FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, PHOTOBOYKO/ ISTOCK /GETTY IMAGES PLUS COVERCREDITS: WWW.PICTUREDESK.COM, WWW.STARMAYR.COM, WÜDIAN/UPART, DR. EDITH KURZ, GREBE 8 moments 4/2023 Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat kürzlich im Interview mit einem Nachrichtenportal aufhorchen lassen: Papst Franziskus kann sich grundsätzlich vorstellen, den Zölibat für Priester aufzuheben. Doch woher kommt diese revolutionäre Idee? Die katholische Kirche ist in Zentraleuropa auf dem besten Weg zur Bedeutungslosigkeit. Vor ein paar Jahrzehnten war es in konservativen Familien noch undenkbar, dass man aus der Kirche austritt. Oder dass man eine Hochzeit oder ein Begräbnis ohne kirchlichen Segen abhält. Mittlerweile ist das aber absolut akzeptiert. Nicht von jedem bejubelt, aber Aufsehen erregt man mit einem Kirchenaustritt kaum mehr. Der Klerus ist überaltert. Damit eine Organisation wie die Kirche ihre Mitgliederzahl halten kann, muss sie zumindest die künftig fehlenden „Führungskräfte“ durch gleich viele, neu hinzukommende ersetzen. Eine schlechtere Betreuung der Gläubigen führt zur weiteren Abwendung von der Kirche, zu mehr Austritten, damit zu weniger Mittel für Pfarren: ein katholischer Teufelskreis. Wenn wir annehmen, dass katholische Pfarrer nach 30 Jahren in Pension gehen, aussteigen oder sterben, muss also ein Dreißigstel des Mitgliederstandes jedes Jahr nachbesetzt werden. Das ist heutzutage nicht der Fall. Ursprünglich wollte man mit der Ehelosigkeit den Priesterkandidaten darauf einschwören, dass er sich mit seiner ganzen Kraft voll auf seine Gemeinde konzentrieren soll. Das ist heute bei vielen Menschen nicht mehr gern gesehen, viele glauben, dass sie beides gleichermaßen gut erfüllen können und empfinden diese als einen ungerechtfertigten Verzicht. Reformen sind notwendig. Eine Lösungsmöglichkeit liegt daher auf der Hand: Andere Konfessionen erlauben verheiratete Priester, viele sehen Frauen als gleichberechtigt und fähig an, ein solches Amt zu bekleiden. Der Zölibat könnte daher verschwinden, wenn es der Nutzen des kirchlichen Amtes erfordert. Im Bedarfsfall müsste daher nicht das Priestertum dem Zölibat, sondern der Zölibat dem Priestertum geopfert werden. Es ist daher extrem zu begrüßen, wenn die Kirche sich hier öffnet und im 21. Jahrhundert Reformen anstrebt. Abzuwarten bleibt jedoch, ob diese Reformidee nur eine dieser „netten“ Franziskus-Aussagen ist, die zwar medial groß rezipiert werden, aber fast immer im Sand verlaufen. Aus meiner Sicht scheut er sich, eine derartige Entscheidung final zu treffen und die diversen Synoden scheinen uneinig zu sein, sodass sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich genau gar nichts ändern wird. Aber wie sagt man so schön: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht! ZÖLIBAT vor der Aufhebung? E D I T O R I A L Johanna Lengauer Geschäftsführung & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at : XXXXXXXXXXXXX 5 moments 1/2023 www.peter-affenzeller.at A U F I H R E N B E S U C H F R E U T S I C H ERLEBNIS- & GENUSSWELT DER TOP AUSFLUGSTIPP IM MÜHLVIERTEL Tauchen Sie ein in die Welt des Whiskys und buchen Sie eine unvergessliche Führung in der Whiskydestillerie von Peter Affenzeller im idyllischen Alberndorf in der Riedmark. Vor Ort erfahren Sie alles über den gesamten Herstellungsprozess vom Getreidefeld bis zum fertig abgefüllten Genuss. Die Destillerie bietet einen umfangreichen Einblick von der Produktion bis hin zum Fasslager, welcher mit allen fünf Sinnen wahrhaft erlebt werden kann. Zum Abschluss der Führung genießen Sie eine Verkostung ausgewählter Spirituosen aus dem Hause Affenzeller.
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