moments Magazin 6-23

Coverstory Honigglas Meistens zur Kirschblüte (April) bekommen die Bienen den ersten Honigraum und dieser wird, sofern das Wetter mitspielt, eifrig mit Nektar befüllt, anschließend vom Bienenvolk getrocknet und durch mehrmaliges Umtragen zum Heilmittel aufgewertet. Die erste Schleuderung findet in unseren Breitegraden immer um die erste Juni-Woche herum statt, wo Blütenhonig geerntet wird. VON DER BIENE Bereits gegen Ende Juli müssen die Imker an das Ende der Saison denken und sich der abschließenden Behandlung der Völker zur Unterstützung gegen die Varroamilbe und der Fütterung der Völker widmen. Im Frühjahr (März) beginnt die Saison für den Imker und bei Schönwetter wird das erste Mal kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Die Bienen überwintern mit einer kleinen Volksstärke von ca. 10.000 Bienen. FOTOS: GURUXOOX, DONOT6, OKSANA KOVALEVA/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, BIENENLIEB.AT Bienen gibt es seit ca. 100 Mio. Jahren, sie können sehr gut riechen, dazu gab es sogar Versuche am Flughafen, um Drogen zu erschnüffeln. Sie können sich durch Tanzbewegungen wichtige Informationen zukommen lassen und kümmern sich gegenseitig. Die Biene wird erst seit ca. 300 Jahren erforscht und sie hat uns noch immer nicht alle Geheimnisse verraten, daher müssen wir sie unbedingt schützen, denn wenn die Bienen und Insekten von der Erde verschwinden, hat das schlimme Auswirkungen auf unsere Welt. l Tamara Herndl Imkerin & zertifizierte Bienenpädagogin 18 moments 6/2023 BIS ZUM VIELFALT. Löwenzahnhonig, Rapshonig oder Lindenhonig: Honig ist nicht gleich Honig und durch die zahlreichen unterschiedlichen Inhaltsstoffe entstehen Geschmacksunterschiede. Imkerei. Bienen sind keine Individualisten, sondern echte Teamplayer. Ein Volk umfasst meist 40.000 bis 80.000 Bienen und der Bienenstock bildet ein Wesen für sich. Der Bienenstock, wie er von Imkern betreut wird, ist den natürlichen Baumhöhlen, in welchen die Honigbienen ursprünglich wohnten, nachempfunden. Die Königin – sie ist das einzige weibliche Tier im Stock, das für Nachwuchs sorgt und pro Tag bis zu 2.000 Eier in eine Wabe legt – wird in der Zucht in Waben vor Rivalinnen, also anderen Königinnen geschützt. Viel Erfahrung und eine gute Beobachtungsgabe sind jedenfalls erforderlich, um ein Bienenvolk erfolgreich zu betreuen. Als Imker zu arbeiten, bedeutet auch eine intensive Auseinandersetzung mit Natur und Umwelt. In den Bienenkästen werden Waben mit Wachszellen aufbewahrt. In manchen Waben wird gebrütet, in anderen wird Honig erzeugt. Die Bienen sind vielseitig begabt, manche sammeln, andere sind hervorragende Baudamen, die sich um den Bau der Waben kümmern. Ammen kümmern sich um den Nachwuchs und füttern ihn mit Pollen, und sogenannte Wächterbienen halten Diebe und Wespen vom Stock fern. Reife Honigwaben, von den Bienen mit einem Wachsdeckel verschlossen, werden vom Imker ä Unmittelbar nach der ersten Ernte kommen die Honigräume wieder auf die Völker und wenn alles glatt geht, wird sogleich Honigtauhonig – auch Waldhonig genannt – von den Bienen gesammelt. Dieser spezielle Honig stammt nicht von Blüten, sondern wird mithilfe von Honigtau-Erzeugern (verschiedene Laus-Arten) hauptsächlich vom Siebröhrensaft der Nadelbäume gewonnen. Die Läuse stechen das Siebröhrensystem des Baumes mit ihren feinen Werkzeugen an und die Bienen holen sich die süßen Tropfen und veredeln diese zum beliebten dunklen Waldhonig. ALLES AUSSER GEWÖHNLICH Gallanderstrasse 15 4020 Linz 0676 / 552 44 00 woHnkuLt.at

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