machen. Denn immer noch ist nur ein Viertel aller hoch qualifizierten Wissenschafts und TechnikJobs in Österreich von Frauen besetzt – und das, obwohl der MINTBereich hervorragende Jobmöglichkeiten, überdurchschnittliche Bezahlung und Top KarrierePerspektiven bietet. MINTBereich stark männlich. „Für die Herausforderungen von morgen benötigen wir die Fachkräfte von heute“, sagt FroniusGeschäftsführerin Elisabeth EngelbrechtsmüllerStrauß, der das Thema sehr am Herzen liegt. „Speziell in der Technik – einem Bereich, der immer noch stark männlich geprägt ist. Traditionelle Rollenbilder sorgen dafür, dass Mädchen und jungen Frauen in den Naturwissenschaften viel zu wenig gefördert werden – wirtschaftlich gesehen ein Desaster, stellen sie doch die Hälfte der Bevölkerung dar.“ Harald Schöpf, CEO der TGW Logistics Group, ergänzt: „Es geht darum, stereotype Berufsvorstellungen und Rollenbilder aufzubrechen, Bewusstsein bei Schülerinnen, Eltern und Lehrern zu schaffen und spannende Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen: Eine MINTAusbildung hat großes Potenzial und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.“ Stiftung will Maßnahmen bündeln. Das Thema ist kein neues, viele Maßnahmen wurden in der Vergangenheit bereits gesetzt. „Die MINTality Stiftung will diese Maßnahmen nun zusätzlich bündeln und ein fokussiertes Vorgehen ermöglichen“, erklärt EngelbrechtsmüllerStrauß. Fünf Arbeitsschwerpunkte sind geplant: Erfolgreiche Projekte zur MINTFörderung von Mädchen sollen vernetzt und unterstützt werden; Maßnahmen für die innovative PädagogenFortbildung bei der MINTWissensvermittlung und GenderVor allem junge Frauen sollen mit diesen Initiativen für Technik-Jobs begeistert werden. MatheWettbewerb für alle. Auch das Land Oberösterreich und die Industriellenvereinigung Oberösterreich haben Initiativen gestartet. Mit dem Slogan „Open your mind for MINT“ wirbt etwa die IV ummehr Interesse der Jugendlichen. Kürzlich fand die erste „MatheNight“ für Schüler am Campus der Johannes Kepler Universität statt, bei der es eine MatheSchnitzeljagd für Schüler der 6. Schulstufe und ein Rahmenprogramm für Eltern gab. Der Wettbewerb „MathematikAufgabe des Monats“ für Unter und Oberstufen befindet sich derzeit in der Pilotphase und soll in den kommenden Jahren auf ganz Oberösterreich und auch für mathematisch interessierte Menschen abseits der Schule ausgerollt werden. Im Endausbau soll die „MatheAufgabe des Monats“ in getrennten Wertungen für Schüler, Lehrer und die breite Bevölkerung angeboten werden. Lernspiel baut Rollenbilder ab. Auch das in Oberösterreich entwickelte Lernspiel „Robitopia“ wurde gestartet. Das Spiel wurde von verhaltensökonomischen Experten von FehrAdvice konzipiert, vom Unternehmen Cope entwickelt und von der IV OÖ maßgeblich finanziert. Mit der Unterstützung der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich wurde das Spiel pädagogisch weiterentwickelt. Es richtet sich an Schüler der dritten und vierten Klassen der Volksschule und soll spielend alte Rollenbilder abbauen. In dem Spiel reisen die Kinder mit ihrem Avatar von Planeten zu Planeten und lösen Aufgaben. „Robitopia“ wird von der MINTStiftung allen Volksschulen zur Verfügung gestellt – zunächst in Oberösterreich, in weiterer Folge in ganz Österreich. „‚Robitopia‘ ist ein wichtiger Bestandteil der MINTalityStiftung“, so Therese Niss. „Gerade für Mädchen und Frauen ist MINT eine große Chance: Sie werden unabhängiger und bekommen den Zugang zu erfüllenden und gut bezahlten Jobs mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Die Antworten auf Herausforderungen wie den Klimawandel werden aus dem MINTBereich kommen.“  KARRIERE

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