moments Magazin 08-21

FOTOS: WWW.VIZIBLE.AT vorgesehen. Im Dachgeschoß zu leben war damals eher nicht angenehm, wie das berühmte Spitzweg-Gemälde des „armen Poeten“ anschaulich zeigt. Ganz oben war das Dienstpersonal unterge- bracht: Es musste sich nach getaner Arbeit schwitzend nach oben schlep- pen. Der mehrgeschoßige Wohnbau war bereits bei den alten Römern üblich. Fünf, sechs und sogar sieben Stockwer- ke hoch lebten unterschiedliche sozia- len Schichten in einem Block. Die wohl- habendsten Bewohner – nicht selten waren es die Hauseigentümer – resi- dierten im Erdgeschoß. Im obersten Stockwerk herrschten slumähnliche Zustände für die Parteien, die undichte „Penthäuser sind nach wie vor die begehrtesten Immobilien. Eine unvergleichliche Aussicht, großzü- gig angelegte Freiflächen und vor allem die gebotene Privatsphäre machen das Wohnen zu etwas Besonderem.“ mal Markus Lampesberger Immola M O M E N T Dächer und dünne Holzwände ertragen mussten. Tatsächlich wurde das Dach- geschoß erst ziemlich spät vom Luxus- immobilienmarkt entdeckt. Dafür dann aber gründlich. Heute gehören sie zu den gefragtesten Objekten, neben den Villen im städtischen Grüngürtel. Aber: In Zusammenhang mit dem Thema Nachverdichtung ist der Ausbau von Dachgeschoßen gerade jetzt wichtig und aktuell – und muss nicht immer in einem Atemzug mit dem Wort „Luxus“ genannt werden. So haben Forscher schon vor einigen Jahren im Zuge des Projekts „Attic Adapt 2050“ festgestellt, dass man in Wien 34.300 Wohnungen errichten könnte – alleine auf den Bei der Einrichtung sollte, wie beim Projekt der Immola, immer ein besonderes Augenmerk auf der Küche liegen. 76 moments 8/2021 HOME & DESIGN

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