moments Magazin 10-22

100 moments 10/2022 Life Bei Müttern mit Kindern unter zwölf Jahren ist es ein beliebtes Modell: genug Zeit für die Kleinen, trotzdem ein Einkommen. Oft wird dabei schöngeredet, dass Teilzeit kein Privileg, sondern ein notwendiges Übel ist, um den Spagat zwischen Betreuung und Arbeitswelt zu meistern. Gesellschaftliche Stereotype, fehlende Betreuungsplätze und die nach wie vor weit klaffende Gehaltsschere zwischen Mann und Frau treiben vor allem Frauen in die Teilzeit. Und die hat es kurz-, mittel- und langfristig dramatisch in sich: weniger Einkommen, weniger Aufstiegschancen, weniger Pension. Kinderbetreuung ist Frauensache. Eine Umfrage der Wirtschaftsagentur Deloitte bestätigt: Kinderbetreuung ist in Österreich nach wie vor Frauensache. „Frauen befinden sich oft in der Teilzeitfalle. Das liegt vor allem an ihrer Rolle innerhalb der Familie“, so Elisa Aichinger, Senior Managerin bei Deloitte Österreich. Fast 80 Prozent der Mütter arbeiten weniger als 38,5 Stunden pro Woche. Viele würden ihr Zeitkontingent gerne nach oben schrauben, haben aber aufgrund von mangelndem Betreuungsangebot keine Möglichkeit dazu. Guter Rat ist teuer. Ein Umstand, den auch der Arbeitsmarkt schmerzlich spürt. An allen Ecken und Enden fehlt aktuell Personal. „Wenn ich nur einen einzigen Vorschlag machen könnte, dann wäre es dieser: flächendeckend Ganztages- und Ganzjahreskinderbetreuungseinrichtungen, die kostenlos oder leistbar sind“, sagte AMS-Chef Johannes Kopf unlängst in der FOTO: THREE SPOTS/ISTOCK.COM SÜSS LOCKENDE FALLE. Teilzeit ermöglicht den Spagat zwischen Beschäftigung und Familie. Ein Wunsch vieler Frauen.

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