moments Magazin 7-23

Wedding Die Ehe als das Versprechen zweier Liebender, bis ans Lebensende – in guten wie in schlechten Zeiten – zusammen zu sein. Wollten gleichgeschlechtliche Paare eine offiziellere Form der Beziehung, gab es in Österreich für sie bis vor vier Jahren nur die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft. Nicht nur symbolisch im Sinne der Gleichstellung, auch in rechtlichen Aspekten war die Öffnung der Ehe von großer Bedeutung. Mögliche Zukunftspläne, wie die Adoption eines Kindes, wurden durch diesen Schritt wesentlich erleichtert. ER & ER, SIE & SIE. Laut Zahlen der Statistik Austria gaben sich 2022 von insgesamt 780 gleichgeschlechtlichen Paaren 443 Männer und 337 Frauen das Jawort. 88 moments 7/2023 Somewhere over the EHE FÜR ALLE VON DAGMAR HÖLZL Ja, wir wollen (auch)! Heiraten gehört für viele Paare einfach dazu – erfreulicherweise ist die gleichgeschlechtliche Ehe in Österreich kein imaginärer Sehnsuchtsort mehr, an den man sich erst hinträumen muss. Liebe ohne Limits. Sich trauen (lassen) beinhaltet Mut. Für homosexuelle Menschen hat besagter vermutlich eine noch tiefere Bedeutung. Leider hört man oft, dass die sexuelle Orientierung Ablehnung und Isolierung bedeutet. Von der eigenen „Erkenntnis“ bis zum Outing kann es auch häufig ein steiniger Weg sein. Ob im privaten oder beruflichen Umfeld, es bedarf einer großen Portion Mut, sich gegen ablehnende Stimmen zu stemmen. Obwohl es doch völlig egal ist, wer wen liebt und, besonders in der Liebe, keine Schranken aufgezogen werden sollten. Umso wichtiger ist die ganzheitliche Gleichstellung in der Gesellschaft – auch für nachfolgende Generationen, die mit dieser selbstverständlicher aufwachsen dürfen. Aus Alt mach Neu. Wer an Traditionen hängt, kann auf seiner Reise vom Antrag bis zum Fest schon mit einigen Entscheidungen konfrontiert werden. Wer stellt die Frage aller Fragen, wer darf wessen Outfit am Tag vor der Hochzeit nicht zu Gesicht bekommen? Wer wartet vorne am Altar und wer wird nach vorne geleitet? Wer trägt wen über die Schwelle? Und wer nimmt den Namen des anderen an? Natürlich sind das überspitzte Sorgen und stellen für zwei Liebestolle kein wahres Hindernis dar, doch zeigen sie ganz gut auf, dass die vorhandenen Strukturen deutlich an einer Heterosexualität orientiert sind. Doch wohnt bekanntlich jedem Anfang ein Zauber inne und so gilt es, bestehende Bräuche zu erweitern und Neues zur Tradition werden zu lassen. moments 7/2023 89 INNIG. Fotografin Michele Peloza konnte diesen besonderen Moment des frisch vermählten Paares mit ihrer Linse wunderbar einfangen. v RAINBOW FOTO: MICHELE PELOZA / SOLSTOCK / E+ , LUMINOLA / E+

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