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58 moments 8/2023 Health FOTOS: UTAH778 / LIBRE DE DROIT / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS tienten hat bereits einen Arzt-, Diagnostik- und auch Therapiemarathon hinter sich und ist dementsprechend verunsichert. Eine exakte Diagnostik im Bereich der Wirbelsäule ist der Schlüssel zum Erfolg. Patientenschulung. Die Anamnese, die klinische Untersuchung und die anschließende Patientenaufklärung und -schulung erfordern Zeit. Ursachen für Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule können etwa muskuläre Verspannungen oder funktionelle Beschwerden sein, aber es gibt auch einige Ursachen und Erkrankungen, die jedenfalls weiter abgeklärt und spezifisch therapiert werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Wirbelkanalverengungen, Brüche, entzündlich-rheumatische Erkrankungen oder auch Tumore. Um diese Unterscheidung treffen zu können, bedarf es viel Erfahrung, Zeit und auch der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Physikalischer Medizin, Orthopädie/Traumatologie, Neurologie oder Rheumatologie und des Austauschs mit den behandelnden Therapeuten (der Physiotherapie, Sportwissenschaften, Ergotherapie, Massage). Ziel muss es auf jeden Fall sein, abwendbare bleibende Schäden wie beispielsweise Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen oder ABKLÄRUNG. Die radiologische Diagnostik der Wirbelsäule beginnt meist mit konventionellen Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen, bei Bedarf gibt es zusätzliche Spezialuntersuchungen. LENDENWIRBEL. Dieser Bereich der Wirbelsäule ist besonders stark belastet – das Körpergewicht lastet durch den aufrechten Gang des Menschen auf ihm. chronische Schmerzsyndrome zu verhindern und dem Patienten eine zielgerichtete Therapie zukommen zu lassen. Anfällige Berufsgruppen. Bei der Suche nach Ursachen und Erkrankungen wurde erkannt, dass gewisse Berufsgruppen besonders gefährdet sind und auch manche Sportarten Beschwerden begünstigen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Rückenschmerzen durch eine Kombination aus genetischer Prädisposition und diversen Lebensstilfaktoren entstehen. Pauschal können keine Risikoberufsgruppen genannt werden. Individuelles Risiko. Da sich die genetische Veranlagung nicht beeinflussen lässt, kann man sein individuelles Risiko lediglich durch Anpassung des Lebensstils modifizieren. Als Prophylaxe kann an erster Stelle ausreichend Bewegung genannt werden. Für bereits rückenschmerzgeplagte Patienten eignen sich besonders Spazierengehen, Wandern, Schwimmen und Radfahren. Dass Rückenschmerzen vor allem durch körperliche Überlastung provoziert werden, gilt mittlerweile als überholt. Eine Ausnahme stellen Überlastungssyndrome im Amateur- und Spitzensport dar. Im Umkehrschluss heißt das, dass diejenigen besonders anfällig für Rückenschmerzen sind, die sich zu wenig oder zu selten bewegen. Weitere Risikofaktoren, insbesondere für unspezifische Rückenschmerzen ohne strukturelle Schädi- gungen, sind Übergewicht, monotone Tätigkeiten oder psychische Belastungen. Der Einflussfaktor psychische Gesundheit auf das Thema „Rückenschmerz“ wird von den Patienten vielfach unterschätzt. v

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