moments Magazin 1-23

FOTOS: ALEXANDER KAISER / LICHTLINIEN_AT, DOMINIK STIXENBERGER, JULIA TRAXLER PHOTOGRAPHY, BILDWERK / ISTOCK /GETTY IMAGES PLUS 128 moments 3/2023 Home E X P E R T E N Tipp LANGFRISTIG DENKEN. Sanierungen müssen nicht unbedingt teuer sein oder länger dauern als gedacht. Wichtig ist, dass mit ausreichend Vorplanung und Untersuchung des Bestandes begonnen wird. Man sollte sich vorher intensiv mit dem Gebäude und vor allem den eigenen Erwartungen auseinandersetzen. Je genauer ein Bauwerk vor dem Kauf oder Umbau untersucht wird, desto sicherer lassen sich böse Überraschungen vermeiden. Dank genauer Kenntnis des Bestands und der erforderlichen Maßnahmen lässt sich richtig planen. Wichtig ist es auch, mit einem Architekten zusammenzuarbeiten, der das Thema „Sanierung“ eines Altbestandes versteht und Modernisierung einbringen kann, die den Charme des Gebäudes nicht zerstört. Denn nichts ist schöner als eine erhaltene Architektur, die behutsam renoviert wurde und in ihrer Erscheinung eine Bereicherung für die Allgemeinheit bietet. l Jürgen Eder Founder Aesthetic Immobilien GmbH www.aesthetic-immobilien.at ARCHITEKTUR ERHALTEN Hohe Decken und große Fenster sind oft nur noch in Altbauten erhalten und egal, ob man sich für einen Stilmix mit hochmodernem Interieur entscheidet oder stilgetreu historische Möbel bevorzugt: Die Atmosphäre ist unverwechselbar. ä Authentische Baumaterialien. Der Reiz des Vergangenen ist groß und historische Materialien werden gerne in Altbauten verwendet, um einen historischen Geist zu erhalten. Außerdem macht es das eigene Reich unverwechselbar, wenn man sich für alte Majolika-Fliesen im Bad entscheidet oder sich bei der Restaurierung von Stuck an Profis wendet, die sich um historisch getreue Formen undMaterialien kümmern. „Gebaut wurde meist mit Materialien, die in einer bestimmten Umgebung zu finden waren, somit sind die tragenden Wände oft aus unterschiedlichsten Materialien, zum Beispiel aus Ziegeln, runden Flusssteinen, hartem Granit, relativ weichem Konglomerat oder einem sogenannten Mischmauerwerk aus Ziegel und Stein“, weiß der Experte für Altbausanierungen René Manzenreiter. Die Zweitverwendung historischer Baumaterialien stammt aus einer jahrhundertealten Praxis und hatte früher seine Tradition zwischen Ökonomie und Repräsentation. In jüngerer Zeit geht es dabei auch um Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Die Wiederverwendung von Baumaterialien wurde bereits in den ersten frühchristlichen Kirchen verwendet: Sogenannte Spolien, also meist erbeutete Überreste von Skulpturen oder Säulen, wurden in einen neuen Kontext eingebaut. Das hatte nicht nur den praktischen Nutzen der Weiterverwendung, sondern diente auch der Übertragung von Tradition. Alte Handwerkskunst. Balken für das alte Fachwerk, ein Ersatz für den Messingbeschlag aus dem Barock oder Originalbretter für den Boden: Viele Bauherren wollen ihren Altbau mit historischen, gut erhaltenen Werkstoffen renovieren. Sie sind Experte für Umbau und Renovierung in Oberösterreich Woran liegt dieses Interesse am Um- statt Neubau? Das Bedürfnis nach Umbau und Renovierung hat unterschiedlichste Gründe. Oft sind es eine gute Lage, die so nicht mehr zu bekommen ist, oder die Qualität und das Flair, die solche Gebäude mit sich bringen. Es findet natürlich auch ein Umdenken in der Bevölkerung statt, es muss schließlich nicht jedes Gebäude gleich abgerissen werden, welches der heutigen Nutzung nicht mehr entspricht. Oft reichen eine Umstrukturierung und Sanierung, um den heutigen Anforderungen zu entsprechen. Das ist auch Umweltschutz, denn eine Immobilie, die nicht abgebrochen und neu gebaut wird, ist die größte CO2-Einsparung. Worauf ist zu achten, wenn man einen Altbau sanieren möchte? Wichtig ist zu analysieren wie der Zustand des Gebäudes ist. Gab es zumBeispiel Wassereintritt über einen längeren Zeitraum oder kam es in der Vergangenheit häufig zu Wasserschäden, die unzureichend getrocknet wurden? Das sind Dinge, die sich erheblich auf den Sanierungsaufwand auswirken können. Ist Denkmalschutz gegeben, gilt es, gemeinsammit der Behörde zu erarbeiten, was genau geschützt bzw. schützenswert ist, sodass die Sanierungstechniken abgestimmt werden können. Wie gehen Sie solche Sanierungsarbeiten an? Mit Respekt, Hausverstand, Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Es ist für einen Techniker wie mich faszinierend, mit Gebäuden aus den verschiedensten Epochen zu arbeiten. Man muss diese Bauwerke verstehen. Jeder Baustoff benötigt einen anderen Umgang und es geht sehr oft darum, in den historischen Bauwerken die Potenziale zu erkennen und unter Berücksichtigung der Umgebung, der gesetzlichen Rahmenbedingungen und sinnstiftend etwas zu entwickeln, das für das Bauwerk und deren Nutzer geeignet ist. Wohnhäuser, die in die Jahre gekommen sind, mit neuer Wohnqualität zu beleben, ist eines Ihrer Steckenpferde. Was braucht es dafür? Es braucht einen erfahrenen Planer, der mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen weiß und die geplante Nutzung gekonnt mit dem Bestand verbindet. Auch diese Planungskompetenz zeichnet unsere Gruppe Holzhaider aus, worauf wir sehr stolz sind. Was sind die Ziele der von der Gruppe Holzhaider neu gegründeten Marke „Altbau neu gedacht“? Der Neubau auf der grünen Wiese wird, wie wir alle den Medien entnehmen können, zunehmend hinterfragt und man fragt sich, ob es mit dem Flächenfraß so weitergehen kann. Somit möchten wir hier eine professionelle Alternative anbieten, die die vorhandenen Kompetenzen der Gruppe Holzhaider bündelt und somit einen Mehrwert für die Immobilienbesitzer liefert. Wir planen und entwickeln – vom Zinshaus bis zur Eigentumswohnung – für Immobilienbesitzer. Wenn sich der Eigentümer nicht drübertraut, kaufen wir auch gerne Objekte und setzen Projekte mit unserem Bauträger, der Firma Compact mit der Sparte „Altbau neu gedacht“, um. E X P E R T E N Interview Altbau neu gedacht Historische Bauwerke bilden eine der schönsten, aber auch eine der herausforderndsten Sanierungsaufgaben. Nirgends sonst ist so viel Verständnis für Baukunst und Zustand der Bausubstanz gefragt. Der Experte denkt historischen Altbau neu und verrät, worauf zu achten ist. Home e Ob Privat-, Wohn- oder Gewerbebau, die Unternehmensgruppe Holzhaider ist für alles die richtige Adresse, wenn es um die Renovierung von Altbau geht. Es braucht einen erfahrenen Planer, der mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen weiß und die geplante Nutzung gekonnt mit dem Bestand verbindet. l René Manzenreiter Leitung Altbau neu gedacht Compact René Manzenreiter Leitung Altbau neu gedacht Compact

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