moments Magazin 07-21

24 moments 7/2021 FOTOS: IMGORTHAND/E+/GETTY IMAGES Kinder und Jugendliche haben in den letzten eineinhalb Jahren auf besonders viel verzichten müssen. Sie haben gehorcht, sich an die Maßnahmen gehalten, Opfer erbracht, obwohl sie nicht zur Risikogruppe gehören. In die Schlagzeilen schafften sie es nur, wenn sich einmal ein paar schwarze Schafe über die Verordnungen hinwegsetzten. Erst als Kinder- und Jugendpsychiater Alarm schlugen, angesichts des drasti- schen Anstieges an jungen Patienten, wurde die Öffentlichkeit aufmerksam. Viele Kinder- und Jugendpsychiatrien sind heillos überfüllt. Die Triage, vor der man in Bezug auf die Intensivsta- tionen immer gewarnt hat, ist hier schon längst Realität. Die Jungen füh- len sich überfordert, allein gelassen, sie werden von Zukunftsängsten geplagt. Ihnen fehlt die tägliche Struktur, der Kontakt zu Gleichaltrigen. Die Leitun- gen von telefonischen Hilfseinrichtun- gen wie „Rat auf Draht“ laufen heiß. Allseits ist die Belastung groß, doch kommen intakte Familien immer noch besser durch einen solchen Ausnahme- zustand als Familien, die sich ohnehin schon aus anderen Gründen im Kri- senmodus befinden. Gewalt in der Familie. Mittler- weile haben verschiedene Organisation wie die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser auf einen erschreckenden Anstieg bei häuslicher Gewalt aufmerk- sam gemacht. Bislang standen meist Frauen als Opfer im Fokus, aber ä K Obwohl sie nicht zur primären Risikogruppe gehören, mussten Kinder und Jugendliche in den letzten eineinhalb Jahren großen Verzicht üben. Ihre Rechte und Bedürfnisse kamen in der Krise ohne Zweifel zu kurz. COVERSTORY

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1