moments Magazin 05-21

24 moments 5/2021 FOTOS: LIGHTFIELDSTUDIOS/DJILEDESIGN/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS COVERSTORY Klar, Männer kriegen keine Kinder. Sie kriegen dünnes Haar. Oder einen Herz- infarkt. Sie sind furchtbar stark, weinen heimlich und wurden als Kind schon auf Mann geeicht. So weit Grönemey- er in seinem Song „Männer“. Aber wie sieht es in der Wirklichkeit aus? Immer- hin sind wir heute so weit, dass Buben mit Puppen spielen und Männer auch weinen dürfen. Nicht zuletzt die Coro- n a - krise hat uns gezeigt, dass Männer in mancherlei Hinsicht sogar überdurch- schnittlich verletzlich sein können: So haben sie beispielsweise eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben. Gibt es bei der Geburt Kom- plikationen, haben männliche Neuge- borene schlechtere Chancen, mit dem Leben davonzukommen. Die Selbst- mordrate bei Männern ist beinahe viermal so hoch wie bei Frauen. Es ist eine der Auswirkungen des Patriarchats: Die Verletzlich- keit des Mannes wird ver- schwiegen. Ladies first. Ist der Mann deshalb als beson- ders schützenswert anzusehen? Sollte er – zum Beispiel – bevorzugt geimpft werden? Was in der Theorie logisch erscheint, würde in der Praxis wohl kaum gesellschaftlich akzeptiert wer- Das „schwache“ Geschlecht: Die Verletzlichkeit des Mannes passt nicht zu seinem Image und wird deshalb gerne verschwiegen.

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