moments Magazin 04-21

Möglichkeiten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auf unro- mantischem Weg schwanger zu werden. Am häufigsten wird die IVF-Methode benutzt. FOTOS: MORSAIMAGES/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, JASMIN SCHULLER Wann ist das beste Alter, um schwanger zu werden? Im 20. Lebensjahr sind noch 90% der Eier fit, im 30ten 50% und mit 40 Jah- ren nur mehr 10%. Rein biologisch gesehen, gilt also: Je früher, desto bes- ser. Aber jeder hat unterschiedliche Plä- ne und Lebensvorstellungen. Und wie alt sind die meisten Pati­ entinnen, wenn sie zu Ihnen kom­ men? Der durchschnittliche Zeitpunkt liegt bei 36, 4 Jahren. Das war das Ergebnis einer umfassenden Daten-Analyse, die wir durchgeführt haben. Deswegen haben wir die Initiative 32 gestartet, denn mit 32 Jahren ist die Chance, schwanger zu werden, noch doppelt so hoch wie zum Beispiel mit 37 Jahren. Wie kann man sich einen Besuch in Ihrem Institut vorstellen? Zuallererst führen wir immer ein Gespräch. Es gibt mehrere Ursachen, wieso ein Paar nicht schwanger werden kann. Wir machen eine Therapiebera- tung und legen die Fakten auf den Tisch und erklären dem Paar, was Sache ist. Es kommt dann sogar oft vor, dass Frau- en nach diesem Gespräch schwanger werden, weil sie selbst einsehen, dass es nur Kleinigkeiten waren, die verändert werden mussten. Das ist dann wie ein innerliches Aufatmen. Unser Institut deckt auf jeden Fall alles ab und beschäf- tigt sich mit dem gesamten Körper, aber beispielsweise auch mit den richtigen Nährstoffen. Wir suchen eine Lösung für jedes Problem. Liegen Familien im Trend? Durchaus. Im letzten Sommer hatten wir sogar trotz Corona mehr Paare mit Kinderwunsch als vorher. Viele haben den Zeitpunkt als richtig für sich ent- deckt, weil sie mehr Zeit haben oder ihre Kariere derzeit nicht so verfolgen können, wie sie es sonst tun würden. Wieso ist ein unerfüllter Kinder­ wunsch noch immer ein Tabu­ thema? Weil niemand darüber redet. Die Leu- te haben nach wie vor Angst vor dem gesellschaftlichen Stigma. mal M O M E N T Michael Schenk Ärztlicher Leiter Kinderwunsch Institut www.kinderwunsch-institut.at „Man sollte immer im Gespräch blei- ben und über Ängste und Sorgen reden. Außerdem ist es wichtig, Termine und Untersuchungen als Paar gemeinsam wahrzunehmen. Sonst wird es schnell zum Einzelkampf der Frau.“ Generell fällt es Frauen leichter, lockerer zu blei- ben, wenn sie die Unterstützung ihres Partners spüren. Ob sich in der Bezie- hung von Anna etwas geändert hat? „Uns hat es mehr zusammengeschweißt. Es ist auf jeden Fall wichtig, dem Part- ner, aber auch sich selbst genügend Raum zu geben. Ein unerfüllter Kinder- wunsch kann sehr auslaugend sein“, meint sie. Finanzielle Unterstützung. Ein Kinderwunsch ist nicht nur anstren- gend, sondern kostet auch. In Öster- reich gibt es aber mittlerweile Maßnah- men, um Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch finanziell unter die Arme zu greifen. „Bei Frauen vor dem 28 moments 4/2021 COVERSTORY

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