moments Magazin 1-23

dert also nicht, dass kaputte Schuhe einfach entsorgt werden. Das liegt auch daran, dass der Neukauf oft billiger als die Reparatur ist. Anders beim Nachhaltigkeitspionier Think!, wo Schuhe lange getragen werden sollen. Deshalb bietet Think! sogar einen hauseigenen Reparaturservice an. Visionärer Pionier. Bevor es den Begriff „Fast Fashion“ überhaupt gab, entstand in der oberösterreichischen Ortschaft Kopfing beim Schuhproduzenten Think! bereits eine Wertevorstellung, die so leicht nichts ins Wanken bringen konnte. Think!-­ Gründer Martin Koller wollte, als er die Schuhfabrik seiner Eltern übernahm, den Schuhmarkt revolutionieren. Und zwar mit nachhaltigen, bequemen und vor allem schönen Schuhen. Er war seit 1990 viele Jahre lang weitgehend Einzelkämpfer und Nischenanbieter auf dem Gebiet nachhaltiger Schuhe. Heute ist dieses Segment in der breiten Gesellschaft angekommen und beschäftigt alle Unternehmen der Schuhbranche. Ein Pionier der Nachhaltigkeit zu sein, war damals noch ein schwieriges Unterfangen. Zum Teil standen die dafür notwendigen Materialien nicht zur Verfügung, denn Martin Koller wollte seine Schuhe aus chromfreiem, vegetabil gegerbtem Leder herstellen. Das damalige Rohstoff-Angebot dazu war minimal. Es hat viel an Aufklärungsarbeit gebraucht, um die richtigen Partner überhaupt zu finden, die sich den strengen Think!-Qualitätskriterien verpflichten wollten. Heute werdenThink!-Modelle inbis zu200 handwerklichen Arbeitsschritten nach den Kriterien der Fair Wear Foundation ausschließlich in Europa mit europäischen Lieferanten hergestellt. Der oberösterreichische Schuhhersteller Think! gilt als Slow-Fashion-­ Pionier in der von Fast Fashion dominierten Schuhbranche und Think! ist führend im Bereich nachhaltiger Schuhe. v DAS GOTS-SIEGEL. Der „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) definiert Umweltkriterien für die gesamte ökologische textile Lieferkette und verlangt die Einhaltung sozialer Kriterien. Das umfasst die Verarbeitung, Herstellung, Verpackung, Kennzeichnung sowie den Handel und Vertrieb von Textilien, die zu mindestens 70 % aus zertifizierten ökologischen Fasern bestehen. SLOW-FASHION-BEWEGUNG. Der Gedanke der Slow-FashionBewegung ist die stärkere Wertschätzung von Kleidung und die Entschleunigung der Prozesse in der Modeindustrie: Weniger Kollektionen produzieren, um zu gewährleisten, dass ressourcenschonend nachhaltige Materialien verwendet und Arbeitsbedingungen verbessert werden. BLAUER ENGEL. Der „Blaue Engel“ ist das deutsche Umweltzeichen zum Schutz von Mensch und Umwelt. Es kennzeichnet die Besten innerhalb einer Produktgruppe und garantiert, dass die Umwelt weniger belastet wird und hohe Ansprüche zum Schutz der Gesundheit erfüllt werden – bei gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität. ÖSTERREICHISCHES UMWELTZEICHEN. Österreich vergibt das von Friedensreich Hundertwasser entworfene Umweltzeichen als Zertifizierung eines bestimmten Produkts oder einer Dienstleistung. Die Richtlinien zur Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens basieren auf dem umfassenden „Lebenszyklus-Ansatz“. Betrachtet werden dabei Umweltauswirkungen, Gebrauch, Herstellung und Entsorgung. Facts Nachhaltige Mode moments 3/2023 57 Fashion FOTOS: THINK SCHUHWERK GMBH, KANIZAJ MARIJA-M. | 2017 56 moments 3/2023 Fashion Brutale Wahrheit. Hinter der Produktion von billiger Kleidung verbergen sich zwei Hauptprobleme: einerseits die soziale Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter und andererseits die hohe Umweltbelastung. Für ein Kilo Baumwolle zum Beispiel werden in Indien 22.500 Liter Wasser benötigt – in Regionen, die ohnehin sehr trocken sind. Gleichzeitig verschmutzen die eingesetzten Pestizide das Grundwasser und schädigen den Boden. Rohstoffe werden zur Produktionsstätte und das fertige Kleidungsstück zum Unternehmen befördert, bevor es zu uns Endverbrauchern gelangt. Die langen Transportwege haben einen enormen CO2-Ausstoß. Der LkwTransport einer Tonne Textilien verursacht 103 Gramm Treibhausgas pro Kilometer. Miserable Löhne, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit sind in der Modeindustrie keine Seltenheit. Billig produzierte Kleidung hat eben doch ihren Preis, nur zahlen diesen die Menschen, die sie produzieren. Wer nachhaltige Mode statt billig produzierter Ware kauft, leistet einen wertvollen Beitrag an die Umwelt und für die Menschen, die in der Textilindustrie arbeiten müssen. Neue Wege gehen. Schuhe haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf Ressourcenverbrauch und Umwelt. Sie sind nicht nur modische Begleiter, sondern Alltagsgegenstände, die verschleißen und somit regelmäßig erneuert werden müssen. Auch Schusterwerkstätten, wo Schuhe ausgebessert oder repariert werden, sind immer schwieriger zu finden. Es verwunAndere entdecken gerade das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ für sich. Bei Think! war das schon immer Standard. l Christoph Mayer Leiter Business Unit Think! VORDENKER. Der oberösterreichische Schuhhersteller Think! war viele Jahre Einzelkämpfer auf dem Gebiet nachhaltiger Schuhe. Bei Think! wird der komplette Produktionsprozess von der Kläranlage der Gerberei bis zur Auslieferung des Schuhs regelmäßig streng geprüft. Alle Produktionsstätten werden auditiert, die Nähfäden recycelt, Kunststoff wird reduziert, die FSC-3-zertifizierten Kartons sind recycelt, selbst das Klebeband wird nachhaltig erzeugt. Gütezeichen und sichtbares Statement sind die Schuhbänder mit den roten Enden. Think! erhielt als erstes Unternehmen der Schuhbranche die deutsche Umweltauszeichnung „Blauer Engel“ und das Österreichische Umweltzeichen. Think! Das Leben und die Natur entspannt genießen. Individuell und wertvoll wie die Schuhe von Think!. Den Füßen sommerliche Freiheit gönnen und auf Nachhaltigkeit achten mit Sandalen von Think!

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