moments Magazin 02-24

moments 2/2024 91 Ambulatorium Kastanienhof Gritzenweg 16, 8052 Graz Tel.: 0316/573 960-100 www.ambulatorium-kastanienhof.at ANZEIGE FOTO: CHRIS ZENZ Wann spricht man von einem Reizdarmsyndrom? Für ein Reizdarmsyndrom müssen 3 Kriterien vorliegen: Bauchbeschwerden wie Schmerzen und Blähungen über 3 Monate, verbunden mit Veränderungen der Stuhlbeschaffenheit. Die Lebensqualität ist dadurch eingeschränkt und es dürfen keine anderen Erkrankungen vorliegen, die diese Beschwerden erklären. Gibt es konkrete Ursachen? Oft ist es so, dass die Erkrankung eine Art Auslöser hat. Das heißt, am Anfang hat man oft einen ganz normalen Magen-Darm-Infekt oder eine antibiotische Therapie. Doch die Schmerzen verschwinden nicht nach ein paar Tagen, sondern halten an – obwohl der Virus oder das Bakterium schon wieder aus dem Körper draußen ist. Reizdarmpatienten stehen täglich unter Stress – in der Physiotherapie können wir durch gezielte Bauchmassagen oder Bauchlymphdrainagen Entspannung hervorrufen. l Katharina Neubauer-Rechling Dipl. Physiotherapeutin Die Ernährungsberatung spielt eine große Rolle: Durch Ess-BeschwerdeProtokolle kann man herausfinden, wovon genau die Beschwerden kommen können. l Damaris Schulz Diätologin Primarius Dr. Christoph Lipp Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologe Kann diese Krankheit jeden treffen? Ich würde es so formulieren: Es ist eine sehr häufige Erkrankung – mit der vorher erwähnten Definition hat jeder fünfte Mensch einen Reizdarm. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus? Viele Patienten, die zu uns kommen, haben bereits seit langem Beschwerden und oft auch schon wiederholte Voruntersuchungen bei verschiedenen Ärzten ohne konkretes Ergebnis hinter sich. Wichtig ist somit zuallererst die Diagnosestellung eines Reizdarmsyndroms unter Ausschluss aller möglichen Differentialdiagnosen. Dies kann in unserem Ambulatorium zeitnah unter Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen erfolgen. Die Durchführung einer Gastroskopie oder Koloskopie kann ebenso in unserem Haus ohne lange Wartezeiten durchgeführt werden. Erst dann kann mit individuellen Behandlungen begonnen werden. Es gibt eine Art Basistherapie, da zählt zum Beispiel immer die Diätologie dazu – das heißt, es gibt spezielle Diätformen, die zu Besserungen führen können. Die nächste Schiene sind dann Probiotika. Es gibt mittlerweile verschiedene Bakterienstämme, die zu einer Verbesserung des Syndroms führen. Und die dritte große Schiene wäre dann die Darmhypnose. Studien haben eine 70-prozentige Verbesserung gezeigt. Patienten nehmen diese Methode auch gerne an. Und erst dann, erst nach diesen drei Basis-Behandlungen, kommt die Möglichkeit einer medikamentösen Intervention. Das heißt, wenn ich mit diesen Maßnahmen, die wir vorher gesprochen haben, keine Verbesserung erziele, werden Medikamente eingesetzt, die sich nach den Hauptsymptomen der Patienten richten.

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