moments Magazin 9-22

moments 9/2022 59 FOTOS: ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS/THIRTEEN-FIFTY, MEDLETICS/KATHARINA SCHAUPERL Der Sommer ist vorbei, die kalte Jahreszeit verführt mit Gemütlichkeit. Nach einem langen Arbeitstag verlangt der innere Schweinehund nach einem ruhigen Abend mit „Netflix & Chill“, das Gewissen nörgelt nebenbei den ganzen Serienmarathon lang. Schlussendlich gewinnt die Vernunft und die Trainingssachen werden mit einem innerlichen Raunzen für den Folgetag zusammengepackt. Man hatte sich nach dem Sommer doch fest vorgenommen, das FitnessLevel auch im Winter aufrechtzuerhalten. Kommt Ihnen bekannt vor? Suchtpotenzial. Gerade eine Fehleinschätzung der Lebensumstände und des eigenen Zeitpensums im Alltag kann zu Frust in der Trainingsplanung führen. „Für den Start reichen zwei bis drei Einheiten, wenn es nur das Ziel ist, fit zu werden oder zu bleiben“, so Sascha Schulz, Gründer von Medletics mit Standort am Merkur Campus. Um ein Sporterlebnis mit Suchtfaktor zu kreieren, lohnt es sich zudem, Abwechslung in die Trainingsroutine zu bringen und auch abseits der geplanten Sporteinheiten mehr Schwung in den Alltag zu bekommen. Auftanken. Wer in diesem Winter an einem Fitnessziel arbeitet, darf keinesfalls die Ernährung als wichtigen Erfolgspfeiler übersehen. „Beim Training gehen Eiweißstrukturen kaputt, deshalb macht es durchaus Sinn, bewusst nach der Einheit auf eine ausreichende Zufuhr zu achten“, sagt Schulz. Um Entzündungsparameter unter Kontrolle zu halten, empfiehlt es sich, auf eine ausgewogene, möglichst basische Ernährung zu achten. Wer rastet, rostet. Falsch gedacht. Ruhephasen gehören zum Training dazu und diese Zeit will sinnvoll genützt werden. „Schlaf und eine gute Ernährung sind der Biohack schlechthin“, so der Fitness-Experte. Aber auch Meditation und Atmung sind wichtige Tools, um sich nach einer Sporteinheit zu erholen. Yoga und Kältetheraphie können ebenso unterstützend wirken. v E X P E R T E N Tipp Sascha Schulz Sportphysiotherapeut & med. Athletic Coach www.medletics.at ZIELSETZUNG Was ist dein täglicher Motivationspush? Ein guter Plan und Orientierung. Man muss sich große sowie kleine sportliche Ziele setzen. Auf Makroebene könnte das bedeuten, dass man vielleicht an einem Wettkampf teilnehmen möchte, Gewicht reduzieren will oder sich für eine Aufnahmeprüfung vorbereiten möchte …Dabei darf man aber die Mikrozyklen nicht außer Acht lassen und fängt zum Beispiel mit einer effektiven Wochenplanung an, die realistisch ist und zu den aktuellen Lebensumständen passt. Was tun, um die Motivation aufrechtzuerhalten? Einerseits würde ich raten, sich einen Trainingsbuddy ins Boot zu holen. Sich gegenseitig zu motivieren, kann enorm helfen, die eigenen Ziele zu erreichen. Dadurch hat man auch dem anderen gegenüber eine gewisse Verantwortung. Und natürlich muss man auch Routinen und mentale Reize schaffen. Dabei kann die Dokumentation des eigenen Trainings unterstützen: Eine Art Tagebuch kann helfen, Trigger zu enttarnen und für mehr Freude am Training zu sorgen. B U C H Tipp James Clear „Die 1%- Methode“ Goldmann Verlag 13,40 Euro Die 1%-Methode liefert das nötige Handwerkszeug, mit dem Ziele näherrücken. Auch im sportlichen Bereich.

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