moments 9-23

24 moments 9/2023 Coverstory eginnen wir mit einer kurzen Fragerunde: Wer ist bei Ihnen im Haushalt für die Wäsche verantwortlich? Wer kümmert sich um Geburtstagsgeschenke für sämtliche Verwandte? Und wer plant den nächsten Familienurlaub oder die Freizeit des Kindes? In den allermeisten Familien fallen diese Aufgaben nach wie vor in den Bereich der Mütter. Von herkömmlichen Haushaltsbesorgungen über das Koordinieren von Terminen und das Pflegen kranker Angehöriger bis zum Gefühl, ständig für jeden und alles erreichbar sein zu müssen – Mental Load nennt sich die Grauzone unbezahlter und somit meist unsichtbarer Arbeiten. Historisch verankert. Immer öfter taucht dieser Begriff nun auch in Gesellschaftsdebatten auf. Denn das Problem dabei: Männer überlassen den Frauen nur allzu gerne das Organisieren, Koordinieren, Planen und Denken. Prinzipiell kann diese Rollenverteilung nämlich als ein Relikt aus der „Hausfrauen“-Zeit angesehen werden, also jener Zeit, in der Frauen nicht erwerbstätig waren und sich somit auf Kind und Haushalt konzentrierten. „Was die Berufstätigkeit und das Bild der Frau betrifft, haben wir uns klar weiterentwickelt. An anderen Stellen sind wir jedoch stehen geblieben oder orientieren uns nach wie vor an den alten Rollenbildern, die wir durch unsere Eltern kennengelernt haben“, erklärt Christa Schirl, klinische Psychologin und Psychotherapeutin. Das sorgt für ein Ungleichgewicht bis hin zum Mental Overload: Neben Kind und Kegel auch noch eine Karriere zu stemmen, führt zu Dauerstress. Und kann krank machen, wie der 2022 erschienene McKinseyReport zeigt, bei dem amerikanische Arbeitnehmerinnen zu ihrem ä

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