moments Magazin OÖ

EURO 3,– NR. 6 I SOMMER 2024 JASMINE CHANSRI FASHION DER STILVOLLE NEUE STORE VERZAUBERT SIE UND IHN MONA LENZ MICHAELA KEPLINGER-MITTERLEHNER MOMENTE AUS OBERÖSTERREICH SOZIALES DIE STIMME DER ZUVERSICHT FÜR CHANCENGLEICHHEIT FINANZEN DIE LANGFRISTIGE VERANLAGUNG ALS VORSORGETIPP ÖSTERREICHISCHE POST AG. 09Z038078 M, ZIELGRUPPEN-ZEITUNGSVERLAGS GMBH, ZAMENHOFSTRASSE 9, 4020 LINZ GEWINNEN SIE EIN WOCHENENDE IM RETTER**** BIO-NATUR-RESORT IM WERT VON € 976,– OBERÖSTERREICH Beauty All about Summer KIM KARDASHIAN POPKULTUR-IKONE MEISTERIN DER SELBSTINSZENIERUNG UND ERFOLGREICHER REALITY-TV-STAR BEZIEHUNG POLITIK UND DIE LIEBE FASHION BEACH MUST-HAVES 101

Die Leinenmanufaktur entführt auf eine Reise durch malerische Gärten und verzauberte Orte. Die neue Kollektion präsentiert sich umfangreicher als je zuvor und erweitert das Sortiment von Leitner Leinen um zahlreiche Neuheiten. einblicke in die neue kollektion Leitner Leinen Stifterstraße 25 4161 Ulrichsberg Österreich +43 (0) 7288 7017 leitnerleinen.com Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 09.00 – 12.00 Uhr 13.00 – 17.00 Uhr Samstag: 10.00 – 16.00 Uhr JEJU GARDENS. Die vier Jahreszeiten und der ewige Kreislauf als florale Allegorie. Magnolie, Chrysantheme, Kamelie, Lotus und Lilie verkörpern die endlose Vielfalt einer einzigartigen Blütenlandschaft, die aus 100 % Leinen und in 13 besonderen Farbstellungen erhältlich ist. CONTESSA. Schon im Mittelalter fand die Pfingstrose ihren Weg nach Europa und ziert mit ihren prachtvollen Blüten bereits seit Jahrhunderten unsere Gärten. Die Linie verschmilzt ihre Blüten und Blätter zu einem floralen Kunstwerk. Das Dessin wird aus 100 % Leinen hergestellt und ist in 12 ausgewählten Farben erhältlich. AURORA. In Korea und benachbarten Ländern gilt sie als die Königin der Blumen – die Pfingstrose. Das gleichnamige neue Tischtuch wurde von den traditionellen Darstellungen in der koreanischen Malerei inspiriert. Das dekorative Band, das die Blüten zart umrahmt, ist der koreanischen Tracht, dem Hanbok, entliehen. Jede der erhältlichen Farbstellungen ist eine exklusive Kombination verschiedener Farbgarne. SAKURA. Eine Hommage an den Frühling. In zartem Rosa heißt die Kirschblüte die wärmeren Tage willkommen und verwandelt die Landschaft in ein Blütenmeer. Der Farbton zelebriert das Erwachen der Natur aus ihrem Winterschlaf, zaubert Geborgenheit in die eigenen vier Wände und ist in zahlreichen Dessins als Reinleinen- und Halbleinen-Kollektion erhältlich. PFINGSTROSE & NARZISSE. Die Naturstudien des 17. und 18. Jahrhunderts begeistern noch heute mit ihrer Vielfalt und ihrem Detailreichtum. Mit dem Duo erweckt Leitner Leinen diese Kunst der Illustration und Naturbeobachtung zu neuem Leben. Die verspielten Dessins wurden mit einem schlichten Rahmen versehen, der die natürliche Schönheit der Blüten in den Fokus rückt. Beide Muster sind als Kissen und Serviette in 13 klassischen Farben erhältlich. 2024 FORESTS OF JOSEON. Die japanische Pflaume, auch Ume genannt, wird in Ostasien als erster Bote des Frühlings hochgeschätzt. Noch vor allen anderen Pflanzen blüht sie zur kältesten Zeit des Jahres und gilt als Symbol für Treue sowie Beharrlichkeit – ihre zarten Blüten stehen für Eleganz und Reinheit. Aus 100 % Baumwolle, verzaubert die üppige Blütenpracht in 15 Farben.

4 moments 6/2024 Johanna Lengauer Geschäftsführende Gesellschafterin & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at E D I T O R I A L SOMMERFERIEN Können Sie sich noch erinnern? An diesen letzten Tag vor den Ferien? Die ganze Klasse war in Feierlaune und wir freuten uns auf das „wahre“ Leben ohne lästiges frühes Aufstehen, ohne Aufgaben und Prüfungsstress. Für Kinder und Jugendliche ist dies vermutlich die schönste Zeit im Jahr, dennoch gestaltet sich diese Zeitspanne als Belastungsprobe für die Eltern. Under pressure. Vor allem als Multitasking Mom bekommt frau meist den „Organisationshut“ aufgesetzt – so muss alles oft schon monatelang im Vorhinein geplant werden, um ein familientaugliches Ferienprogramm parat zu haben. Laut einer Erhebung der AK hatten 81 Prozent der Befragten bereits Mitte Juni einen durchgetakteten Plan, wobei vier von zehn sich dabei mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert sehen. Besonders berufstätige Eltern sind gefordert, müssen sie doch mit allerlei Tricks wie Urlaubsstaffelung, Verwandten-Beglückung, Sprachreisen, Homeoffice und Sommercamps versuchen, über den Sommer zu kommen. In Zeiten, in denen die Scheidungsrate steigt, bleibt das „Problem“ noch öfter an den Frauen hängen, da Väter unverständlicherweise weniger bis keine Unterstützung liefern. Manche Männer sind der Meinung, dass man mit Überweisung der Alimente sich gleich selbst einen Betreuungs-Persilschein ausstellt – kein wirklich feines Fair-Play-Gebaren, das Frauen beim Stemmen der Quadratur des Kreises unter Druck bringt. Einstiges Reformprojekt mit Nachwehen. Die allgemeine Schulpflicht in Österreich besteht bereits seit 1774. Damals von Kaiserin Maria Theresia eingeführt, wurden die Sommerferien dazu genützt, dass die Kinder bei der Ernte mithelfen konnten. Ist dies wirklich noch zeitgemäß? Dabei scheiden sich die Geister. Für die einen ist es nach den langen Ferien wieder schwer, in Fahrt zu kommen, für die anderen ist es undenkbar, die Kindern über den Sommer in den meist nicht klimatisierten Schulzimmern schwitzen zu lassen. Eine Initiative des Bildungsministeriums hilft den Kindern zumindest mental wieder auf Touren. Zwei Wochen lang werden am Ende der Ferien die Schulen geöffnet, um mit einem pädagogischen Team Lehrstoff zu wiederholen. Die Teilnahme ist kostenlos. Vergangenen Sommer nahmen knapp 35.000 Kinder daran teil. 9 Wochen Wahnsinn. Das Problem, eine Betreuungskontinuität – vor allem jüngerer Kinder – über eine so lange Zeit sicherzustellen, kann nur unter einem immensen organisatorischen wie auch finanziellen Kraftakt gestemmt werden. Österreich liegt bei der Feriendauer zwar im EU-Schnitt, die Verteilung der Wochen ist aber in anderen Ländern oft besser geregelt. Einfach umzusetzen wird eine andere Aufteilung der Ferienwochen allerdings nicht, denn allen voran wollen viele Lehrer das Privileg einer langen Pause wohl nicht aufgeben. Es gibt daher auch wenig Bestrebungen, die knapp 250-jährige Verordnung zu reformieren — sehr zum Leidwesen vieler Eltern, aber zur Freude der Kinder! Horror für die Eltern? FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, MELKINIMAGES/E+/GETTY IMAGES COVERFOTOS: JUCO PHOTO/AUGUST/PICTUREDESK.COM, ANTJE WOLM, WAKOLBINGER, SABINE STARMAYR PHOTOGRAPHY Urlaub vom Alltag. Viele attraktive Sommer-Aktionen entdecken auf eurothermen.at Bonus- Sommer – jetzt Vorteile sichern!

