moments Magazin 8-22

78 moments 8/2022 Health FOTOS: FOTO AUGENBLICK, ANCHIY/E+/GETTY IMAGES Die Diagnose Brustkrebs erschüttert: Was kommt danach? Der nächste Schritt ist die Planung der notwendigen Therapie. In Abhängigkeit der Tumorart ist meist im Frühstadium eine brusterhaltende Operation mit nachfolgender Bestrahlung ausreichend, bei aggressiveren bzw. schnell wachsenden Tumoren ist häufig zusätzlich eine Chemotherapie erforderlich. Die Heilungschancen stehen auf jeden Fall sehr gut, vor allem, wenn der Krebs bereits im Frühstadium entdeckt wird. Deswegen sind Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Apropos Vorsorge: Was müssen Frauen wissen? Ab dem 40. Lebensjahr sollte jede Frau zur Brustkrebs-Früherkennung. Gibt es in der Familie eine genetische Belastung durch Brustkrebsfälle, wird es Frauen bereits ab dem 35. Lebensjahr geraten. Denn gerade jüngere Frauen leiden vermehrt unter aggressiven Tumoren, während die hormonabhängigen meist im höherenAlter, also ab 50, auftreten und bessere Heilungschancen haben. Der jährliche Gang zum Gynäkologen sowie das monatliche Abtasten der Brust ist jedoch für jede Frau ein Muss. Eine schwere Krankheit geht auch auf die Psyche: Welchen Rat haben Sie für Betroffene? Gerade Frauen glauben oft, dass sie ihrem Partner, den Kindern und dem Rest der Familie diese Lage nicht zumuten können, aber man sollte seine Sorgen mit der Familie und dem Freundeskreis teilen und offen darüber sprechen. Niemand muss diesen Weg alleine gehen. Man darf die Last auch ruhig einmal abgeben und muss gerade in so einer schweren Zeit keine Rücksicht auf die Angehörigen nehmen. Im Vordergrund steht nun die eigene Gesundheit. Wo wir gerade beim Thema wären: Wie können Angehörige Betroffene unterstützen? Indem sie für die erkrankte Person da sind, zuhören und sie bestmöglich unterstützen. Die Diagnose Brustkrebs ist ein mühsamer Weg, doch man sollte als Einheit handeln und niemals das Ziel aus den Augen verlieren. Und das ist, gesund zu werden. Sabine Schwarz-Oswald Radiologin www.dr-schwarz-oswald.at I N T E R V I E W LEBEN RETTEN. Vorsorgeuntersuchungen können Angst machen, aber vor allem Leben retten. Die Mammografie sollte deshalb ein Fixpunkt im Kalender sein. Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Graz. In diesen 20 Jahren konnte die Krebshilfe mit ihren zahlreichen„Pink Ribbon“-Aktionen in Österreich und auch in der Steiermark schon viel bewegen. Dank „Pink Ribbon“ gehen heutzutage mehr Frauen zu den Vorsorgeuntersuchungen, ist Brustkrebs kein Tabuthema mehr und müssen sich Frauen nicht mehr „verstecken“, wenn sie mit den körperlichen Veränderungen aufgrund der Krankheit konfrontiert sind. Mit den Spenden aus der „Pink Ribbon“-Aktion – insgesamt mehr als 8,5 Millionen Euro – konnte die Österreichische Krebshilfe rund 90.000 Mal Frauen – und auch von Brustkrebs betroffenen Männern – helfen, mit der Diagnose Brustkrebs und allen damit verbundenen Sorgen besser umzugehen und finanzielle Soforthilfe zu leisten. Infos und Hilfe unter www.krebshilfe.at v

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