moments 2/2023 47 AUGEN IM BLICK Trends im Bereich der idchirurgie Ä S T H E T I K T R I F F T P R O F E S S I O N A L I T Ä T Franz Maria Haas. Der Leiter des Zentrums für Plastische Chirurgie, Brust- und Handchirurgie in der Privatklinik Graz-Ragnitz spricht im Interview über moderne Methoden im Bereich der Lidchirurgie und seinen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Behandlungen im Bereich der Augenregion liegen stark im Trend. Warum ist das so? Neben klassischen Fillern für die Behandlung kleiner Fältchen sind tatsächlich Eingriffe im Bereich der Lidregion immer beliebter. Durch den natürlichen Alterungsprozess und abhängig von Veranlagung und Lebensgewohnheiten nimmt die Elastizität der Haut ab und die Spannkraft lässt nach. Dadurch sinken die Augenbrauen ab, Augenringe, Tränensäcke oder Schlupflider entstehen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, kann man mit effektiven operativen Eingriffen und einem entsprechenden Maß an Erfahrung sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Trendentwicklung in diesem Bereich ist vermutlich auch den vergangenen Pandemie-Jahren geschuldet, in welchen durch das Tragen der Maske die Augenregion noch stärker in den Fokus gerückt ist. Ist es erforderlich, die Region um die Augen in ihrer Gesamtheit zu korrigieren? Das Gesicht ist immer als Gesamtheit zu sehen, daher ist es enorm wichtig, auch ein entsprechendes ganzheitliches Behandlungskonzept zu erarbeiten. Diese Region ist technisch und handwerklich sehr anspruchsvoll. Die Lider sind ein komplexes, funktionelles Organ mit außerordentlich vielen Muskeln, die harmonisch zusammenspielen. Außerdem ist es die Aufgabe des behandelnden Chirurgen, zu erkennen, wo das eigentliche Problem liegt. Oft www.haasplast.at www.privatklinik-graz- ragnitz.at ANZEIGE FOTOS: PRIVAT UNIV.-DOZ. DR. FRANZ MARIA HAAS Leiter des Zentrums für Plastische Chirurgie, Privatklinik Graz-Ragnitz säcken bzw. Fett- und Hautüberschuss? Je nach Indikation kommt bei Eingriffen am Unterlid vermehrt eine transconjunktivale Blepharoplastik (Notouch-Technik) zum Einsatz. Über einen Zugang durch die Bindehaut ist ein schonender Eingriff ohne äußeren Schnitt möglich. Dadurch wird der funktionelle Mechanismus des Unterlides nicht tangiert. Diese Methode ist sehr herausfordernd, erfordert viel Erfahrung und kommt speziell bei jüngeren Patienten, welche anlagebedingt zu Tränensäcken neigen, zum Einsatz. Bei kombinierten Problemen (Tränensäcke, deutlicher Hautüberschuss und Muskelerschlaffung) kommt ein klassischer offener Zugang zur Anwendung, wo alle Strukturen unter Sicht angepasst und auch das Fettgewebe durchblutet umverteilt werden kann. Was ist Ihnen für Ihre Patienten besonders wichtig? Neben der Gewährleistung eines sicheren Umfelds ist es für mich besonders wichtig, eine Übereinstimmung zwischen der Erwartungshaltung der Patienten und dem Ergebnis der Behandlung zu erzielen. ist es nicht alleine die klassische Oberlidstraffung, sondern die Kombination mit einem Brauen- oder Schläfenlifting, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Welche Techniken wenden Sie in diesem Bereich an? Bei der Oberlid-Korrektur wird über einen Schnitt im Bereich der Lidumschlagfalte nicht nur überschüssige Haut entfernt, sondern auch die Muskulatur entsprechend angepasst und gegebenenfalls Fettgewebe reduziert – ohne sichtbare Narbenbildung. Bei Augenringen (Durchschimmern der Muskulatur am Unterlid) kann man durch minimalinvasive Methoden mittels Eigengewebe wie Plasma oder Fett sehr schöne Ergebnisse erzielen. Welchen modernen Ansatz gibt es speziell für Patienten mit Tränen-
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