SOMMER 2024 WORK 24 Nachhaltige Wirtschaft Oberösterreichs Unternehmen am Puls der Zeit. 38 4-Tage-Woche Pro und Contra zum Arbeitszeit-Diskurs. Inhalt FASHION 44 Hit-Liste der Bademode Einteiler oder Bikini – Klassiker treffen auf Fashion-It-Pieces. 50 Beachwear de luxe Cool gestylte Strand-Looks mit heißen Accessoires. 71 Summer Beauty Aktuelle Must-haves für einen strahlend schönen Sommer. 14 ARBE I T 24 COVERSTORY WIRTSCHAFT FASH I ON COVERSTORY Liberal vs. konservativ, über Politik und Liebe. 44 68 38 FOTOS: HERSTELLER, SKYNESHER / E+ / GETTY IMAGES, DNY59 / E+ / GETTY IMAGES, MARCO CURABA / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS KNÖBL AutoFrey GmbH Prof.-Anton-Neumann-Straße 4 4400 Steyr +43 7252 809880 info.steyr@autofrey.at Ab 1. Juli 2024 wird BMW Knöbl zu AutoFrey. Neuer Name, bewährte Qualität.

Inhalt MOMENTS IST EIN PRODUKT IM Die nächste Ausgabe erscheint am 30.08.2024 IMPRESSUM: Medieninhaber, Produktion, Redaktion & Verkauf: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH, Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, +43 (0)50 6964-0, office@zzv.at. Geschäftsführung: Mag. Johanna Lengauer. Chefredaktion: Friederike Plöchl. Redaktion: Nadine Pfeiffer, Elisabeth Steiner, Adina Lechner, Dagmar Hölzl, Andreas Hamedinger, Cornelia Scheucher, Nina Dam, Klaus Schobesberger. Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Anzeigenleitung: Hubert Weindlmayr. Verkauf: Mirijam Mayer, Romana Gerard. Artdirector: Thomas Bruckmüller. Artdirector-Stv.: Julia Pargfrieder. Grafik: Edmund Zelenka, Rebecca Falmbigl, Malina Lahner, Vanessa Morandell. Bildbearbeitung: Frank Garzarolli, Andrea Laban. Korrektorat: Mag. Christina Nikiema-Spiegl. Druck: Radin print d.o.o., Sveta Nedelja, Kroatien. Internet: momentsmagazin.at. Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit ANZEIGE gekennzeichnet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Derzeit gilt die Preisliste 2024. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechterspezifische Formulierungen verzichtet. Es sind jeweils alle Geschlechter von geschlechtsneutralen Formulierungen erfasst. HOME 80 Holzhaus 2.0 Der Traum vom Wohnen mit Naturmaterialien. 92 Life in the City Lebenswertes Linz – die St(r)ahlstadt im Fokus. LIFE 116 Feuer frei! Tipps und Tricks für das perfekte Grill-Erlebnis. 152 Die „Fantas“ Das legendäre Rap- Quartett im Fokus. 154 Philipp Hochmair Der neue „Jedermann“ beehrt die Festwochen in Gmunden. 156 Kim Kardashian Die Reality-TV-Ikone mit Unternehmergeist im Porträt. 92 WOHNEN 85 IMMOBILIEN 116 80 156 KIM KARDASHIAN STARS 154 FOTOS: PXEL66, NARVIKK/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, STEPHAN BRUCKLER, VIENNAREPORT/PHOBY ANTHONY BEHAR/SIPA USA, ALEXRATHS/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, LORENZ EHRISMANN Trachten Sommer in der Wichtlstube www.wichtlstube.at Trachten Wichtlstube Edt bei Lambach Linzerstr.20 www.wichtlstube.at

MOMENTS GEWINNSPIEL Gewinner des 4-Nächte-Aufenthalts im Bergresort Gerlitzen im Wert von 950,– Euro ist Herr Thomas Fischer aus Kopfing. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel stimmt der/die Einsender/in zu, dass seine/ihre persönlichen Daten (Vorname, Nachname, Postleitzahl, Mobiltelefonnummer, E-Mail-Adresse etc.) vom Zielgruppen-Zeitungsverlag verarbeitet werden, um über weitere Angebote des Zielgruppen-Zeitungsverlages via E-Mail, SMS oder Telefonanruf informiert zu werden. Diese Zustimmung kann der/die Einsender/in jederzeit schriftlich mittels Brief widerrufen. Mitarbeiter des Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Daten werden nicht weitergegeben. Der Kauf dieses Magazins ist nicht Bedingung für die Teilnahme am Gewinnspiel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barablöse ist nicht möglich. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Der/die Gewinner/in wird telefonisch verständigt. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Jede/r Teilnehmer/in erklärt sich im Fall des Gewinnes damit einverstanden, dass er/sie im Rahmen der Gewinnübergabe an einem Fotoshooting teilnimmt und dass sein/ihr vollständiger Name, Wohnort und ein Gewinner-Foto in moments veröffentlicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter momentsmagazin.at/gewinnspiel. Teilnahmeschluss: 20.08.2024 Spielen Sie mit und gewinnen Sie: momentsmagazin.at/gewinnspiel Wie viele Kinder hat Kim Kardashian? a) Sechs Kinder b) Vier Kinder c) Drei Kinder Beantworten Sie folgende Frage: Wellness mit 100 % Bio-Genuss. Relaxen auf 3.200 m² mit 25-m-Sportpool, Naturschwimmteich, 8 Saunen. Laue Abende auf der Weitblickterrasse, feine Haubenkulinarik, kühle Nächte im Naturparkzimmer. Radfahren, Wandern im Paradies. Yoga und ZEN unter freiem Himmel. Gewinnen Sie ein traumhaftes Wohlfühl-Wochenende für 2 Personen im RETTER Bio-Natur-Resort**** inklusive • 2 Übernachtungen mit AllzeitBio-Genuss in der luxuriösen Turmsuite • Umfangreiches Aktiv-Fit-Programm mit Yoga, Pilates, ZEN • Entspannung im BIO | ORGANIC | SPA • Führung und Verkostung im hauseigenen RETTER BioGut • GenussCard mit über 280 Ausflugszielen • Bademantel und Badetasche für den Aufenthalt. ZEIT FÜR S’ICH IM 1. BIO | ORGANIC | SPA EUROPAS Gewinnen Sie ein traumhaftes WohlfühlWochenende im RETTER Bio-Natur-Resort**** im Wert von € 976,–* *Gültig 1 Jahr ab Ausstellungsdatum, ausgenommen an Weihnachten, Silvester und über die Feiertage. Für die Einlösung dieses Gutscheins ist eine Reservierung im Voraus notwendig. Exklusive Nächtigungsabgabe von 2,50 Euro pro Person & Nacht. Gutschein ist nicht mit anderen Aktionen und Gutscheinen kombinierbar. Keine Barablöse möglich. Weitere Infos auf: retter.at 10 moments 6/2024 FOTOS: RETTER BIO-NATUR-RESORT Hundefutter mit Verantwortung BARFEN war noch nie so einfach: Fleisch aus österreichischer Tierwohl-Haltung Hochwertige Öle und Mineralstoffe Tierärztlich entwickelt Schonend gegartes Gemüse BARF-Alleinfuttermittel in verschiedenen Sorten Mit bestem Fleisch aus Tierwohl-Projekten www.dinnerforwau.pet Auftauen Füttern Fertig *in ausgewählten Filialen erhältlich *

