moments Magazin 04-21

FOTOS: INSIDE CREATIVE HOUSE/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS 40. Geburtstag, die unter verschlosse- nen Eileitern, Hormonstörungen oder Endometriose leiden, übernimmt der IVF-Fonds 70 Prozent der Kosten der In-vitro-Fertilisation“, erklärt Michael Schenk. In Österreich hängen die Kos- ten von der Methode und dem Alter der Frau ab. Sie variieren, ohne Fonds- Unterstützung und ab einem Alter von 35 Jahren zwischen 4500 und 4950 Euro (inkl. Narkose, Embryoglue usw.). Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich unter www.sozialministerium.at Informationen einholen. Nur nicht aufgeben. Das Thema ist zwar kräftezehrend, aber nicht aus- weglos: Früher oder später halten fast alle Paare mit Kinderwunsch ein Baby im Arm. Oft braucht es dafür aber einen Perspektivenwechsel. „In vielen Partnerschaften wird eine Adoption nicht einmal in Erwägung gezogen. Dann gilt es, zu hinterfragen, warum das so ist. Oft sind es tief verwurzelte Denkmuster, aus denen man ausbre- chen muss“, so Gutmann. Je offener man gegenüber anderen Optionen wird, desto schneller baut man den Druck ab, dass es ohne medizinische Hilfe funktionieren muss. Manchmal klappt es dann sogar ohne Hilfe. Und falls nicht: Ein Kind ist ein Kind und immer Teil einer Familie. „Die Gesell- schaft glaubt nach wie vor, dass Kinder auf romantischem Wege entstehen müssten. Viele Paare fürchten sich dann davor, zuzugeben, dass ihr Baby auf Umwegen zu ihnen kam. Dabei ist das wirklich nichts, wofür man sich schämen muss“, meint Michael Schenk. Möchte man eine Familie gründen, gibt es mittlerweile unzählige Möglichkei- ten. Und für keine einzelne davon braucht es eine Rechtfertigung. Paare mit Kinderwunsch dürfen also eines nicht vergessen: Auch sie werden ihr Wunder im Arm wiegen. l Bei einem Kinderwunsch sollten beide Partner an einem Strang ziehen und Termine zusammen bewältigen. ● ● Insemination: Bei der Insemi- nation wird der Samen des Mannes in den weiblichen Genitaltrakt übertragen. Was normalerweise beim Geschlechtsverkehr passiert, wird hier mittels Katheter nahezu schmerzfrei durchge- führt. Das aufbereitete Sper- ma wird von einem Mediziner in die Gebärmutter injiziert. ● ● In-Vitro-Fertilisation (IVF): Die IVF ist die älteste Methode und kommt am öftesten zum Einsatz. Bei dieser Behand- lung trifft die entnommene Eizelle erst im Reagenzglas auf das Sperma. Nach der erfolgreichen Befruchtung werden eine oder mehrere Eizellen in die Gebärmutter überführt. ● ● Intracytoplasmatische Sper- mieninjektion (ICSI): Mit einer Pipette wird ein einzelnes Spermium direkt in das Zellin- nere einer zuvor entnomme- nen Eizelle injiziert. Bei einem Erfolg wird der Embryo in die Gebärmutter eingesetzt. Was bei einer unterstützten Fortpflanzung wirklich passiert, wissen nur wenige. Wir geben einen Überblick über die drei Methoden. REPRODUKTIONSMEDIZIN moments 4/2021 29

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