moments 8-23

70 moments 8/2023 Health FOTOS: KNAUR, GETTY IMAGES/E+/SKYNESHER, ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS/CELIAOSK, Susanne und Tom sind Stressesser. Nachdem sie in der Früh ihre zwei Kinder schulfertig gemacht haben, düsen die beiden ins Office, wo das junge Paar zum ersten Mal dazu kommt, gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Dazu gönnen sie sich Kipferl vom Bäcker, die sie am Weg mit der Schuljause besorgt haben und schlussendlich hastig vor dem ersten Call mit einem Kunden verschlingen. Zu Mittag holt Susanne die Kinder von der Schule ab, am Weg nach Hause gibt es einen Stopp im Fast Food Restaurant, die Kinder haben gute Noten nach Hause gebracht und sollen belohnt werden. Susanne isst nur ein paar Pommes mit, denn eigentlich will sie noch etwas Gesundes kochen. Tom isst auswärts bei einem Termin und so beschließen die beiden, am Abend vor dem Fernseher nur mehr zu „snacken“. Zur Lieblingsserie versteht sich, immerhin müssen die beiden im stressigen Alltag auch einmal abschalten können. Bezugsverlust. In einer Gesellschaft, wo Lebensmittel schnell und einfach verfügbar sind und es im Grunde an nichts fehlt, herrscht in Wirklichkeit nicht selten eine „Nahrungsarmut“. Wir nehmen uns weder die Zeit zum Essen noch den Fokus. Die Nahrungsaufnahme wird zu einer Sache, die, nebenbei praktiziert, rein der Erfüllung eines Zwecks dient. Das Genießen und das gemeinsame Essen als sozialer Höhepunkt im Alltag ist in einer Stressgesellschaft nachranging. Und damit geht auch der Bezug zu gesunder Ernährung und nachhaltigen Gewohnheiten verloren. Essen als Belohnung ist nicht selten verbunden mit schnell verfügbaren Fertiggerichten oder Snacks mit viel Zucker. Die Mehrheit der Erwachsenen assoziiert mit Süßem oder Salzigem Momente der Befriedigung. Ein Kinobesuch ohne Popcorn? Unmöglich. Ein schlechter Tag? Gegen den Frust hilft Eiscreme. Emotionen. Essen als Kompensation, auch das kennen viele. Aus Langeweile wird der Gang zum Kühlschrank zum Leistungssport. Mit Nachwirkungen. Anstatt eines gesunden Hungergefühls, das sich nach einer richtigen Sporteinheit einstellen würde, entfällt dieses komplett. Der Kontakt zu einem ganz natürlichen Körperbedürfnis geht flöten. Stattdessen stellt sich die Routine ein: In der Werbepause erstmal Snacks auffüllen, im Homeoffice schnell noch ein Stückchen Schokolade vor dem nächsten ZoomMeeting. Eines hat der Gewohnheitsesser mit dem Stressesser gemein: Er pflegt ein zwiespältiges Verhältnis mit dem Thema „Hunger“, die Nahrungsaufnahme ist unstrukturiert und er lässt sich von Gefühlen, nicht Bedürfnissen leiten. Achtsamkeit. Bewusste Essgewohnheiten und das wahre Erleben des Essens mit allen Sinnen wird beim achtsamen Essen in den Mittelpunkt gerückt. Ernährungswissenschaftlerin Caroline B U C H Tipp Thich Nhat Hanh & Dr. Lilian Cheung „achtsam essen, achtsam leben“ Knaur MensSana TB Ab ca. 12,– Euro Bewusst leben und das Wohlfühlgewicht erreichen durch Achtsamkeit. ä S

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1