moments 6/2024 13 12 moments 6/2024 FOTOS: XXXXXXXXXXXXX EDITOR‘S BESTVON JOHANNA LENGAUER HERAUSGEBERIN MOMENTS MAGAZIN Ton(-)angebend. Wir begegnen den hoffentlich bald heissen Temperaturen in Outfits, die gekonnt kombiniert mit neutralen Farben wie Beige, Nude und Creme punkten. Als perfekter Kontrast zu Neon- sowie klassischen Sommerfarben erobert daher ein zeitloser Look vom MICHAEL KORS Catwalk unser Herz. Angler-Feeling de luxe mit dem sommerlichen Baumwoll-Hut um € 300,– von RUSLAN BAGINSKIY. Helle Töne passen nicht jeder von uns – dennoch lieben wir sie. Mein Tipp lautet daher: Nur geschickt kombinierte Looks sorgen für angesagte Summer Vibes, für die ein Griff in den Farbtopf oftmals gar nicht notwendig ist! We love Latte! Mit Glitzer-Logo begeistern uns die XL-Shades „Triomphe Rhinestone 01“ um € 420,– von CELINE EYEWEAR. Selfmade Häkel-Flair versprüht der Strick-2-Teiler mit Cropped Top „Bella“ und Maxirock „Rosette“ um je € 250,– von ANNA KOSTUROVA. Garten-Chic, wir kommen! Ausgestattet mit Paula‘s Ibiza Mules „Foam“ um € 490,– von LOEWE. Shine bright like a diamond: Cut-out-Badeanzug um € 329,– von MELISSA ODABASH. Nicht nur am Strand der Hingucker: Lochmuster-Bag „Medium“ um € 1.400,– von MIU MIU. Eine glatt, eine verkehrt und das Ganze noch leicht transparent als Minikleid „Rey“ um € 225,– von BANANHOT. FOTOS: HERSTELLER, MYTHERESA, ISIDORE MONTAG/GORUNWAY.COM

& moments 6/2024 15 Coverstory FOTO: DNY59 / E+ / GETTY IMAGES 14 moments 6/2024 Coverstory Von in der Liebe Brücken bauen. Frauen werden immer liberaler, Männer immer konservativer. Wie wirkt sich das auf Beziehungen aus? VON CORNELIA SCHEUCHER LINKS RECHTS

16 moments 6/2024 Coverstory Coverstory FOTOS: ATLAS STUDIO / RIDOFRANZ / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, CHARDAY PENN / E+ / GETTY IMAGES FOTO: KATJA KOLLER PHOTOGRAPHY Inwiefern wirkt sich die politische Kluft auf das Dating-Leben junger Menschen aus? Junge Frauen wissen immer genauer, was sie wollen und was nicht und lassen sich dementsprechend nicht mehr so leicht auf Beziehungen wie früher ein. Junge Männer hingegen fühlen sich oft orientierungslos und wissen nicht, wie sie sich zu verhalten haben. Gerade im Flirt-Kontext kann das irritieren. Sie wollen nicht übergriffig wirken und einen respektvollen Umgang pflegen, haben aber oft keine Ahnung, wie das zu handhaben ist. Wie kann man jungen Männern diese Angst nehmen? Indem man ihnen einen Platz gibt, wo sie sich sicher fühlen. Viele junge Männer haben diesen nicht und fühlen sich dadurch allein. Auch der Begriff „Mann“ hat in den vergangenen Jahren einiges an Abwertung erfahren. Das sorgt für Angst und Unsicherheiten und dahin gehend zu gefährlichen Gegenbewegungen wie Andrew Tate. Der Feminismus wird von vielen Männern nach wie vor als Feind angesehen: Wie könnte das verändert werden? Männer dürfen nicht das Gefühl haben, dass ihnen etwas weggenommen wird, dass sie sich anpassen oder aufpassen müssen. Erst wenn das in den Köpfen unserer Gesellschaft verankert ist, kann der Feminismus seine Früchte tragen. Können die gegensätzlichen politischen Fronten auch als Chance angesehen werden? Natürlich, denn beim Reden kommen die Leute zusammen. Man kann Meinungen austauschen und die eigene hinterfragen. Vielleicht lernen wir so auch wieder, auf einer respektvollen Basis zu kommunizieren. Caroline Hehenberger Psychologin und psychosoziale Beraterin carolinehehenberger.at GUT ZU Wissen Die Ergebnisse der diesjährigen EUWahl lassen aufhorchen: In ganz Europa gibt es einen Rechtsruck. Und es sind nicht nur die älteren Generationen, die Parteien wie der FPÖ oder der AfD ein Kreuzerl gaben. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Sora wählten bei der Europawahl 2019 rund 17 Prozent der unter 30-Jährigen die FPÖ. 2024 waren es schon 19 Prozent. Linke Parteien wie die Grünen bekamen dafür einen regelrechten Dämpfer: Waren es 2019 noch um die 28 Prozent, ist die Zahl nun auf magere zwölf Prozent abgerutscht. Zurück in alte Muster. Dabei sind es vor allem junge Männer, die wieder vermehrt konservative Wege einschlagen und sich demnach auch politisch in diese Richtung orientieren. Sie schätzen traditionelle Werte und fallen zurück in veraltete Rollenmuster: der Mann als Versorger, die Frau als Versorgte. Junge Frauen wiederum werden zunehmend liberaler, scheuen sich nicht davor, auf Ungleichheiten hinzuweisen und ihre Rechte einzufordern. Negativer Begriff. Das zeigt sich auch in zahlreichen Umfragen. 2023 führte das Marktforschungsunternehmen Ipsos eine Studie zum Thema „Feminismus“ durch. Nur 29 Prozent der Männer in Österreich bezeichnen sich als Feministen, bei den Frauen waren es hingegen 39 Prozent. Was zeigt: Der Begriff ist nach wie vor negativ konnotiert und schürt Ängste. Vor allem Männer sehen in puncto Gleichberechtigung eine Verschlechterung für ihr eigenes Geschlecht. Laut derselben Studie ist knapp die Hälfte der befragten Männer der Meinung, dass sie durch die Gleichstellung der Frau benachteiligt RICHTUNGSWECHSEL. Liberal trifft auf konservativ: Wird das zukünftig zu Problemen im Dating- und Beziehungsleben führen? ä ZUKUNFTSBLICK. Viele junge Paare leben Gleichberechtigung bereits ohne Wenn und Aber. KAMPFBEREIT. Frauen wollen nicht mehr zurückrudern und sich unterordnen müssen. moments 6/2024 17

