moments Magazin 03-21

Promiskuität wird oft mit Sexsucht gleichgesetzt. Das ist aber falsch. Übri- gens: Das Wort für Sex- sucht bei Frauen (Nym- phomanie) ist viel bekannter als das für Männer (Satyriasis). FOTOS: VERLAG, 1001NIGHTS/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS Verena Breiten- bach „Weibliche Lust ohne Tabus“ Kösel Verlag 15,99 Euro Ganz nach dem Motto „Lust hält sich an keine Regeln, es gibt also keine Tabus“ schreibt die Gynäkologin über Frauen und ihre Bedürfnisse im Bett. Sandra Konrad „Das beherrsch- te Geschlecht“ Piper Verlag 12,00 Euro Sexualität ist mehr als nur Sex, es geht um Rechte und Regeln. Deswegen fragt die Autorin: Wie selbstbestimmt hat die Frau im 21. Jahrhundert Sex? Svenja Flaßpöhler „Die potente Frau“ Ullstein Verlag 8,30 Euro Die Autorin plädiert für eine neue Weiblichkeit und meint: Erst wenn Frauen ihre Bedürf- nisse, ihre potente Größe begreifen, leben sie autonom. Buchtipp tisiert, trotzdem ist Adam meist nicht vom Geschlechtsverkehr mit einer erfahrenen Eva abgeneigt. Es wird sogar gewollt. Das führt zu einer Doppel­ moral. Denn auf sexueller Ebene sind sexuell freizügige Frauen zwar immer interessant, Beziehungen wollen Män­ ner dann aber nur mit dem „braven Mädchen“. Doch sind nicht gerade pro­ miske Frauen der wahrgewordene Män­ nertraum schlechthin, besonders wenn wir von der, natürlich falschen, Annah­ me ausgehen, dass Männer immer Lust haben? Was steckt also hinter diesem Widerspruch? „Frauen, die viel Sex haben, präsentieren sich auch so. In Männern wird also die Hoffnung geweckt, auch eine Chance auf Geschlechtsverkehr zu bekommen. Beziehungstechnisch sind sie dann aber oft abgeschreckt, vor allem, wenn sie an die Zukunft denken. Sie bekommen Panik, dass die Frau ihr offenes Sexleben nicht für die Gründung einer Familie aufgeben möchte“, so der Sexualpäda­ goge. Doch ein promiskes Sexualleben hat nichts mit Bindungsängsten zu tun. Vielmehr ist es einfach eine selbstbe­ ● ● Die britische Zeitung „The Sun“ veröffentlichte 2020 einen internationalen Sex-Atlas. Laut diesem haben die Frauen in Neuseeland die größte Lust auf unterschiedliche Sexual- partner. Jede Neuseeländerin hat durchschnittlich 20,4 Män- ner in ihrem Leben. ● ● Aus einer Studie einer amerika- nischen Pharma-Plattform, die das Sexleben von Amerikanern und Europäern untersuchte, ging hervor, dass die Österrei- cher acht Sexualpartner im Leben für ideal halten. ● ● Zahlreiche Forscher, unter anderem auch die Universität von Glasgow, kamen zum Ergebnis, dass Männer in Stu- dien meist doppelt so viele Sexpartner angeben als Frau- en. Während Frauen zählen, schätzen Männer. ● ● Wie viele Sexpartner hat Herr und Frau Österreicher? Das wollte Amorelie im Jahr 2015 wissen. 50 % der Befragten hatten ein bis fünf Partner im Laufe ihres Lebens. FAKTEN: 90 moments 3/2021 LIFE & MORE

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