moments Magazin 8-22

86 moments 8/2022 Health FOTOS: VGAJIC/E+/GETTY IMAGES, LUEF_CSCHENK UND MSCHENK Sie leiten das Kinderwunsch Institut in Dobl: Welche Möglichkeiten bieten Sie Ihren Patientinnen? Im Zuge einer individuellen Beratung lernen wir die Patientinnen einmal kennen und schauen uns gemeinsam die Ausgangssituation an. Wir versuchen herauszufinden, wieso es noch nicht geklappt hat, und falls benötigt, führen wir auch diagnostische Untersuchungen durch. Sobald alle notwendigen Befunde da sind, starten wir mit der Therapieberatung und erstellen gemeinsammit den Patientinnen einen Plan. Sind all die Schritte geschehen, folgt ein Schwangerschaftstest. Während der ersten Phase der Schwangerschaft begleiten wir unsere Patientinnen, danach übergeben wir sie in die Obhut eines Gynäkologen oder einer Gynäkologin des Vertrauens. Mit dem FertiBot und FemSense wollen Sie zukünftigen Müttern das Schwangerwerden erleichtern. Wie funktioniert das? Der FertiBot ist ein digitaler Fruchtbarkeitstest, verpackt in einem Chatbot, und er kann ganz einfach und anonym über den Facebook-Messenger ausgefüllt werden. Nach der Beantwortung der Fragen bekommt man eine erste Einschätzung der eigenen Fruchtbarkeit. FemSense ist ein Temperatur-Patch, der den Eisprung vorhersagen und die Möglichkeit einer Schwangerschaft erhöhen kann. Zusätzlich bieten wir außerdem digitale Erstgespräche an. Und für jede Online-Beratung pflanzen wir einen Baum. Damit tun wir auch dem Klima etwas Gutes. Vor kurzem durften Sie sich auch über die Habilitation zum Privatdozenten freuen. Ja und das freut mich sehr. Seit über zehn Jahren betreibe ich bereits einen intensiven Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der Genetik. Ich bin nämlich der Meinung, dass die eigene Forschung essenziell für eine gute Medizin ist. Damit ist man nicht nur ein Teil der Veränderung, sondern verbessert auch die Qualität der eigenen Dienstleistung. Die Habilitation erleichtert es mir natürlich, weiterzuforschen. Das alles ist jedoch nur durch meine Kolleginnen und Kollegen und mein Teammöglich. Michael Schenk Ärztlicher Leiter Kinderwunsch Institut www.kinderwunsch-institut.at I N T E R V I E W Untersuchung unterziehen, um schlechte Eizellen oder ein anderes medizinisches Risiko auszuschließen“, rät der Experte. Und meint außerdem: „Ist man unter 35 Jahre alt und versucht bereits seit einem Jahr schwanger zu werden, würde ich jedem raten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.“ Das Risiko-Thema. Gerade ältere Mütter werden oft mit dem Thema „Risikoschwangerschaft“ konfrontiert. Und natürlich ist es wichtig, die Gesundheit der Frau und des Kindes im Blick zu behalten. Aber ein fortgeschrittenes Alter bedeutet nicht automatisch eine komplizierte Schwangerschaft. „Man kann Frauen nicht miteinander vergleichen. Das Risiko hängt natürlich auch vom individuellen Lebensstil ab. Eine Schwangerschaft bringt durchaus zusätzlichen Stress, ist die Frau jedoch komplett gesund, sehe ich darin kein Problem“, so Michael Schenk. Wichtig ist es, für den Nachwuchs sorgen zu können, ihm Liebe sowie Nähe zu vermitteln und sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Denn Kinder brauchen wenig anderes, um glücklich aufzuwachsen. Ob die Mutter 25 oder doch 40 Jahre alt ist, spielt in diesem Fall keine Rolle. v GRÜNDE. Karriere, fehlender Partner oder die lieb gewonnene Freiheit: Für eine späte Mutterschaft gibt es mehrere Gründe.

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