18 moments 6/2024 Coverstory FOTO: FRANCKREPORTER / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS *QUELLE: BLITZUMFRAGE UNTER 300 MOMENTS-LESERN IM ALTER ZWISCHEN 20 UND 35 JAHREN. BEFRAGUNGSZEITRAUM: MAI 2024 FOTO: MAPODILE / E+ / GETTY IMAGES werden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Der Feminismus eröffnet auch Männern neue Chancen, sorgt für mehr Akzeptanz auf beiden Seiten und somit in der Folge auch für ein glücklicheres und selbstbestimmteres Leben. Gefährliche Vorbilder. Doch statt maßgebend an einer positiven Veränderung mitzuwirken, rudern viele lieber zurück. Woran liegt das? „Das Thema ‚Emanzipation‘ wird seit Jahren großgeschrieben und viele junge Männer haben dadurch das Gefühl, auf der Strecke zu bleiben. Sie wissen nicht, wo ihr Platz ist und das sorgt für Unsicherheiten“, erklärt die psychologische Beraterin Caroline Hehenberger. Und wo Angst ist, haben Hass und Hetze ein leichtes Spiel. Traurige Beispiele dafür sind Präsidentschaftskandidat Donald Trump sowie Unternehmer und Ex-Kickboxer Andrew Tate. Letzterer nennt sich selbst „König der toxischen Maskulinität“ und bezeichnet Frauen als Eigentum der Männer. Selbst eine Inhaftierung in Rumänien und der Vorwurf der Vergewaltigung, des Menschenhandels und der organisierten Kriminalität können der Popularität von Tate anscheinend wenig anhaben. Eine Anfang des Jahres veröffentlichte britische Studie zeigt, dass jeder fünfte Mann im Alter zwischen 16 und 29 Jahren eine positive Einstellung gegenüber dem 37-Jährigen hat. Generation „Beziehungslos“. Was zu einer anderen Frage führt: Nämlich inwieweit sich diese Kluft auch auf das Beziehungsleben auswirkt? Und eine moments-Leserumfrage* zeigt: Gerade die Generation zwischen 20 und 30 legt einen großen Wert auf eine ähnlich politische Gesinnung. Für viele liberale Frauen ist ein Partner im konservativ-rechten Spektrum ein absolutes No-Go, dasselbe gilt auch umgekehrt. Könnte das zukünftig zu Problemen führen? In Südkorea, in der die politische Kluft laut „Financial Times“ mit rund 50 Prozent am größten ist, zeigen sich bereits erste Tendenzen. Die Heirats- und Geburtenrate ist stark gesunken, die koreanische Gesellschaft gilt als gespalten. „Korea ist eine extreme Situation, aber sie dient als Warnung für andere Länder, was passieren kann, wenn junge Männer und Frauen sich unterschiedlich entwickeln“, reagierte „Financial Times“- Autor John Burn-Murdoch auf die Zahlen. Auch in den USA, in Großbritannien und in Deutschland zeigen sich extreme Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der Mann mit Eigenschaften. Doch ganz so düster ist die Zukunft dann doch nicht. Solange richtig reagiert wird. „Was es heißt, ein Mann zu sein, wird gerade ganz neu definiert. Dementsprechend braucht es ein Auffangbecken für junge Männer und mehr positive Vorbilder, an denen sie sich orientieren können“, sagt Caroline Hehenberger. „Der neue Mann darf Emotionen zeigen und sanfte Seiten haben. Das ist nach wie vor nicht mit dem klassischen Rollenbild vereinbar und sorgt für Verwirrung“, so die Expertin weiter. Wichtig ist es, der jungen Generation richtungsweisende Impulse zu geben. Und gleichzeitig das Gefühl, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein ist. Hehenberger: „Kommunikation ist und bleibt der Schlüssel. So können verhärtete Fronten aufgeweicht werden.“ Denn selbst über den tiefsten Schluchten können Brücken gebaut werden. v WAS UNS VEREINT. Wichtig ist es, gemeinsame Nenner zu finden und Ängste und Sorgen ernst zu nehmen. AN EINEM STRANG. Für viele Menschen ist es wichtg, dass der Partner dieselben politischen Ansichten teilt. moments 6/2024 19

moments 6/2024 21 20 moments 6/2024 35 JAHRE KLIPP Rund 1.000 Mitarbeiter – darunter auch zahlreiche Lehrlinge – aus ganz Österreich kamen nach Wels, um gemeinsam das Firmen- jubiläum von KLIPP Frisör zu feiern. Mitgefeiert haben auch Vertreter der Industrie sowie der Landesinnungsmeister von Oberösterreich Alexander Geisbauer. JUBILÄUM Landesdirektor Günther Erhartmaier, LH-Stv. Manfred Haimbuchner und LR Wolfgang Hattmannsdorfer sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft feierten im Musiktheater Linz „200 Jahre Wiener Städtische Versicherungsverein“ und damit auch die Erfolgsgeschichte der Wiener Städtischen in OÖ. ERÖFFNUNG Anlässlich der Eröffnung des neuen Hauses der oö. Wirtschaft zog WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer Bilanz über Erreichtes, präsentierte aktuelle Forderungen und kündigte eine weitere Senkung der „Kammerumlage 2“ an. WORK people BILDUNG business karriere success MANAGEMENT finanzen FOTOS: HUBER, KLIPP FRISÖR, RÖBL, RICHARD HAIDINGER GENUSSGARTEN. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Spirituosen-Produzenten Peter Affenzeller, „Wohnkult im Turm“-Chef Willi Aichberger sowie Gartengestaltungsexperte Thomas Kranz, Chef von Gartenbau Stolzlederer, wurde mit dem Genussgarten auf rund 800m2 ein Kraft- und Energieplatz erschaffen. Neuer Kraft- & Energieplatz „Hausherr“ Peter Affenzeller, Gartengestaltungsexperte Thomas Kranz und „Wohnkult im Turm“-Chef Willi Aichberger. Gottfried Kraft, GF. KLIPP Frisör, Moderator, Hairdresser & Blogger Daniel Golz und Ewald Lanzl, KLIPP Gründer. WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer mit WKOÖPräsidentin Doris Hummer. Die Wiener Städtische feierte 200 Jahre Versicherungsverein im Musiktheater.

