moments Magazin She Works 8-22

Das Netzwerk ist für Männer unerlässlich, steht aber für Frauen doch noch etwas auf tönernen Füßen – wie sehen Sie das? Anders. Als Politikerin beobachte ich ebenso fasziniert wie auch erfreut, dass immer mehr Frauen das Aufnehmen und Pflegen von Kontakten als etwas ganz Selbstverständliches empfinden. Was zählt tatsächlich im Berufsleben? Für mich sind es der Kontakt mit Menschen und das Vorantreiben und Umsetzen von Projekten, die für diese Menschen wichtig sind. Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Netzwerken? Als Bürgermeisterin gibt es hier zwei Ebenen: das private Netzwerk und jenes Netzwerk, das man für die Gemeinde knüpft. Manchmal überschneiden sich beide, aber das ist ganz normal. Da wie dort kann ich nur sagen: Es funktioniert. Was ist Gold wert für erfolgreiches weibliches Netzwerken? Diese Frage kann ich seriöserweise nur für den politischen Bereich beantworten. Hier hat sich einiges getan. Konkret haben Österreichs Bürgermeisterinnen ein Netzwerk etabliert, von dem alle profitieren. Wichtig ist, dass es von möglichst vielen möglichst nachhaltig genutzt und weiterentwickelt wird. INES SCHILLER Bürgermeisterin der Stadt Bad Ischl FOTO: JEFF MANGIONE/KURIER/PICTUREDESK.COM FOTO: WWW.FOTOHOFER.AT BUSINESS Das Netzwerk ist für Männer seit der Steinzeit unerlässlich fürs Überleben, steht aber für Frauen doch noch etwas auf tönernen Füßen – wie sehen Sie das? Netzwerke für Frauen gab es schon immer. Gemeinsam müssen wir diese jetzt noch dort hinbringen, wo Entscheidungen in politischen, geschäftlichen und gesellschaftlichen Bereichen gefällt werden. Was zählt tatsächlich im Berufsleben? Auf individueller Ebene ist es die Arbeit, die Freude bereiten sollte. Kommt Erfolg dazu, ist es besonders erfüllend. Wie ist das in Ihrem Umfeld bzw. wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Netzwerken? Der Austausch bringt verschiedene Sichtweisen ein, bildet Brücken und initiiert neue Ideen. Was wäre dringend notwendig an Veränderungen und was ist bereits jetzt schon Gold wert für erfolgreiches weibliches Netzwerken? Es ist wichtig, dass sich weibliche Vorbilder und Führungskräfte austauschen. Ich erlebe dies als sehr bereichernd und finde es gut, wenn solche Gelegenheiten bewusst gefördert werden. Auch, um junge Frauen zu unterstützen. CHRISTINE ANTLANGER-WINTER Country Director Google Austria STECKBRIEF Geburtsort: Linz Familienstand: verheiratet, zwei Kinder Ausbildung: Medientechnik und -design an FH Hagenberg Werdegang: CEO der MediaAgentur Mindshare, Präsidentin des IAB Austria, Generalsekretärin der IAA Austria, Country Director von Google Österreich Lieblingsplatz: Garten Leidenschaft: Musik WORDRAP Niederlagen gehören zum Leben dazu, weil … sie einfach dazugehören und wir daran wachsen können. Die Frauenquote ist gut und notwendig, weil …es Vorbilder braucht, die Mädchen und Frauen die Angst vor Technologien nehmen und wir rascher Chancengleichheit erlangen. Meine Work-Life-Balance hole ich mir am liebsten durch … meine Familie, Zeit in der Natur und den bewussten Umgang im täglichen Leben mit dem Thema „Digital“. Das Interessante an meinem Beruf ist …die Vielfalt. Den Wettbewerbsfaktor „Familie und Beruf“ unter einen Hut zu bringen, schaffe ich, ... weil ich auch viel Unterstützung und Verständnis erfahre. Der beste Tipp für meine Karriere war, …eine neue und zukunftsorientierte Ausbildung mit Technologie-Fokus einzuschlagen. Frauen in Führungspositionen zeichnen sich aus, weil … wir alle Perspektiven und Fähigkeiten unserer Gesellschaft brauchen. STECKBRIEF Geburtsort: Bad Ischl Familienstand: in einer Lebensgemeinschaft Ausbildung: Altenfachbetreuerin und Pädagogin Lieblingsplatz: mein Garten Leidenschaft: Gartenarbeit Leitsatz: „Aus taktischen Gründen leiser zu treten, hat sich noch immer als Fehler erwiesen.“ (Johanna Dohnal) WORDRAP Niederlagen gehören zum Leben dazu, weil ... man die eigenen Siege danach umso mehr genießen kann. Die Frauenquote ist gut und notwendig, weil ... sie auf freiwilliger Basis leider nur unzureichend umgesetzt wird. Meine Work-Life-Balance hole ich mir am liebsten ... bei der Gartenarbeit. Das Reizvolle an meinem Beruf sind ... der Kontakt zu den Menschen und das Umsetzen von Projekten, die gut für die Menschen sind. Den Wettbewerbsfaktor „Familie und Beruf“ unter einen Hut zu bringen, schaffe ich, ... weil ich mehr leiste als so mancher Mann und die volle Unterstützung meiner Familie habe. Der beste Tipp für meine Karriere war, ... nicht alles persönlich zu nehmen. Frauen in Führungspositionen zeichnen sich aus, weil ... sie empathischer und zielstrebiger sind.

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