moments Magazin 09-21

Echt. Haut darf in ihrer natürlichen Form vor allem eins sein: unperfekt. Wie es gelingen kann, die eigenen, vermeintlichen Makel anzunehmen und sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens auseinanderzusetzen. D ie Beauty-Industrie lebt von den Unsicherheiten der Menschen. Unzählige Beauty-Standards, die über soziale Medien propagiert werden, setzen vor allem junge Frauen unter Druck und erwecken in vielen den Wunsch, in einen Rahmen, eine unrea- listische Form zu passen. Aber: Neben dem Ende der Diet Culture ist auch ein Ende der überfilterten Beauties in Sicht. Skin Positivity und Skin Neutrality zeu- gen von einer Gegenbewegung für ein gesundes Selbstbild. Virtuelle Realität. Ausgangspunkt der Gegenbewegung zu den gängigen Schönheitsidealen ist Social Media wohl auch deshalb, weil hier der Perfektionis- mus lange über die Maßen zelebriert wurde. Der virtuelle Rahmen wurde mit AR-Filtern und Apps wie Facetune qua- si überschwemmt; einige Mutige trau- ten sich, „Haut“ zu zeigen, und erober- ten damit die Herzen ihrer Follower. Reality wins. Guter Ton. Inzwischen gehört es zum öffentlichen Diskurs, frei über neue Schönheitsideale fern vom Mainstrem zu sprechen. Skin Neutrality geht sogar noch einen Schritt weiter und befasst sich damit, dass die Thematisierung des Hautbildes eigentlich schon überflüssig ist. Selbstliebe soll und darf mit Akzep- tanz anfangen; wichtigere Dinge als das Aussehen rücken wieder ins Zentrum. Zu Recht, wie wir finden. l TEXT: YVONNE BERNHARD FOTOS: ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS/JACOBLUND; INSTAGRAM @HAUT.GEFLUESTER Es braucht mehr Skin Reality Immer mehr Influencer sprechen offen über ihre Skin Journey – so auch die Steirerin Bianca Jant- scher, die mit ihrem Insta-Blog @haut.gefluester mehr Realität im sozialen Netzwerk schafft und das Thema Akne normalisiert. Posi t iver Einf luss Makellos: Die eigene Haut anzunehmen, kann ein befreiender Schritt sein. 56 moments 9/2021 FASHION & BEAUTY

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