Demnächst beginnt für Sie das vierte Jahr als Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich. Was alles fällt in das Betätigungsfeld der Volkshilfe? Als Volkshilfe Oberösterreich unterstützen wir Menschen mit sozialen Dienstleistungen und setzen uns für die Interessen von sozial Benachteiligten ein. Ob in der Pflege und Betreuung von alten Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung, durch integrative Arbeitsmarktprojekte, in der Armutsbekämpfung oder in der Flüchtlings- und Migrant*innen-Betreuung: „Im Mittelpunkt steht für uns der Mensch.“ Verstärken möchte und werde ich die Kooperation mit der Wissenschaft und das Einbeziehen der Zivilgesellschaft, um gemeinsam anwendungsrelevante Lösungsansätze zu ökosozialen Herausforderungen zu entwickeln. Ich will die Volkshilfe mit neuen Allianzen zur Drehscheibe für soziale Innovationen in der Gesellschaft machen. Inwieweit hat Ihr eigener Migrationshintergrund mit Ihrem persönlichen Engagement zu tun? Ich habe viele Vorurteile kennengelernt und mir damals geschworen, die Lebenssituation für armuts- oder ausgrenzungsgefährdete Personen zu verbessern. Ich bin in diesem Umfeld aufgewachsen und engagiere mich daher seit jeher für sozial benachteiligte Menschen. Welche Forderungen der Volkshilfe sind Ihnen sehr wichtig? Meine wichtigste Forderung im Namen der Volkshilfe: Allen Menschen ein Leben mit Daseinsberechtigung und Wahrung der Würde zu ermöglichen. Wie lautet Ihre persönliche Definition von Chancengleichheit? Chancengleichheit hat für mich sehr viel mit gerechten Bildungschancen quer durch alle sozialen Schichten zu tun. Davon sind wir leider jedoch noch weit entfernt. Aber um die Chancengleichheit zu erhöhen, ist Bildung der Schlüssel. Das derzeitige Bildungssystem ist mir zu starr. Ich wünsche mir mehr Zugänglichkeit, beispielsweise im Bereich Digitalisierung. Warum engagieren Sie sich hier mit so großer Begeisterung? Innovation hat einen wesentlichen Stellenwert für uns und ist auch organisatorisch abgebildet – durch eine eigene Innovations- und Digitalisierungsstelle. Uns ist es auch gelungen, einen Call der JKU Linz und der Ludwig Boltzmann Gesellschaft mit dem Schwerpunktthema „Mensch und Technik“ zu gewinnen. Wir glauben, dass wir mit der Expertise von 75 Jahren Konzepte entwickeln können, die diese Schnittstellen zwischen Mensch und Technik abbilden, und dadurch nicht nur Produkte, sondern auch Prozesse entstehen, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen. Würden Sie gerne mehr Zeit im Land Ihres Vaters verbringen? Natürlich, das ist ein großer Wunsch von mir. Aber leider ist es aufgrund des Zeitunterschiedes und der großen Distanz derzeit nicht öfter möglich. Spätestens in der Pension möchte ich aber mehr Zeit in Thailand verbringen. Würde Sie das politische Parkett reizen, falls der Ruf dazu käme? Ich fühle mich natürlich immer wieder sehr geehrt, diese Frage gestellt zu bekommen. Ich denke jedoch, dass das politische Kapitel für mich abgeschlossen ist. In meiner derzeitigen Rolle in der Volkshilfe fühle ich mich sehr wohl und bin genau richtig. v FOTOS: VH OÖ/ANTJE WOLM PRIVAT, LET‘S GET VISIBLE – CAROLIN ANNE, VH OÖ Life RECHT Chancengleichheit. Die Juristin setzt sich seit Jahren für sozial benachteiligte Menschen ein und will in ihrer Funktion als Geschäftsführerin mit neuen Allianzen die Volkshilfe OÖ zur Drehscheibe für soziale Innovationen in der Gesellschaft machen. VON FRIEDERIKE PLÖCHL Ein Ich bin ... meistens sehr durchgetaktet, aber immer voller Energie dabei! Mein Tag beginnt …, wenn die Sonne langsam aufgeht, mit dem Klang von Vögeln, bevor der Alltag wieder loslegt. Erfolgreich sein bedeutet für mich ..., wenn ich direkt und unmittelbar Menschen in Notlagen helfen kann. Liebe ist … die beständigste Macht der Welt. Frau sein heißt für mich … Eigeninitiative zeigen, auf die innere Stimme hören und sich nicht beirren lassen. Lachen muss ich … oft über mich selbst. Meinem Sohn ... wünsche ich, dass er immer seinen eigenen Weg geht und sich daran von niemandem hindern lässt. WORDRAP Name: Jasmine Chansri Beruf: Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich Geburtstag: 6. März 1980 Lebensmittelpunkt: Linz Familie: verheiratet, 1 Kind Hobbys: Mit meiner Familie zu reisen. Als Halb-Thailänderin bin ich mindestens einmal im Jahr in Thailand. Meine regelmäßigen Treffen mit meinen Freund*innen. Lebensmotto: Go with the flow. Lieblingszitat: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“ (Bert Brecht) STECKBRIEF auf Würde JASMINE CHANSRI BERUFLICHER WERDEGANG: Studium der Rechtswissenschaften, 2003 Sponsion an der UniversitätGraz. 2003 – 2009 im Oberösterreichischen Landtag. Gerichtspraxis und fünf Jahre Rechtsanwaltsanwärterin in einer Linzer Anwaltskanzlei. Mehr als zehn Jahre Aufsichtsrätin in einer Bank in Oberösterreich. Für die Volkshilfe OÖ seit Jahren ehren- als auch hauptamtlich tätig. 2005 in den Landesvorstand gewählt, 2013 hauptberuflich für die Volkshilfe OÖ tätig. Seit 2021 Landesgeschäftsführerin der Volkshilfe OÖ und seit 2023 Geschäftsführerin der Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung GmbH. Jasmine Chansri mit Kindern von thailändischen Freunden. Die Linzerin ist mindestens einmal im Jahr in der Heimat ihres Vaters, spätestens in der Pension möchte sie mehr Zeit dort verbringen. Die Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich wird immer wieder zu Podiumsdiskussionen geladen, um dort die Sozialorganisation und ihre Angebote, Projekte und Ziele vorzustellen. Jasmine Chansri mit dem Team von #UpdateSocial. Mit diesem gemeinsamen Projekt tragen die Volkshilfe OÖ und die Linzer Kepler Uni zur Erhaltung unseres Lebensraums und zur Gestaltung einer gerechten und inklusiven Gesellschaft bei.

moments 6/2024 25 24 moments 6/2024 Work FOTO: MARCO CURABA/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS WE NDE Grüne Nachhaltigkeit. Trotz politischem Dauerstreit und vielen Hürden ist der ökologische Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft unumkehrbar. Viele Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde. Eine Bestandsaufnahme – und ein Ausblick. VON KLAUS SCHOBESBERGER mit Hindernissen U M W E L T

moments 6/2024 27 Work 26 moments 6/2024 Work Für die einen ist sie eine Heldin, die im Sinne kommender Generationen gehandelt und dem Koalitionspartner ÖVP drei Monate vor der Nationalratswahl „eine in die Gosch’n g’haut“ hat, wie es ein ehemaliger Kommunikationsmitarbeiter der SPÖ auf X (ehemals Twitter) formuliert hat. Für die anderen ist sie schlicht eine Gesetzesbrecherin, die vorsätzlich gegen die Verfassung sowie die Interessen Österreichs agiert und daher die rechtlichen Konsequenzen zu tragen habe. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, grünes Aushängeschild und gleichzeitig Feindbild der Bauern und Wirtschaft, stimmte im Rat der Umweltministerinnen ohne Billigung der Bundesländer für das EURenaturierungsgesetz. Europa will mit dieser Verordnung als erster Kontinent weltweit den Rückbau der Natur zur gesetzlichen Pflicht machen und geschädigte Ökosysteme wieder in einen guten Zustand bringen. Das bedeutet: Mehr Grünraum für Städte, Flüsse streckenweise deregulieren, Moore wiederherstellen und zudem mehr Rückzugsräume für Insekten und Vögel in Ackerbaugebieten schaffen. Politik: Feindbild Grüne. Für diesen Alleingang setzte sich Gewessler ein Denkmal in der eigenen Partei. Sie löste damit aber auch eine veritable Regierungskrise aus und handelt sich eine Amtsmissbrauchsklage ein. Bundeskanzler Karl Nehammer hat zudem eine Nichtigkeitsbeschwerde beim Europäischen Gerichtshof angekündigt. „Da verwechselt jemand einen EU-Ministerrat mit einer NGOVeranstaltung“, ätzte der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und spielt damit auf ihren Job als Geschäftsführerin der Umweltorganisation Global 2000 an, den die gebürtige Grazerin vor ihrer politischen Karriere fünf Jahre lang innehatte. Eine grüne Aktivistin auf einem so wichtigen Ministerposten war von Anfang an ein rotes Tuch. Erst kürzlich zog die Ministerin mit ihrem Gesetzesentwurf für den Ausstieg aus dem Russengas bis 2028 Kritik aus der Industrie auf sich. Andererseits tobten Umweltorganisationen über ihre Zustimmung für den Import von umweltschädlichem FrackingGas. „Man wird nicht gewählt für das, was man verhindert hat. Man braucht eine Offensiverzählung“, sagt der Politikberater Thomas Hofer. Die Grünen wollen raus aus dieser Doppelmühle und dem Umfragetief. Dafür bot sich mit der Abstimmung zum Renaturierungsgesetz drei Monate vor der Nationalratswahl eine gute Gelegenheit. Sichtbare Veränderungen. So paradox es klingen mag: Diese ungeliebte schwarz-grüne Koalition, die 2019 mit „das Beste aus beiden Welten“ angetreten und heute zu „den Resten aus beiden Welten“ verkommen ist, brillierte streckenweise mit bemerkenswert solider Sachpolitik. Als größter Wurf aus energiepolitischer Sicht gilt das im Juli 2021 beschlossene Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). Das Prestigeprojekt ist die Rechtsgrundlage für die Energiewende im Strombereich und wird sowohl von NGOs als auch von Branchenvertretern sowie der Wirtschaft positiv beurteilt. Im Jahr 2030 soll Österreich seinen Strombedarf zur Gänze aus einem Mix erneuerbarer Quellen – Wind, Wasser und Sonne – erzeugen. Mit enormen Fördersummen und der Angst im Nacken vor einer neuen Energiekrise ist man diesem Ziel deutlich nähergekommen. Seit 2020 wurden 21,4 Milliarden Euro in den Klimaschutz investiert. 5,7 Milliarden Euro stehen bis 2030 für Unternehmen bereit, die auf klimaneutrale Produktion wechseln, davon allein drei Milliarden für die Umstellung von Industrieanlagen, die mehr als 15.000 Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen. Sichtbar wird dieser Wandel an neuen Windkraft- sowie Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Allein Oberösterreich zählt in seinem druckfrischen Energiebericht für 2023 mehr als 108.000 PV-Anlagen, das Ziel sind 200.000 Anlagen bis 2030. Auch die Hälfte aller österreichischen Energiegemeinschaften befindet sich in Oberösterreich. Warum ist die Energiewende gut und richtig? „Weil sie eine Win-win-Situation ist“, sagt EnergieLandesrat Achleitner. Gewinner sei nicht nur das Klima, auch die Energiebranche, die Bürger und die Unternehmen würden profitieren. Bei Firmen wird Nachhaltigkeit mit Kostenreduktion verbunden, weil Sonnenstrom meist für den Eigenverbrauch genutzt wird. Die Eurothermen in Bad Schallerbach erzeugen mit der größten Parkplatz-Photovoltaik-Anlage des Landes 15 Prozent des Gesamtstrombedarsf der Therme in einem Jahr. Energiewende ist unumkehrbar. Die grüne Energie-Revolution ist in vollem Gange – und sie ist nicht aufzuhalten. Der phänomenale Aufstieg sauberer Energietechnologien wie Solarkraft, Windkraft, E-Autos Es tut sich was: Allein Oberösterreich zählt in seinem druckfrischen Energiebericht für 2023 mehr als 108.000 PV-Anlagen – das Ziel sind 200.000 Anlagen bis 2030. ä Klima-Fighterin Leonore Gewessler: Die Ministerin sei bei ihrem Abstimmungs-Alleingang in die alte Rolle als „Global 2000“-Aktivistin zurückgefallen, sagen Kritiker. FOTOS: MARTIN JUEN / SEPA.MEDIA / PICTUREDESK.COM, ZHONGGUO / E+ / GETTY IMAGES, FAHRONI / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS

