moments Magazin 6-23

4 moments 6/2023 E D I T O R I A L Kaum im Amt, fordert der neue SPÖ-Vorsitzende die Einführung der Vermögensteuer. Eine Diskussion ist damit neu entflammt! Der frischgebackene SPÖ-Chef Andreas Babler will wieder „für mehr Gerechtigkeit sorgen“ und Vermögen ab einer Million Euro mit 0,5 bis 1 Prozent besteuern. Aktuell schaut 2023 der Steuertarif je nach Höhe des Jahreseinkommens so aus: Ab 31.000 Euro Bruttojahresverdienst zahlen wir 41 Prozent Grenzsteuersatz und ab 60.000 Euro schon 48 Prozent Steuern. Wenn man in der glücklichen Lage ist, mehr als 90.000 Euro zu verdienen, schlägt die Steuer mit 50 Prozent zu Buche und die „Reichsten der Reichen“ zahlen ab einer Million Euro Jahresverdienst sogar 55 Prozent. Aus meiner Sicht ist der Anteil, den wir an den Staat abgeben, gerecht und auch nicht gerade wenig. Und jetzt, man höre und staune: Auch selbst genutzte Wohnimmobilien sind nicht davon befreit. Das Vermögen haushaltszugehöriger natürlicher Personen wird gemeinsam veranlagt – also keine Aufteilung der Million Freibetrag auf Ehepartner und/oder Kinder. Die Vermögensteuer ist also damit keine Steuer für Vermögende (gemeint sind wohl extrem reiche Personen), sondern trifft auch den gehobenen Mittelstand. Wenn wir nach vielen Jahren endlich die Wohnung oder das Haus mit bereits versteuertem Geld abbezahlt und etwas für uns oder die Kinder auf die Seite gelegt haben, kommt der Noch-Traiskirchen-Bürgermeister um die Ecke und will noch mehr. Nix mit „Ciao ohne Au“. Die Industriellenvereinigung bezeichnet die Idee als „Schnüffelsteuer“, bei der regelmäßige Kontrollen notwendig wären, um nachzusehen, wo es was zu holen gibt. Im Prinzip unterliegt der Steuer zwar nicht der Hausrat, sehr wohl aber Schmuck und Autos. In Österreich wurden Arbeit und Konsum immer schon stark belastet, während vermögensbezogene Steuern niedrig sind. Von ca. 127 Milliarden Euro Steuerentnahmen entfällt in Österreich nur etwas mehr als ein Prozent auf vermögensbezogene Steuern. Oft schon von diversen Regierungen diskutiert, wäre eine Idee, Vermögensteuern anzuheben und dafür die Belastung auf Arbeit zu senken – das würde schon Sinn ergeben: So bleibt mehr Netto vom Brutto. SPÖ-Chef Babler schlägt jedoch die Vermögensteuer zur zusätzlichen Finanzierung des Staates vor und das ist doch etwas vermessen. Vielleicht sollte sich der neue Mann an der Spitze mit wichtigeren Themen und Problemen beschäftigen und nicht mit rein populistischen Ideen. VERMÖGENSTEUER Kommt die Johanna Lengauer Geschäftsführung & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, SUTLAFK/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS COVERCREDITS: JOE PUGLIESE/AUGUST/PICTUREDESK.COM, GREGORHARTL.AT, MANUELA WEBER/HAUT UND SEELE, LAURA SEEMA PHOTOGRAPHY vulgo Schnüffelsteuer? Neues Küchenstudio im Miele Center Führlinger, Kaisergasse 18, 4020 Linz +43 732 7822 69 office@mielecenter-fuehrlinger.at mielecenter-fuehrlinger.at Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 – 18.00, Sa 9.00 – 12.30 www.mcf-kuechen.at Hier geht’s zum virtuellen Rundgang.

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