moments Magazin 1-23

moments 1/2023 37 FOTOS: GRINVALDS/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, PRIVAT E X P E R T E N Tipp DIE SITUATION IN DEN USA Sie zählen zu den renommiertesten Plastischen Chirurgen in den USA: Wie ist die Lage betreffend KörperDysmorphie in den USA? Körperdysmorphe Störungen sind in den USA weit verbreitet und nehmen immer mehr zu. Schätzungen zufolge leiden 13 bis 15 Prozent der Patienten, die sich einer Schönheits-OP unterziehen, unter der Krankheit. Bei Nasenkorrekturen sind es sogar bis zu 30 Prozent. Patienten beschäftigen sich drei bis acht Stunden pro Tag mit vermeintlich makelhaften Körperstellen. Wieso bevorzugen so viele Menschen einen Filter anstelle der Realität? Wir gehen davon aus, dass es damit zu tun hat, dass Filter die Möglichkeit geben, „Fehler“ zu löschen und das Gesicht zu idealisieren. Eine von uns im Jahre 2021 veröffentlichte Studie zeigt, dass die meisten jungen Menschen ihr Selfie mit einem Filter gegenüber einem Selfie ohne Filter oder einem Foto, das aus einer Entfernung von 1,5 Meter aufgenommen wurde, bevorzugen. ein gefährlicher Kreislauf“, meint der Grazer Psychiater Martin Ecker. Instagram Faces. Die Geschichte der Filter beginnt im Jahre 2013, als FaceTune auf den Markt kommt. Die App erlaubt Nutzern, ihre Selfies nach eigenen Wünschen zu bearbeiten und zu retuschieren. FaceTune landet in Windeseile auf Platz eins der App-Charts. 2015 launcht dann die Hype-App Snapchat die ersten AR-Face-Filter. Kurze Erklärung: AR steht für Augmented Reality. User können sich in Hunde, Katzen und Einhörner auf Regenbögen verwandeln, besonders beliebt sind aber auch sogenannte Beauty-Filter, die für größere Augen, schmalere Gesichter, schönere Haut und vollere Lippen sorgen. Natürlich springt auch Instagram auf den Trend auf. Influencer, Stars wie Ariana Grande, die Kardashians oder die HadidSchwestern zeigen sich fortan in ihren Stories und auf ihren Profilen mit gefilterten Gesichtern – die Geburtsstunde der sogenannten „Instagram Faces“. Was diese ausmacht? Ein makelloses, quasi perfektes Aussehen. Dafür ist übrigens auch die russischstämmige Grafikdesignerin Sascha Soul verantwortlich. Ihre Kreationen für die App gelten als „Gold Standard“, zahlreiche der beliebtesten Instagram-Filter, beispielsweise „Shiny Foxy“ oder „Glam baby“, stammen von ihr. „Ich mag mich nicht“. Laut der Plattform Saferinternet.at, die mit ihrer Initiative „Jugend-Internet-Monitor“ Daten zur Social-Media-Nutzung von Jugendlichen in Österreich im Jahre 2022 erhoben hat, nutzen knapp 81 Prozent der 11- bis 17-Jährigen Instagram, rund 70 Prozent haben Snapchat. Der Einfluss der sozialen Netzwerke auf junge Menschen ist massiv. „Vor allem Mädchen ä VERZERRTE REALITÄT. Instagram und Co. setzen unerreichbare Schönheitsideale Steve Dayan Plastischer Chirurg Sabrina Fabi Dermatologin

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