28 moments 6/2024 Work FOTOS: GEORG HOCHMUTH / APA / PICTUREDESK.COM, WAKOLBINGER EU-Minister segneten das Renaturierungsgesetz ab. Ausschlaggebend war die Stimme von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die sich den Zorn der ÖVP zuzog. Sie sagt, sie handelte für die künftigen Generationen. Hat sie da nicht einen Punkt? Als gewählte Politikerin ist es nicht meine Aufgabe zu protestieren. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen, den ich vom Volk beziehungsweise vom Bundespräsidenten erhalten habe. Sie hat damit weder ihrer Partei noch sich selbst einen Dienst erwiesen. Bürger erwarten sich von Politikern, dass sie Vor- und Nachteile abwägen und gemeinsam zu einem Ergebnis kommen. Wenn das jedes Regierungsmitglied machen würde, hätten wir Chaos im Land. Warum sind gerade Klima- und Umweltschutz so oft ein Streitfall? Tut sich die Wirtschaft damit schwer? Das Gegenteil ist der Fall. Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich profitiert zum einen von den hier entwickelten Umwelttechnologien, im Bereich Biomasse sind wir sogar Weltmarktführer. Zum anderen ist der ökologische Wandel ohne Wirtschaft nicht machbar. Nehmen Sie das Beispiel voestalpine AG. Der Stahlkonzern ist Österreichs größter CO2Emittent, der mit seinen klimaschonenden Elektrolichtbogenöfen massiv an Treibhausgasen einsparen und künftig grünen Stahl erzeugen will. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Dafür braucht es verlässliche Politik und klare Rahmenbedingungen. Und da sind solche Dinge, die jetzt passiert sind, Gift für den Wirtschaftsstandort. Die wichtigste Währung der Politik ist Vertrauen. Die EU treibt den „Green Deal“ mit Verordnungen voran. Was sind die Folgen für Unternehmen? Mit der ökologischen Transformation füttert die Europäische Union ein Bürokratie-Monster. Unternehmen werden mit vielen neuen Berichtspflichten wie dem Lieferkettengesetz belastet. Das sind klare staatliche Aufgaben. Die dahinterstehenden Ziele, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit in anderen Erdteilen einzudämmen, sind begrüßenswert. Kein Unternehmen will das, aber die Dokumentationspflichten sind völlig überzogen. Sie öffnen auch dem Greenwashing Tür und Tor, weil in diesem Papierkrieg bloß ein Zertifikat zählt, bei dem man am Ende nicht genau weiß, was es wirklich wert ist. Es braucht einen Kurswechsel in Brüssel, aber auch bei uns nach der Nationalratswahl. Es braucht ein neues Miteinander, um die Herausforderungen zu bewältigen. Wo stehen heimische Unternehmen punkto Nachhaltigkeit? Sie sind ganz vorne dabei. Es gibt keinen Industriestandort weltweit, wo man sauberer produzieren kann. Mehr als 90 Prozent der Firmen sind Familienunternehmen, die Nachhaltigkeit bereits in ihrer DNA verankert haben. Sie wollen ihren Kindern Betriebe übergeben, die zukunftsfähig sind und etwas Positives zur Region oder zum Ort beitragen. Gegen eine Spaltung verwehre ich mich. Wirtschaft sind wir alle. Sobald ich einkaufen gehe, bin ich Teil der Wirtschaft. Und das ist gut so. Ist Nachhaltigkeit auch in der Wirtschaftskammer ein Thema? Wir haben 2017 den Masterplan für den Standort Oberösterreich veröffentlicht. Einer der Schwerpunkte ist Nachhaltigkeit und Globalisierung. Es ist für uns kein neues Thema. NACHGEFRAGT Unternehmen haben Nachhaltigkeit in ihrer DNA Der ökologische Wandel ist ohne Wirtschaft und klare politische Rahmenbedingungen nicht machbar, sagt Kammerpräsidentin Doris Hummer. Es gibt keinen Industriestandort weltweit, wo man sauberer produzieren kann. l Doris Hummer Unternehmerin und Präsidentin der Wirtschafts- kammer Oberösterreich FOTO: WKOÖ moments 6/2024 29 Work und Wärmepumpen wird verändern, wie wir alles antreiben – „von Fabriken und Fahrzeugen bis zu Haushaltsgeräten und Heizsystemen“. Das sagt die Internationale Energieagentur (IEA) in einem positiven Ausblick. So werden bis zum Jahr 2030 saubere Energien mit knapp 50 Prozent erheblich stärker im Strommix vertreten sein als heute; derzeit machen sie einen Anteil von etwa 30 Prozent aus. Konkret prognostiziert die Behörde mit Sitz in Paris, dass in sechs Jahren etwa zehn Mal so viele Elektroautos auf den Straßen fahren werden. Und Photovoltaik soll dann mehr Elektrizität generieren als aktuell das gesamte US-Stromsystem. Längst ist das Thema „Klimaschutz“ nicht mehr ein Anliegen grüner Parteien, sondern es ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch Österreichs berühmtester Hollywood-Export Arnold Schwarzenegger ist inzwischen ein umtriebiger Weltveränderer. Seine jährliche Klimaschutzkonferenz „Austrian World Summit“ in Wien soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Thema „Klimaschutz“ schärfen und konkrete Lösungen vorstellen. Dieses Jahr mit auf der großen Bühne: BMW Group Steyr, die neben der voestalpine und ihrem milliardenschweren „Green Steel“-Projekt das derzeit spannendste Anschauungsbeispiel für gelungenen Umbau in Richtung Nachhaltigkeit bietet. Aus Diesel- werden E-Antriebe. Steyr ist der größte Motorenstandort der BMW Group und spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Produktion der E-Motoren der sechsten Generation. Dafür wird insgesamt eine Milliarde Euro aufgebracht. Ab Ende der zweiten Ausbauphase sollen 600.000 Hochleistungs-E-Antriebe das Werk in Richtung Debrecen verlassen. Das wäre dann die Hälfte der derzeitigen Jahresproduktion von Benzin- und Dieselmotoren, die in Steyr vom Band laufen. Am ungarischen Standort Debrecen baut BMW gerade um zwei Milliarden Euro ein Werk, in dem ab 2025 die „Neue Klasse“ als nächste Generation der Elektroautos produziert werden soll. Diese Modellreihe gilt als das zentrale Zukunftsprojekt und repräsentiert zugleich die Fahrzeug-Kategorie, die BMW ausschließlich für den Elektroantrieb konzipiert hat. Noch nie in der Firmengeschichte hat der Münchener Autokonzern eine derart komplexe und kostenintensive Entwicklung geschultert. „Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsphase. Bis 2030 sollen 50 Prozent unserer Flotte als elektrifiziertes Angebot abgesetzt werden. Das zeigt auch unser klares Commitment gegenüber dieser Technologie“, sagt Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Motoren GmbH in Steyr, im Interview. BMW nennt als einziger deutscher Hersteller kein Datum für seinen Verbrenner-Ausstieg und kritisiert die EU für ihre ideologischen Verbote. Der Grund dafür: Der ökologische Umbau kostet enorme Summen, die mit Benzin- und Dieselautos finanziert werden. „Der Verbrenner ist das Fundament für Investitionen in dieser Übergangsphase der Industrie. In den Hochlauf der E-Mobilität fließen Milliarden Euro und die Investitionsquoten in der Industrie übersteigen bereits die Fünf-ProzentGrenze“, sagt Moltke. Arnold Schwarzenegger bei „seiner“ jährlichen Klimaschutzkonferenz „Austrian World Summit“ in Wien. Sie soll das Bewusstsein in Politik und Öffentlichkeit für das Thema „Klimaschutz“ schärfen. Bis 2030 sollen 50 Prozent unserer Flotte als elektrifiziertes Angebot abgesetzt werden. Klaus von Moltke Geschäftsführer BMW Motoren GmbH Steyr ä

