moments Magazin 9-22

Coverstory nicht oder nicht ausreichend nach. Mehr als jedes dritte Kind muss sogar gänzlich ohne Unterhaltszahlungen oder Ersatzleistungen auskommen. Insgesamt betrifft das 59.000 Kinder. Um das in den Kontext zu stellen: In Österreich gibt es circa 270.000 Alleinerziehende. Mehr als acht von zehn sind Frauen. Leben an der Grenze. Rund 46 Prozent aller österreichischen und 40 Prozent aller steirischen Einelternteilhaushalte leben an der Armutsgrenze und sind auch von sozialer Ausgrenzung betroffen. Leistungen wie die Familienbeihilfe oder der Familienbonus können zwar unterstützen, decken jedoch nicht ansatzweise die anfallenden Kosten. Laut der Caritas liegt die Differenz zwischen dem, was ausbezahlt und dem, was gebraucht wird, bei 1.029 Euro im Monat. Geldsorgen sind ein ständiger Begleiter im Alltag von Alleinerziehenden. Ich kann nur jeder alleinerziehenden Mutter raten: Informieren Sie sich gut über die österreichische Rechtslage! Das hilft enorm. Barbara-Cecil Prasthofer-Wagner, Rechtsanwältin und Mediatorin Doppelbelastung. Laut Experten wird es spätestens jetzt Zeit, zu reagieren. Nicht nur auf staatlicher, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene. „Alleinerziehende müssen in den Fokus gerückt und wahrgenommen werden. Wir brauchen mehr Akzeptanz und Toleranz“, appelliert Petra RuzsicsHoitsch, Leiterin des Projektes Alleinerziehende der Katholischen Aktion Steiermark. Denn nach wie vor sind es Frauen, die fast die gesamte unbezahlte Arbeit – von der KindererziehungbiszurPflegekranker Familienmitglieder – verrichten. Die Doppelbelastung nagt an ihnen. Was sich Bettina für die Zukunft wünschen würde? „Mehr Unterstützung in der Kinderbetreuung, vor allem bei Krankheitsfällen, sowie flexiblere Arbeitszeiten, um alles mit weniger Stress bewältigen zu können.“ v

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