moments Magazin 04-21

moments 4/2021 69 not profit“, protestierte die Feministin, die einen Gedenk- und nicht einen Geschenktag intendiert hatte. Ihr Ver- such, das ideelle Ereignis vor der Kom- merzialisierung zu retten, blieb erfolg- los. Am Ende verlor sie ihr gesamtes Vermögen und starb 1948 verarmt in einem Altenheim. Die Kosten für ihren Aufenthalt übernahmen jene, die sie die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens erbittert bekämpft hatte und die ihr doch so viel zu verdanken hatten: die Blumenhändler. Ausnahmezeit. Auch dieses Jahr hat uns die Corona-Pandemie noch immer fest im Griff und wer weiß, wie es noch weitergehen wird. Wieder sind die Mütter und die Kinder diejenigen, die im Alltag ganz besondere Herausfor- derungen tagtäglich zu bewältigen haben. Es geht nach einem Jahr „Kein Stein auf dem anderen“ mittlerweile um weit mehr als Homeschooling, Existenz- ängste und Social-Distancing-Alarm­ bereitschaft. Mittlerweile geht es um jene Lebenserfahrungen, die unsere Kin- der NICHT machen können. „Mein Sohn kann jetzt nicht einmal mehr Blöd- sinn mit seinen Freunden machen wegen dieses Virus!“So und ähnlich hört man viele Mütter und auch Väter in Tagen wie diesen verzweifelt seufzen. Muttertag. Das Verständnis für die Kids, die nicht mehr wissen, was sie jetzt gerade tun bzw. nicht tun dürfen, wird immer mehr zur Zerreißprobe im Fami- lienalltag. Die Jungen warten, so wie wir alle, sehnsüchtig auf den Tag, an dem der Reset-Knopf gedrückt wird und das „normale“ Leben aus der Endlosschleife „Pandemie“ wieder ans Tageslicht (zu- rück-)kommt. Bis dahin können wir ja mit unseren Kindern und Enkelkindern für die Muttis und Omas nette Karten mit tollen Sprüchen basteln, Girlanden aus- schneiden und Gedichte auswendig ler- nen. Im Jahr zwei nach Wuhan hat nicht einmal mehr der lokale Handel ein leich- tes Spiel und spricht von finanziellen Defiziten, derweil wir emotio- nale Defizite auszugleichen versuchen. Mutterliebe. Wenn man als Mutter trotz rotzfrecher Kommentare der Sprösslinge und unordentlicher Zustände im Kinderzimmer die kleinen „Gfraster“ einfach nur lieb hat und inständig hofft, dass ihnen nie ein größeres Leid als aufge- schlagene Knie nach einem Sturz vom Rad widerfährt, dann ist das Liebe. Ein- mal draufpusten und alles wird gut. Dafür liebten wir als Kinder unsere Müt- ter mit ihrer unendlichen Geduld und das wollen wir doch auch unseren Kin- dern geben. Auch wenn das Leben jetzt ein anderes ist. Wir wünschen uns das „Vor-Corona-Leben“ zurück. Schnell bit- te und am besten gleich am 9. Mai – zum Muttertag. ˜ „Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.“ Johann Heinrich Pestalozzi Schweizer Philosoph LIFE & MORE Dos Don'ts l Persönliche Geschenke, die das Herz berühren. l Ein großzügiger Strauß Lieblingsblumen l Ein lange ersehntes kostbares Schmuckstück l Familienausflug zum Lieblingsplatz(-restaurant) l Für Mama kochen und nicht wissen, was ihr schmeckt l Praktische „Geschenke“ wie Bügeleisen oder Staubsauger l Kleidungsstücke in der falschen Größe l Unüberlegte Last- Minute-Geschenke Die Mutter-Kind-Beziehung wird vor allem von Vertrauen geprägt: Ein Kind, das Zuwendung, Liebe und Nähe erfährt, entwickelt Urvertrauen. FOTOS: MEDIAPHOTOS, ANNA ERASTOVA, JULIA_SUDNITSKAYA/ ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS

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