30 moments 6/2024 Work FOTOS: FOTOKERSCHI.AT/APA/PICTUREDESK.COM, HAI – HAMMERER ALUMINIUM Der „Green Deal“ als Wachstumsbremse. Oberösterreich hat dank seiner Innovationskraft zahlreiche Weltmarktführer im GreenTec-Bereich hervorgebracht, etwa bei der Biomasse oder beim Kunststoffrecycling. Beispiel: Erema aus Ansfelden. Die Kritik am „Grünen Deal“ der EU ist dennoch breit und unüberhörbar: zu viel Kleinklein, zu viel Bürokratie und zu wenige Lösungen auf gesamteuropäischer Ebene. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht derzeit wieder mehr von „Wettbewerbsfähigkeit“. Ohne diese könne es auch keine Klimarettung geben. Aus der Vision eines gemeinsamen Leitmarkts für grüne Technologien wurde ein Wirtschaftsverhinderungsprojekt. Dass die EU eine der am stärksten regulierten Regionen der Welt ist, darauf wird seit Jahren hingewiesen. Gesetze und Verordnungen werden am laufenden Band produziert. Damit schafft man kein Wirtschaftswachstum – im Gegenteil, sie hemmen Innovationen sowie Investitionen und kosten Milliarden. „Als Unternehmer, der Rennsportgeräte produziert, sage ich: Wir bewegen uns mit Fullspeed in die falsche Richtung. Das europäische Erfolgsmodell steht unter Druck. Green Deal, Taxonomie, ESG: Wir haben uns zum Stillstand reguliert“, sagt KTM-Chef und Präsident der IV OÖ Stefan Pierer. Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell. Unternehmen ab einer gewissen Größe sind verpflichtet, Nachhaltigkeitsinformationen wie finanzielle Informationen öffentlich zu machen. Nicht alle sehen das negativ. Obwohl der Arbeitsschutz-Spezialist Gebol aus Enns mit 31 Millionen Euro Umsatz und rund 65 Mitarbeitern nicht unter diesen Reporting-Zwang der ESGRichtlinie fällt, will Gebol-Chef Markus Dulle die Entwicklungen im Blick behalten. „Die neue Richtlinie ist ein Indikator dafür, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit unaufhaltsam wächst“, so Dulle. Die Einbindung von Nachhaltigkeit betrachte man als „Chance, sich als verantwortungsvolle Organisation zu positionieren. Und das wiederum eröffnet Zugang zu neuen Märkten und Kunden“. Ähnlich sieht das Rob van Gils, Chef von Hammerer Aluminium (HAI) in Ranshofen. Der gebürtige Niederländer formte das Unternehmen zu einem schnell wachsenden sowie gewinnbringenden „Feinkostladen“ mit hochwertigen Produkten. „Unsere nachhaltigen Produkte machen mich sehr zuversichtlich für die Zukunft. Wir haben Lieferketten aufgebaut, die eine Versorgung fast zu 100 Prozent aus Europa sicherstellen. Den geringen Anteil an Primäraluminium beziehen wir aus Island und Norwegen, das mit grünem Strom aus Wasserkraft und Geothermie erzeugt wird. Der International tätige Konzerne wie Hammerer Aluminium mit Sitz in Ranshofen punkten mit dem Nachhaltigkeits-Fortschritt: „Wir sind weiter als unsere Konkurrenz“, sagt CEO Rob van Gils. Als Unternehmer, der Rennsport- geräte produziert, sage ich: Wir bewegen uns mit Fullspeed in die falsche Richtung. Stefan Pierer IV OÖ Präsident und CEO Pierer Mobility ä FOTOS: OÖ TOURISMUS/ROBERT MAYBACH, LAND OÖ SOMMERFRISCHE Auf zur OBERÖSTERREICH LÄDT EIN Seen und Berge – das sind die Ziele, die in Oberösterreich besonders gefragt sind, aber Oberösterreich hat noch mehr zu bieten: Kultur und Kulinarik garantieren gemeinsam mit Natur und Bewegung eine unvergessliche Zeit. Urlaub in Oberösterreich ist gefragt wie nie und wir freuen uns auf den bevorstehenden Sommer: Oberösterreich stillt die Sehnsucht nach Naturlandschaften, vielfältigen Sport- und Kulturangeboten und einer einzigartigen Kulinarik wie kaum eine andere Destination, lädt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner ein, die Gastfreundschaft in Oberösterreich zu genießen. Immerhin für ein Drittel der oberösterreichischen Gäste ist die einzigartige Naturlandschaft – vom Böhmerwald bis zum Dachstein – Triebfeder für einen Urlaub in Oberösterreich. Neues – nachhaltig und ressourcenschonend. Geprägt wird das touristische Angebot insbesondere auch von den Betrieben, die für eine nachhaltige und ressourcenschonende Neu- und Weiterentwicklung der vorhandenen Angebote stehen. „Unsere Gastgeberinnen und Gastgeber kennen die Bedürfnisse ihrer Gäste wie niemand sonst – Showküchen, Massageraum mit Seeblick oder moderne Boutiquehotels im Salzkammergut. Es ist für jede und jeden etwas dabei“, ist Landesrat Achleitner überzeugt. „Alle Alle! Kultur“. Mit dem 200. Geburtstag von Anton Bruckner und „Bad Ischl Salzkammergut“ als Kulturhauptstadt Europas 2024 präsentiert sich Oberösterreich im heurigen Jahr vor allem auch mit einem starken kulturellen Angebot. Kultur und Tourismus präsentieren gemeinsam ihr Angebot und können damit mehr denn je die Gäste ansprechen. „Alle Alle! Kultur“, der Slogan der mehrfach ausgezeichneten Kampagne, wirkt weit über die Landesgrenzen hinaus und soll Oberösterreich als ganzjährige Kultur-Destination über 2024 hinaus verankern. Mit den Öffis unterwegs in Oberösterreich. Wenn es darum geht, Oberösterreich zu entdecken, braucht es nicht immer das Auto, sondern viele der Ausflugsziele sind auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ausgezeichnet zu erreichen. „Mit dem Freizeit-Ticket OÖ und dem Salzkammergut Shuttle-Service gibt es bereits ausgezeichnete Angebote. Zwei neue Ausflugsführer machen Lust auf 80 Ausflugsziele, die unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, damit die Erholung schon bei der Anreise beginnt“, erklärt Landesrat Achleitner. Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner lädt ein, den Sommer in Oberösterreichs einzigartiger Naturlandschaft zu genießen. Oberösterreichs Seen und Berge sind bei Gästen und Einheimischen besonders gefragte Freizeit- und Urlaubsziele. Im Bild: der Hintere Langbathsee.

