moments 9-23

8 moments 9/2023 E D I T O R I A L Eine Trennung ist meist schmerzhaft, löst Wut und Trauer aus. Nicht selten stehen die ehemals Liebenden sich aggressiv und feindlich gegenüber. Sex, Kinder und Geld sind oft die Gründe dafür. Manche beenden kurze Romanzen, andere jahrelange Ehen, aus denen Kinder hervorgegangen sind. Die einen bleiben befreundet, andere duellieren sich über Jahre hinweg in Gerichtsprozessen. Der US-amerikanische Soziologe Michael Rosenfeld hat herausgefunden, dass mehr Frauen als Männer in einer Ehe unglücklich sind. Bei unverheirateten Paaren sind beide hingegen zu gleichen Teilen unglücklich. Dieser Frust führt letztendlich zu teilweise irrationalen Handlungen und die Messer fliegen tief. Scheiden tut (allen) weh. Mit Psychospielen wird der ehemalige Partner im wahrsten Sinn des Wortes terrorisiert, und man mag es kaum glauben, aber Männer und Frauen stehen sich hier in nichts nach. Meist auf Kosten der Kinder, die dabei die Leidtragenden sind und nicht selten davon auch einen gewissen Knacks davontragen, da sich „Mama und Papa“ erbitterte Kämpfe um Besuchszeiten und Geld liefern. Offensichtlich gibt es nach der Trennung von Tisch und Bett keine Grenze für emotionale Verletzungen. Triviale Themen wie Besuchszeiten arten in regelrechten Schlachten aus und müssen gerichtlich festgelegt werden. Wenn der Ex-Partner dann das Kind nur etwas zu früh oder zu spät abholt, wird eine Lawine an unmotivierten Vorwürfen losgelassen. Und wenn der oder die Ex die Gute-NachtGeschichte nicht vorliest oder wenn das Lieblingsshirt nicht mitgegeben wird, ist sowieso wieder Feuer am Dach. Selbst vor Polizeieinsätzen schreckt manch eine(r) nicht zurück – Hauptsache, der einst geliebte Partner wird psychisch fertig gemacht. Herzschmerz. Wie wir unsere Partner auswählen, ob wir uns häufig trennen oder jahrzehntelang zusammenbleiben – all das liegt dem Psychologen Peter Kaiser von der Uni Vechta zufolge nicht ausschließlich in unserer Hand. „Es gibt Muster in den einzelnen Familien, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.“ Aus diesen auszubrechen, ist Kaiser zufolge extrem schwierig. Für die Zeit nach der Trennung hat das gravierende Folgen, wenn man mit schmerzlicher Sehnsucht das Scheitern der Beziehung verarbeitet. Durch Streitereien versuchen viele, teilweise so mit dem Ex-Partner wieder in Kontakt zu treten. Beziehungen können scheitern, aber Paare sollten verinnerlichen, dass man sich einmal geliebt hat und es in Anbetracht dieser gemeinsamen Zeit angebracht wäre, sich friedlich und auf Augenhöhe zu trennen. Es gibt gerade im Hier und Jetzt schon genug Streitigkeiten auf der Welt. AUF AUGENHÖHE Johanna Lengauer Geschäftsführende Gesellschafterin & Herausgeberin herausgeberin@momentsmagazin.at FOTOS: FOTOSTUDIO EDER LINZ, MARAT MUSABIROV/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS COVERCREDITS: GREG WILLIAMS/AUGUST/PICTUREDESK.COM, HORST STASNY AUSTRIA, LUDWIG PULLIRSCH, EUROTHERME Warum eine Trennung manche Paare zu erbitterten Feinden werden lässt. bezahlte Anzeige Foto: iStock/co eekai INDUSTRIELAND OÖ ERSTMALS UNTER DEN TOP IN DER EU. Oberösterreich ist erstmals unter die Top 20 der Industrieregionen der EU aufgestiegen. Damit zählt unser Bundesland zu Spitzenaufsteigern des aktuellen RCI-Industrieregionen-Rankings der EU. Mit diesem Rückenwind wollen wir Oberösterreich im Wettbewerb der Regionen noch weiter voran bringen: Denn nur so können Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land erhalten und ausgebaut werden. Mehr Infos: www.wirtschaftslandesrat.at

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