moments Magazin 6-22

moments 6/2022 67 Life FOTO: GEPA PICTURES N FRAUEN an den Ball Männerdomäne. Fußball wird vor allem geliebt, wenn er von Männern gespielt wird. Spielerinnen haben im 21. Jahrhundert noch nicht den gleichen Stellenwert. VON MELANIE OGRIS D ie Olympischen Spiele feierten im Jahr 1896 Premiere – allerdings durfte nur das männliche Geschlecht teilneh- men. Die erste Frauenolympiade wurde erst 25 Jahre später veranstaltet, nachdemsich Sportlerinnen stark dafür eingesetzt hatten. Auch 2022 dominiert in der Sportwelt die Aufmerksamkeit aufMänner. Über Frauenwirdweniger gesprochen und berichtet. Nationalsport . In Europa, und demnach auch in Österreich, wird eine Disziplin besonders geliebt: Fußball. Hierbei hat die Gesellschaft eine ein- deutige Präferenz, welches Geschlecht am Spielfeld gesehen werden will, nämlich das männliche. Dabei gibt es genügend Frauen, die diesen Sport mindestens genau so lieben. Eine der Frauen ist Sarah Puntigam von der ös- terreichischen Fußballnationalmann- schaft.„MitmeinemälterenBruderund meinen Cousins haben wir immer zu- sammen Fußball gespielt. Mit sechs Jahrenwollte ich dann zumUSVGnas. Ich war damals das einzige Mädchen und es war nicht einfach, da sie nur Buben haben wollten. Mein Onkel war Trainer der U8 und hat sich sehr für mich eingesetzt“, erzählt uns die 29- jährige Steirerin in einem Interview. Geschlechterdiskriminierung . „Mädchen können nicht Fußball spie- len“ – eine Aussage, die viele schon gehört haben, unabhängig davon, ob man diesen Sport betreibt oder nicht. Oft wird behauptet, dass das Niveau beim„Frauenfußball“ niedriger ist und darum weniger Aufmerksamkeit be - kommt. „Physische Unterschiede sind da, das ist anatomisch bedingt“, erklärt Puntigam. 2019 verglich die Deutsche Sporthochschule Köln in einer Studie die fußballspezifische taktische Leis - tungsfähigkeit von Frauen und Män- nern in Europa. Es zeigte sich, dass es keine Unterschiede gibt. Außerdem geht aus einer Analyse von UEFA- Champions-League-Spielen hervor, dass Männer um 23 Prozent größere Distan- zen im Sprint zurück l egen , was jedoch da- ran liegt, dass Frauen um 22 Prozent leichter sind. „Grund- sätzlich sind Vergleiche nur bedingt sinnvoll und sollten nicht wertend erfolgen“, erklärt Sportwissenschaftler Christoph Gonaus vom IFFB Sport- und Bewegungswissenschaften in einem Gespräch mit SALZBURG24. Ungleiche Grundlagen . Fußball, der von Frauen gespielt wird, hat eine geringere Qualität. Der Grund da- für sollte nicht bei körperlichen Am Fußball faszinieren mich die Emotionen und der Teamgedanke, denn allein kann man kein Spiel gewinnen. Sarah Puntigam, Fußballspielerin im Nationalteam ä

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