moments Magazin 7-22

Das Unternehmen s ehen !wu t s che r gibt es bereits seit 1966 und wird mittlerweile in dritter Generation geführt. Worin sehen Sie die Vorteile eines Familienunternehmens? Ein großer Vorteil besteht darin, dass man nachhaltiger denkt und sich nicht nur auf Quartalsergebnisse konzentriert. Alle Investitionen und Unternehmenspläne werden generationsübergreifend entschieden. Außerdem ist die emotionale Bindung einfach größer, wenn es um das eigene Familienunternehmen geht. Wie schaffen Sie es, Familie und Geschäftliches zu trennen? Wir haben uns auf eine „Familienverfassung“ geeinigt, die besagt, dass wir bei gemeinsamen Feiern nicht über die Arbeit sprechen. Im Büro tritt dann das Familiäre in den Hintergrund: Hier bin ich nicht der Vater, sondern Chef und Eigentümer. Viele Geschäfte haben mit der starken Konkurrenz des OnlineHandels zu kämpfen. Wie geht Wutscher damit um? Wir sind ein Omni-Channel-Anbieter. Das bedeutet, dass wir auch einen umfangreichen Online-Shop anbieten. Für die Korrektionsbrille braucht es jedoch den stationären Handel, um Dienstleistungen wie die Brillenglasbestimmung, die anatomische Anpassung der Brille und die persönliche Beratung für den Konsumenten möglich zu machen. Darum spielt der Online-Handel für die Augenoptik ohnehin nicht so eine große Rolle. Auch die Wirtschaftslage ist momentan nicht die beste. Wutscher setzt dennoch auf Expansion. Warum? Unsere Vision ist es, der verlässlichste und kompetenteste Partner im Bereich des Sehens zu sein. Jeder Österreicher soll mit etwa einer halben Stunde Anreise eine sehen!wutscherFiliale antreffen können. Durch bestes Sehen und Aussehen wollen wir die Lebensqualität unserer Kunden steigern. Und diese Vision haben wir schon sehr gut umgesetzt: Aktuell haben wir über 90 Filialstandorte in allen neun Bundesländern. Auch während der Pandemie konnten wir neue Standorte eröffnen und unser Versorgungsnetz weiter ausbauen. So viele Filialen benötigen auch entsprechend viele Mitarbeiter. Wie sieht es bei Wutscher in puncto Personalmangel aus? Die Augenoptik ist ein hoch kompetitiver Markt, es gibt unglaublich viele Anbieter. Dementsprechend gibt es einen Kampf um die besten Mitarbeiter in der Branche. Darum hat meine Tochter 2014 die Alexandra-Wutscher-Akademie gegründet. Hier versuchen wir, Optiker durch Trainings und Schulungen zu zertifizieren, damit sie nach dem hohen sehen!wutscher-Niveau arbeiten. Wutscher wurde bereits mehrfach als Sieger beim österreichischen Service-Ranking ausgezeichnet. Was unterscheidet Sie von Mitbewerbern? Ich würde sagen, es sind unsere Unternehmenswerte. Bei uns steht der Mensch im Vordergrund. Jeder, der ins Geschäft kommt – ob Kunde oder Lieferant –, wird als Gast empfangen. Wir versuchen, mit viel Kompetenz und Herzlichkeit unsere Kunden zu betreuen. Diese Werte hat schon mein Vater implementiert. Und das ist der Grund, warum wir schon zum 6. Mal unter 600 Unternehmen aus über 50 Branchen als Service-Champion ausgezeichnet wurden. Zählen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ebenfalls zu den Unternehmenswerten? Auf jeden Fall. Besonders die Modelle unserer „FR!TZ 1966“-Kollektion setzen hier hohe Maßstäbe. Die Brille, die ich gerade trage, stammt aus dieser Kollektion. Sie wurde in Österreich aus Rizinosöl hergestellt, ist vegan und beinhaltet kein Metall. Mit dieser langlebigen heimischen Qualität setzen wir in puncto Nachhaltigkeit wichtige Schritte. ❖ FRITZ WUTSCHER. Der Optikermeister hat im Jahr 2000 die Geschäftsführung von sehen!wutscher übernommen. WORDRAP Meine Arbeit bedeutet für mich … Freude, an dem Projekt weiterzuarbeiten, das mein Vater begonnen hat. Energie tanke ich … in der Familie und beim Sport. Der Urlaub ging heuer … sowohl ans Meer als auch in die Berge. Meine Familie schätzt an mir … dass ich sehr viel Herzlichkeit, Liebe und Interesse entgegenbringe. Mein persönliches Motto lautet … jeden Tag bestmöglich zu nutzen! moments 7/2022 105 FOTOS: CHRIS ZENZ People

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