moments Magazin 4-23

90 moments 4/2023 Life FOTOS: MALOUM, NIKADA/E+/GETTY IMAGES Wenn von einem Fetisch gesprochen wird, dann in den meisten Fällen noch immer hinter vorgehaltener Hand – zu groß ist die Angst vor Ablehnung, Zurückweisung oder Unverständnis. Fetische, also sexuelle Vorlieben, die nicht der Norm entsprechen, rufen nach wie vor Entrüstung hervor und sind obszön konnotiert. Dabei wird davon ausgegangen, dass ungefähr jede sechste Person einen Fetisch hat. Freie Lust. Dass diese Zahl nicht weit hergeholt ist, zeigt sich am besten an der boomenden Sex-PositiveBewegung, die ihren Ursprung in Metropolen wie Berlin findet, mittlerweile aber auch zum Szene-Inventar österreichischer Städte wie Wien oder Graz gehört. Events, auf denen gefeiert und getanzt, aber auch der freien Lust gefrönt werden kann, erleben zurzeit einen regelrechten Run. Und wer sich auf diese Partys wagt, erkennt schnell: Kink ist ein Muss. Von Lack und Leder über Peitschen und Gerten bis zu Netzkleidung, Leder-Tiermasken, Latex-Anzügen oder kompletter Nacktheit ist auf LUSTVOLL. Sexualität ist ein zentraler Aspekt im Leben eines jeden Menschen, der untrennbar mit Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden ist. Wir wollen es Erwachsenen ermöglichen, die eigene sexuelle Freiheit und die eigenen Vorlieben sicher und vorurteilsfrei zu leben. l Tobias Mittendorfer Co-Founder der Online-Plattform Maloum www.maloum.com E X P E R T E N Tipp Sex-Positive-Partys quasi jede Vorliebe vertreten. Alles kann, nichts muss. Vielzahl an Fetischen. Prinzipiell wird als Fetisch ein Objekt definiert, das sexuelle Erregung auslöst. Ausgedehnt kann der Begriff aber auch für verschiedene Techniken oder Szenarien verwendet werden. Derzeit sind insgesamt 549 Fetische bekannt. Während manche davon, wie beispielsweise ein Fuß- oder Bondagefetisch, bereits etwas salonfähiger geworden sind, kratzen andere an der Akzeptanz der Gesellschaft. Zu diesen zählen sogenannte Golden Showers (das Urinieren auf den Partner), Cross-Dressing (Männer tragen Frauenkleider und umgekehrt) oder Fütterungen (das Füttern des Partners, bis dieser sich kaum noch bewegen kann). Ein Safe Space für alle. Für mehr Offenheit und Akzeptanz steht auch die Anfang April gelaunchte FetischPlattform „Maloum“. Der Fokus des in Wien gegründeten Online-Portals liegt darauf, die eigene Sexualität zu erkunden, sie gemeinsam auszuANZIEHEND. Ob Leder, Latex, getragene Slips oder verschwitzte Füße – auch Düfte (Olfaktophilie) können erregend sein.

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