moments Magazin 2-23

FOTO: PORTRA/ E+ /GETTY IMAGES Coverstory moments 2/2023 23 Wie geht es dir? Eine ganz einfache Frage, die einem so leicht über die Lippen kommt wie ein „Guten Tag“ im Kaffeehaus oder ein Händeschütteln zur Begrüßung. Vier unscheinbare Wörter, die aneinandergereiht eine Frage ergeben, die man eigentlich jedemstellen kann, zwischen Tür und Angel, dem Fahrer im Autobus, den Nachbarn am Gang oder der sympathischen Friseurin. Und doch steckt viel mehr dahinter. Denn obwohl wir die Fragemit einemkurz angebundenen „Danke, gut, und dir?“meist nur oberflächlich behandeln, geht es uns doch nicht immer gut, oder? Reden hilft. Natürlich wird man nicht jedem, der nach unserem Befinden fragt, seine Lebensgeschichte erzählen. Manchmal gibt es auch einfach keinen Rahmen dafür, um seine Gefühle wirklich auszudrücken. Meistens ist die Frage eine gesellschaftlich erlernte Höflichkeit, die aber wenig Raum dafür lässt, ganz offen zu sagen „Es geht mir leider nicht gut, ich mache gerade eine sehr schwere Zeit durch.“ Das erfordert viel Mut. Und ein Gegenüber, das mit so einer Antwort auch umgehen kann. Wenn man also sein Gegenüber fragt, wie es ihm geht, sollte man auch bedenken, dass die Antwort eben auch anders ausfallen kann, als das gewohnte „Gut“. Sich vertrauten Menschen gegenüber zu öffnen, wird oft als Hürde wahrgenommen, oft entsteht aber gerade wenn man sich einander offen mitteilt ein tiefergehender Austausch, denn reden hilft. Verhalten umlernen. In den letzten Jahren, gerade auch veranlasst durch eine pandemiebedingte Distanz zwischen den Menschen, wurde deutlich, wie wichtig unser emotionales ä

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