Life FOTOS: VOLKER WEIHBOLD, LIVA, RITA NEWMAN, A. DURCHAN 134 moments 2/2024 moments 2/2024 135 An welche Momente erinnern Sie sich mit besonderer Freude, Stolz und/oder „Bauchweh“, wenn Sie ans Brucknerhaus denken? An das erste von mir konzipierte Brucknerfest im Herbst 2018: Da war alles dabei, Aufregung, Stolz, Freude, ein Kribbeln im Bauch – ich durchlebte eine wahre Hochschaubahn der Gefühle. Schließlich stand ich damals auf dem Prüfstand, denn erstmals war ich für das Programm eines so wichtigen Festivals verantwortlich. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Umso mehr habe ich danach gestrahlt. Nicht nur künstlerisch war dieses Brucknerfest 2018 ein voller Erfolg, auch von der Auslastung her. Diesbezüglich war es sogar eines der besten Brucknerfeste in der Geschichte dieses Festivals. Geschafft habe ich das nur mit einem fantastischen Team, das mich mit Stolz erfüllte. Was möchten Sie in den nächsten Jahren Ihrer Intendanz unbedingt noch realisieren? Wir haben bereits sehr viel erreicht. Mit der inhaltlichen Neuausrichtung des Brucknerfestes konnten wir in den vergangenen fünf Jahren seine internationale Strahlkraft deutlich erhöhen und die Auslastungszahlen markant steigern. Vor allem aber haben wir das Vertrauen des Publikums gewinnen können, dank der gebotenen Qualität und eines vielseitigen Programms. Das haben wir in Zeiten der Corona- Pandemie sehr deutlich gespürt. Die Menschen haben sich nach Konzerten im Brucknerhaus gesehnt, sodass wir, entgegen dem weit verbreiteten Trend, danach auch keinen Besucherrückgang hinnehmen mussten. Auf diesem Erfolg ruhen wir uns aber nicht aus, sondern bemühen uns, diesen Weg weiterzugehen, mit neuen Formaten neues Publikum anzusprechen und das Brucknerhaus, das musikalische Herz der Stadt Linz, noch weiter zu öffnen. Ich glaube, wir können uns mit großen Metropolen wie Wien, Paris oder New York, was Umfang und Attraktivität unseres Programms anlangt, durchaus messen. Wünschen würde ich mir, dass Linz eine Kultur-Holding bekommt, die Synergien schafft und uns Veranstaltern die Möglichkeit gibt, uns ganz auf die künst- lerische Planung zu konzentrieren, ohne ständig irgendwo dem Geld hinterherjagen zu müssen. Was ist Ihr Lieblingsplatz im Brucknerhaus? Ich habe zwei Lieblingsplätze: Zum einen ist das die Galerie des Großen Saals, dessen wundervolle Akustik mich jedes Mal aufs Neue überwältigt. Karajan hatte schon recht, als er in Bezug auf das Brucknerhaus von einem „Erlebnis von berauschender Schönheit“ sprach. Mein zweiter Lieblingsplatz ist die Terrasse des Restaurants Bruckner’s im Brucknerhaus, von der aus man einen herrlichen Blick über die Donau hinüber zum Pöstlingberg hat. Welches Konzerthaus kann das noch bieten? Das Brucknerhaus ist einzigartig! v FEIERN Doppelt DIETMAR KERSCHBAUM Festkonzert. Gleich zwei Jubiläen begeht das Brucknerhaus. Zum einen den 200. Geburtstag seines Namensgebers, zum anderen sein eigenes 50-Jahr-Jubiläum. VON FRIEDERIKE PLÖCHL Name: Dietmar Kerschbaum Beruf: Direktor des Brucknerhauses Linz Geburtstag: 29. Juli 1970 Lebensmittelpunkt: Linz Beziehungsstatus: verheiratet Hobbys: Skifahren, Mountainbike fahren, Tauchen und Hündin Ella Lebensmotto: Jeder Morgen beginnt mit einem Lächeln. Lieblingszitat: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ (Nietzsche) STECKBRIEF 2024 feiert das Brucknerhaus Linz, das so sehr zu unserem Leben gehört, seinen 50. Geburtstag. Grundsteinlegung war am 16. Mai 1969 im Beisein von Bundespräsident Franz Jonas. 50 Jahre Brucknerhaus Das finnische Architekten-Ehepaar Kaija und Heikki Sirén entwarf das Brucknerhaus Linz. Am 23. März 1974 öffneten sich endlich die Pforten des langersehnten Brucknerhauses! Grund zum Tipp Zum 50-Jahr-Jubiläum am 23. März werden die Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta Bruckners 7. Sinfonie im Brucknerhaus Linz aufführen.
RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1