moments Magazin 10-23

moments 10/2023 61 FOTOS: PRIVAT, MOTIVA UNIV.-DOZ. DR. FRANZ MARIA HAAS Leiter des Zentrums für Plastische Chirurgie, Privatklinik Graz-Ragnitz Wichtigste ärztliche Stationen: 1993 – 1996: Ausbildung zum Facharzt für Plastische Chirurgie an der Univ.- Klinik Graz 1996 – 2012: Oberarzt an der Abteilung für Plastische Chirurgie an der Karl-Franzens-Universität Graz 2001: Privatordination für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie 2004: Habilitation mit Erlangung der Lehrbefugnis für Plastische Chirurgie, umfassende wissenschaftliche Tätigkeit 2012: Eröffnung des Zentrums für Plastische Chirurgie der Privatklinik Graz-Ragnitz seit 2012 gerichtlich beeideter Sachverständiger für Plastische Chirurgie und Handchirurgie Träger der Spezialisierung für Handchirurgie der Österreichischen Ärztekammer Weiterentwicklung ästhetisch- chirurgischer Techniken unter besonderer Berücksichtigung der Brustchirurgie und Implantat- technologie www.haasplast.at aus dem Einsatz hochwertiger Implantate mit einer Eigenfetttransplantation. Durch das eingesetzte Eigenfett wird die Tastbarkeit des Implantats vermindert und speziell bei sehr schlanken Frauen können dadurch noch natürlichere Ergebnisse erzielt werden. Bleiben wir beim Thema Brustvergrößerung. Welche Trends gibt es in diesem Bereich? Im Bereich der Implantattechnologie hat sich sehr viel getan. Die Implantate von heute sind mit denen von vor 15 Jahren nicht mehr vergleichbar. Speziell die Produktsicherheit hat sich stark verbessert. Entscheidend dabei sind die Merkmale hinsichtlich Oberfläche, Dichtheit und Elastizität des Implantats. Von makrotexturierten Oberflächen rate ich auf jeden Fall stark ab und empfehle vielmehr nanotexturierte Oberflächen, wie sie etwa von der Firma Motiva erzeugt werden. Bei diesen Implantaten gibt es keinen Abrieb und auch kaum Reaktionen mit dem körpereigenen Gewebe. Auch die Dichtheit ist bei den genannten Implantaten durch die dreilagige Implantathülle nahezu unzerstörbar. Im Bereich der Elastizität bietet etwa die Firma Motiva mit „Ergonimix 2“ eine große Weiterentwicklung. Diese Implantate sind derart stark komprimierbar, dass sie über kleinste Öffnungen implantiert werden können. Wo bisher Schnittlängen von vier bis sechs Zentimeter nötig waren, können hierbei die Eingriffe über Zugänge von nur knapp zwei Zentimetern durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Einsatz dieser Implantate durch die Bildung kleinerer Taschen in der Brust der gesamte Brusthalteapparat nicht mehr so stark geschädigt wird. Man spricht dabei von Slim-Fit-Pockets. Die neueste technologische Entwicklung erlaubt sogar schon das Einführen der Implantate über Spritzen. Würden Sie behaupten, dass dadurch Patientinnen nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch ein höherer Komfort gewährleistet wird? Auf jeden Fall. Die wesentlich längere Produktlebigkeit ist ein starker Sicherheitsfaktor. Das ist das eine. Das andere ist die geringere Belastung im Rahmen des Eingriffs – also der kürzere Schnitt und die dezimierte Belastung für den Brusthalteapparat –, was den positiven Effekt einer geringeren Ausfallszeit nach der OP nach sich zieht. Da kommt noch hinzu, dass das Implantat durch seine Beschaffenheit kaum noch als Fremdkörper empfunden wird. Was ist Ihnen persönlich im Umgang mit Ihren Patientinnen besonders wichtig? Für mich ist es unabdingbar, meine Patienten als Gesamtheit zu sehen. Das ganze Körperbild muss in das Behandlungskonzept einfließen. Die anatomischen Voraussetzungen spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Persönlichkeit des Einzelnen. Ziel ist es für mich, eine Übereinstimmung zwischen der jeweiligen Erwartungsvorstellung und der Erwartungserfüllung zu schaffen und weit ab der Fließbandchirurgie individuelle und ästhetische Ergebnisse auf höchstem Sicherheitsniveau zu schaffen. v

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