moments Magazin 6-22

60 moments 6/2022 FOTO: ND3000/ ISTOCK/ GETTY IMAGES PLUS Studien zeigen durch die Bank eine klare Tendenz. Von der Versicherung bis zur Marketingagentur bieten un- zählige Unternehmen ihren Angestell- ten deswegen auch nach Lockdown- Ende weiterhin die Möglichkeit zum Remote Working. Und das nicht nur aufgrund der gesteigerten Produk- tivität. Auch bei der Personalsuche profitieren sie von flexiblen Arbeits - formen. Ein Drittel der Jobsuchenden würde eine Position ohne Homeoffice- Möglichkeit heute nicht mehr anneh- men. Ohne Büro geht es nicht . Experten warnen allerdings vor der komplet- ten Abschaffung von Bürozeiten und -räumen. „Nahezu jeder Vorteil geht gleichzeitig auch mit einem Nachteil einher”, sagt Korunka. „Man kann zu Hause ungestört arbeiten, vereinsamt aber dabei. Familie und Job lassen sich vereinbaren, doch fällt es schwer, die Work-Life-Balance zu wahren.“ Sein Fazit: Auf die Gestaltung kommt es an. Organisation, Kommunikati- on und Aufgabenverteilung lassen sich erst mit fixen Bürotagen optimal strukturieren. Als effizienteste Lösung kristallisieren sich in Untersuchungen hybride Arbeitsmodelle mit ein bis maximal zwei fixen Homeoffice-Tagen pro Woche heraus. Kommunikation ist Key . Aus sozia- ler Perspektive ist die Präsenz im Büro unverzichtbar. Im Austausch von An- gesicht zu Angesicht wird Informati- on am besten weitergegeben. „Es gibt Studien, die zeigen, dass die Gesprä- che zwischen Tür und Angel mitunter Karriereverläufe beeinflussen – wenn Kollegen oder Kolleginnen weiter- empfohlen werden oder man von frei werdenden Positionen erfährt“, so Ko- runka. Teambuilding und Brainstor- ming leben vom analogen Miteinan- der. Und auch die soziale Komponente im Kontakt mit den Kollegen kann gar nicht stark genug betont werden. „Der Mensch ist ein soziales Wesen und die informelle Kommunikation – das kur - ze Plaudern in der Pause etwa – fin - det im Homeoffice nicht bzw. anders statt.“ Das dauerhafte autonome Ar - beiten in der heimischen Isolation ist für die meisten Menschen deswegen schlichtweg nicht machbar, Unzufrie- denheit und Unproduktivität sind vor- programmiert. Effizienz dank Ergonomie . Eben- falls nicht zu unterschätzen sind „hard facts“ wie Infrastruktur, technische Lö- sungen und passendes Mobiliar. „Die Arbeitsausstattung im Homeoffice entspricht nicht den ergonomischen Standards“, so Korunka. Arbeitsrecht- lich sind Unternehmen in Österreich dazu verpflichtet ihren Mitarbeitern gewisse Mindeststandards zu bieten. Rückenschmerzen sei dank haben etli- che Bürotätige die Rückkehr vom Kü- chen- an den Schreibtisch nach Corona regelrecht zelebriert. Dazu kommt die technische Ausstattung im Büro. Ko - pierer, Drucker, Fax und Co haben die wenigsten im Abstellkammerl parat. Vor allemaber Datensicherheit und IT- Compliance sind daheim nicht immer gegeben. Auch an die Geschwindigkeit der betrieblichen Internetverbindun- gen reicht das persönliche WLAN sel- ten heran. Ergo: Das Arbeiten im Büro schont Zeit und Nerven. v KOMMUNIKATIV. Der direkte Austausch mit Kollegen ist für effizientes Arbeiten und psychisches Wohlbefinden unverzichtbar. DAS MACHT DEN PERFEKTEN ARBEITSPLATZ AUS ERGONOMISCHES ARBEI- TEN. Mindestens 80 mal 160 Zentimeter Arbeitsfläche sorgen für ausreichend Platz. Die Arme sollten in ca. 90 bis 100 Grad auf der Tischplatte ruhen können, der Abstand zum Bildschirm etwa eine Armlänge betra- gen. Der Beinwinkel sollte über 100 Grad betragen, die Stuhlhöhe daran angepasst sein. Grünpflanzen, Tages- licht und Farbakzente unter- stützen Wohlbefinden, Moti- vation und Arbeitsleistung.

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