moments Magazin 7-22

Coverstory Miteinander zu leben und sich zu lieben ist eine lebenslange Aufgabe. Hilfreich dabei ist eine ehrliche und liebevolle Kommunikation mit einer Menge Geduld und einer Portion Humor. FOTOS: OLEH SVETIUKHA / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, SKYNESHER / E+ / GETTY IMAGES PLUS 22 moments 7/2022 Was ist Liebe? Im Duden wird die Liebe als starkes Gefühl des Hingezogen-Seins b e s c h r i e b e n und als eine imGefühl begründete Zuneigung zu einemnahestehendenMenschen. Und sie ist so alt wie dieMenschheit selbst. Die Liebe kennt viele Gesichter und viele Formen. Mit dem großen Begriff Liebe schwingen Wünsche, Erwartungen und Erfahrungen mit. Liebe kann Sehnsucht bedeuten, sie steht für Glück undVertrauen, kann ein Synonym für Lust, Leidenschaft und Sexualität sein, kann zuAbhängigkeit führen oder gemeinsame Freiheit meinen, Liebe kann uns entspannen und Kraft geben, der Verlust eines geliebtenMenschen hinterlässt tiefe Leere undTraurigkeit. Liebe kann romantisch sein, körperlich oder platonisch erlebt werden, manchmal ist Liebe verboten, siewird käuflich angeboten, manchmal vorgegaukelt oder währt in manchen Fällen für immer. Wenn wir verliebt sind, flattern die Schmetterlinge, wenn wir wirklich lieben, vertrauen wir. Wir machenuns damit auch verletzbar, und wir sind damit menschlich. Ob elterliche Liebe zudenKindern, die Liebe von Gläubigen zu Gott, die Liebe zum Partner, die platonische Liebe zwischen Freunden oder die Liebe zu sich selbst. Romeo und Julia. Eine der weltbekanntesten Liebesgeschichten – William Shakespeares 1587 veröffentlichte Tragödie Romeo and Juliet – kannman heute etwas kritischer sehen. Die vermeintlich romantische Liebe zwischen zwei jungen Menschen aus verfeindeten Familien treibt die beiden durch fatale Umstände in den Suizid. Heute bezeichnen wir so etwas als toxische Beziehung und vermutlich jeder Paartherapeut würde zur offenen Kommunikation raten. Anstatt sich durch fälschliche Annahmen und unerfüllte Erwartungen verrückt machen zu lassen, ist es oft gut, ein Gespräch zu suchen und den Partner einzuweihen: Was brauche ich, was möchte ich und was ertrage ich nicht? Das bedeutet nicht, dass jede Kleinigkeit geteilt werden muss, es bedeutet vielmehr, die wichtigen Dinge im Leben zu teilen und sich zu beraten. Vielfalt. So vielfältig wie die Menschen sind auch die Beziehungsmodelle. Patchworkfamilien, Fernbeziehungen, polyamoröse Beziehungen, Langzeitsingles und zahlreiche andere Möglichkeiten beschreiben die Beziehungsformen unserer Zeit. Manche Menschen daten gerne, nutzen ihr Single-Dasein und führen ihre innigen Beziehungen lieber mit Freunden als im romantischen Rahmen. Für andere ist es der große Traum, mit der einen Person eine Familie zu gründen und alt zu werden. Während es für den einen notwendig ist, sich sexuell aus- „Das Wichtigste ist Vertrauen. Keine Spielchen, offene Kommunikation und Einander-Mitteilen. Es ist schon schwer genug, sich bei viel Nähe verständlich zu machen. Wenn man mit großer Distanz lebt, kann man die Nähe erhalten und dafür braucht es regelmäßigen und ehrlichen Austausch.“ FERNBEZIEHUNG Sophie (26) und Diego (38), seit drei Jahren in einer Fernbeziehung.

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