32 moments 6/2024 Work FOTOS: MIBA/WAKOLBINGER, SILVIA WITTMANN Rest wird mit Schrott aus ganz Europa eingesammelt und aufbereitet. Über die ganze Produktlinie produzieren wir heute schon mit Nachhaltigkeitskriterien, wo sich viele Mitbewerber erst hinarbeiten müssen“, sagt van Gils. Kreislaufwirtschaft und Wasserstoff. Auch der weltweit tätige Kunststoffkonzern Greiner aus Kremsmünster verfolgt eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. „Unser Fokus liegt auf Kreislaufwirtschaft“, sagt CEO Saori Dubourg, die das Familienunternehmen seit März leitet. „Bei den vielen neuen regulativen Herausforderungen kommt uns jetzt zugute, dass wir die Messlatte im Bereich Nachhaltigkeit bereits vor Jahren hoch gelegt haben“, sagt Finanzvorstand Hannes Moser. Nachhaltigkeits-Pioniere sind auch der Faserhersteller Lenzing oder der Technologiekonzern Miba, für den der Windkraft-Boom ein Wachstumstreiber ist. Vorausschauend agiert auch das Land Oberösterreich mit seiner Wasserstoffstrategie. Vor etwa mehr als einem Jahr wurde die „OÖ H2“-Offensive gestartet, inzwischen sind rund 60 Firmen mit im Boot. Das neue Wasserstoff-Zentrum der FH Wels ist ebenso ein weiterer Meilenstein der „H2“-Strategie des Landes. Für Energie-Landesrat Achleitner steht daher fest: „Seit dem Ukraine-Krieg geht es nicht mehr um das ,Ob (wir die Energiewende brauchen)‘, sondern nur noch um das ,Wie (wir sie schaffen)‘. Wenn wir in der EU eine Kreislaufwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien aufbauen, haben wir einen Wettbewerbsvorteil über Jahrzehnte.“ Und Christina Toigo, seit dem Vorjahr Professorin für Wasserstofftechnologie an der FH Wels, ergänzt: „Es ist schon viel Know-how in Europa da. Für die Forschung ist es wichtig, dass wir Synergien nützen, uns besser vernetzen und austauschen.“ Damit schließt sich der Kreis mit der Politik. Sowohl Hummer als auch Pierer plädieren für ein neues Miteinander: Schluss mit der Kleingeistigkeit. „Wir werden das nur gemeinsam schaffen.“ v Miba-CEO F. Peter Mitterbauer – im Bild mit Lehrlingen am Standort Laakirchen – profitiert vom weltweiten Boom bei Windkraftanlagen. Unser Fokus liegt auf Kreislaufwirtschaft. Saori Dubourg CEO Greiner AG ANZEIGE FOTOS: © CITYFOTO – ROLAND PELZL UNTERNEHMERINNEN Sommernacht der FRAU IN DER WIRTSCHAFT Netzwerk. Ein Event ganz im Zeichen des Austauschs und als starkes Zeichen für die wachsende Bedeutung von Frauen in der Wirtschaft. Unter dem inspirierenden Motto „Wissen, was man will und dafür kämpfen“ fand am 19. Juni die Sommernacht von „Frau in der Wirtschaft OÖ“ (FidW) statt – ein Abend voller Inspiration, Networking und gemeinsamer Visionen im besonderen Ambiente der neu umgebauten WKO Oberösterreich. „Oberösterreich ist ein Land mit vielen beeindruckenden Gründerinnen und starken Unternehmerinnen, die als Vorbilder und Role Models für andere dienen. Es ist wichtig, Frauen zu ermutigen, ihre Leistungen noch mehr nach außen zu tragen und ihren wesentlichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung in Oberösterreich sichtbar zu machen“, eröffnete WK-Präsidentin Doris Hummer die diesjährige Veranstaltung, die mit über 400 Anmeldungen restlos ausgebucht war. Der Abend bot fesselnde Erzählungen bemerkenswerter Persönlichkeiten, die Mut, Ausdauer und Entschlossenheit verkörpern. Unter ihnen unter anderem Patricia Kelly, bekannt aus der Musikerfamilie „The Kelly Family“, die heute selbst Unternehmerin und Bestsellerautorin ist. „Diese Geschichten sollen uns dazu ermutigen, unseren eigenen Erfolgsweg zu verfolgen und dabei niemals aufzugeben. Gleichzeitig bot die Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen, um gemeinsam stärker zu werden“, erklärte Margit Angerlehner, Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft OÖ“. Auszeichnung „Ich bin Übernehmerin PUNKT“. Mit Marlene Schatzdorfer wurde an diesem Abend eine Unternehmerin vor den Vorhang geholt, die mittlerweile in dritter Generation den Metallbaubetrieb Schatzdorfer Gerätebau übernimmt. Die Übernahme des Unternehmens steht kurz bevor. Schatzdorfer Gerätebau ist seit 1958 erfolgreich am Markt. Der Leistungskatalog des Unternehmens mit Standort in Zipf reicht von Laserschneiden über Stanzen, Kanten, Schweißen und Fräsen bis hin zur Oberflächenbehandlung. Das Unternehmen beschäftigt rund 85 Mitarbeiter und hat mit 25 Prozent einen branchenunüblich hohen Frauenanteil. Ihre Mutter, mit der sie den Betrieb noch gemeinsam führt, sagt über die gelernte Bürokauffrau, die bis 2020 hauptberuflich als Musikerin arbeitete, dass sie für jedes Problem mindestens drei Lösungen parat hat. Martina Schwarz, Sabine Lenzbauer, Bettina Stelzer-Wögerer, Doris Hummer, WK-­ Präsidentin, Jana Starlinger, Patricia Kelly, Anja Starlinger, Margit Angerlehner, FidWLandesvorsitzende, Lisa Berndorfer-Lechner, Lisa Sigl und Marlene Schatzdorfer. Doris Hummer, WKOÖ-Präsidentin, Patricia Kelly, Marlene Schatzdorfer und Margit Angerlehner, FidW-Landesvorsitzende.

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