moments Magazin 8-22

44 moments 8/2022 ANZEIGE FOTOS: MASTER1305/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, ANGEL_NT/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS Zu Ihren Steckenpferden zählt nicht nur die Plastische Chirurgie, sondern auch die Wiederherstellungschirurgie und besonders die Handchirurgie. Wie hat sich das ergeben? Die Liebe zur Hand entstand schon in meiner Studentenzeit, wo ich jahrelang als Demonstrator auf der Anatomie gearbeitet habe. Für mich persönlich ist die Hand das anatomisch komplexeste Funktionsorgan. Es gibt nichts Vergleichbares. Und in meinen ersten Jahren auf der Plastischen Chirurgie lag mein TätigkeitsSchwerpunkt vor allem auf akuten Handverletzungen. Die hohe Frequenz der Eingriffe hat natürlich meine Beziehung zu dieser Spezialdisziplin forciert. Was genau fasziniert Sie an der Hand? Die Motorik und Sensibilität sind in diesem Organ in perfekter Harmonie kombiniert, wie in einem Mikrokosmos. Außerdem ist sie unser Sozialorgan, das wir quasi ständig benutzen. Ihre Wichtigkeit erkennt man erst, wenn ein FunktionsverSCHÖNHEIT Handgemachte Liebe zum Detail. Im Interview spricht der Plastische Chirurg Franz Maria Haas über seine Liebe zur Handchirurgie, die Angst als Feind, Schönheitsideale und die Gefahr von Social Media. ABWECHSLUNGSREICH. Die Handchirurgie zählt für Franz Maria Haas zu den spannendsten Disziplinen der Medizin. lust stattfindet. Für mich persönlich verbindet die Hand die gesamte Chirurgie – Gefäße, Sehnen, Nerven und Knochen werden auf engstem Raum vereinigt. Das ist medizinisch gesehen sehr spannend und herausfordernd. Und die Herausforderung hat mich schon immer gereizt. Bleiben wir kurz bei Ihrem Beruf: Was ist das Wichtigste daran? Dass man sich selbst treu bleibt und Behandlungen nur dann ausführt, wenn man auch dafür besonders qualifiziert und ausgebildet ist. Man muss die eigenen Grenzen kennen. Mach das, was du gelernt hast, aber mach es gut oder noch besser als die anderen. Ist Angst ein Feind der Chirurgie? Angst hat in der Chirurgie nichts verloren und lähmt. Ein natürlicher Respekt, angemessen der jeweiligen Situation, gepaart mit Erfahrung, ist aber unabdingbar. Letztlich muss jeder seine Grenzen kennen, gerade Selbstüberschätzung ist in unserem Fach fehl am Platz. Abgesehen von Erfahrung und Umsicht: Welche Eigenschaften braucht man noch als Plastischer Chirurg? Ein gutes dreidimensionales Vorstellungsvermögen, die Fähigkeit zu improvisieren und letztlich einen Sinn für das „Schöne“ sollte man mitbringen.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTUy