moments Magazin 6-22

24 moments 6/2022 Coverstory In Oklahoma erleben Frauen derzeit einen großen Rückschritt: Ende Mai unterzeichnete der republikanische Gouverneur Kevin Stitt ein Gesetz, das quasi alle Schwangerschaftsab- brüche verhindert. Ausnahmen gibt es nur bei Vergewaltigungen, Inzest oder wenn die Schwangerschaft das Leben der Mutter in Gefahr bringt. Damit hat der Bundesstaat im zentra- len Süden der USA eines der strengs- ten Abtreibungsgesetze des Landes. Restriktiver ist nur Texas: Dort sind Abtreibungen nur bis zur fünften Woche erlaubt. Die meisten Frauen wissen zu dieser Zeit noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft. Situation in Österreich . Das, was derzeit in den USA passiert, sorgt für Empörung und Wut. Auch hier - zulande. Zeit also, sich die Situa - tion in Österreich anzusehen. Das Gesetz, wie wir es kennen, existiert seit 1975. Laut Paragraph 96 StGB sind Abtreibungen verboten. Durch die sogenannte „Fristenlösung“ sind Abbrüche innerhalb der ersten drei Monate aber straffrei gestellt. In gewissen Fällen darf ein Schwan- gerschaftsabbruch auch nach dieser Frist von einem Arzt durchgeführt werden. „Beispielsweise, wenn die Schwangerschaft die Mutter gefähr - det oder beim Kind Fehlbildungen wie Trisomie 21 festgestellt werden“, erklärt Nadja Taumberger von der Universitätsklinik für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe Graz. Hohe Quote . In Österreich kann ein Abbruch im Großen und Ganzen auf zwei unterschiedliche Weisen durch- geführt werden: Medikamentös oder chirurgisch. Die Kosten belaufen sich zwischen 320 und 1.000 Euro und müssen von der Frau selbst getragen werden. Ausnahmen gibt es nur bei medizinisch indizierten Abbrüchen. Wie viele Abtreibungen in Ös- FOTOS: DANIEL DE LA HOZ/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, PRIVAT Für einen Abbruch gibt es viele Gründe. Meist han- delt es sich um eine Sum- me von vielen herausfor- dernden Umständen, die die Frauen in Not bringen. l Manuela Unterleitner Psychotherapeutin www.psychotherapie-kbt.com I ä

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